AFRO (Schluss-)Runde 7: und nochmals …

…hielt Schachgöttin Caissa für unser Trio wieder jeweils unterschiedliche Ergebnisse parat – und ein weiteres Mal in einer anderen Rollenverteilung …

Nach seiner frühnächtlichen Partiekommentierungs-Session lag der Berichterstatter ehrlich gesagt ja noch in Dämmerzustand in der Falle, als er vom Brummen seines Smartphones dann endgültig geweckt werden sollte …

Zwei der drei Partien seien bereits beendet, war da in der Mitteilung von Nils´Vater zu lesen – und das, nachdem gerade erst mal zwei Stunden um waren nach dem Startschuss zur Schlussrunde! Dem Berichterstatter fiel auch schnell auf, dass auf dem zugesandten Partieformular-Foto dennoch bereits sage und schreibe 60 Züge eingetragen waren! Da war dem Berichterstatter freilich dann auch schon schnell klar, welcher SVE-Athlet diese Partie wohl gespielt haben wird ^^ …

… okay, Nils hat zugegebenermaßen auch rein anatomisch nicht viel Sitzfleisch auf seinem jungen Hintern sitzen; da kann´s natürlich recht schnell ungemütlich werden, wenn man sich nicht relativ zeitig mal wieder nach vorne beugt, um einen neuen Zug aufs Brett zu bringen und die Sitzknochen zu entlasten. Allerdings scheint das dem Berichterstatter des Öfteren auch entsprechende Konsequenzen insofern mit sich zu bringen, dass Nils´sich noch nicht ganz auf dem Level zu präsentieren vermag, den er an und für sich bereits konstanter abliefern könnte, wenn er sich beispielsweise mal eine Scheibe vom Berichterstatter hinsichtlich dessen Bedenkzeitverbrauch (womit sicherlich dann auch diesem gedient wäre) abschneiden würde. So war Nils nicht zum ersten Mal in diesem Turnier wieder bereits recht frühzeitig ein Bauer und damit auch das Stellungsgleichgewicht abhanden gekommen, den er sich zwar im Zuge eines gegnerischen Fehlzugs nun vorübergehend wirklich aufmerksam mit einer kleinen Taktik zurückholen konnte, doch dann schien sich bald wieder das allzu dünne Sitzfleisch gemeldet zu haben, denn mehr und mehr kam Nils dann doch wieder ins Hintertreffen, nachdem er nach seinem Bauernrückgewinn dem Ausgleich eigentlich ziemlich nahe gekommen war. So zog er dann letztlich gegen seinen erwachsenen Kontrahenten (DWZ 1668) dann aber doch den Kürzeren, auch wenn zumindest der Berichterstatter insgesamt an und für sich nicht umbedingt den Eindruck gewonnen hatte, dass hier wirklich ein besserer Gegner gesiegt hätte.

Ziemlich zeitgleich war also noch eine weitere SVE-Partie zuende gegangen – und zwar die im A-Open …

Ob es an mangelnder Motivation, Furcht vor weiterem Unglück oder einfach nur daran lag, dass Bernd wie zwei Runden zuvor schon mit Weiß wieder nichts aus der Eröffnung herauszuholen vermochte, kann der Berichterstatter zumindest bis dato noch nicht sagen [Nachtrag 07.08.: nach zwischenzeitlicher Auskunft des Protagonisten lief es wohl in der Tat auf Letztgenanntes hinaus]; dass Bernd bis dahin noch nicht so viele Züge abgespult haben wird wie Nils, dürfte dagegen auch klar sein. Mit der so resultierenden selben 50%-Gesamtbilanz wie Nils kann Bernd freilich angesichts seiner Gegnerschaft weit weniger gut leben (zumal – wie der Berichterstatter gerade noch erfahren hat – zur Überraschung der Familie Wurmbauer für Nils damit trotz seiner Schlussrundenniederlage noch der erste Ratingpreis in der Altersklasse U12 und damit ein Preisgeld bzw. Taschengeldzulage von 50 Euro raussprang!). Hier bleibt für seine Mannschaftsgenossen zu hoffen, dass er die richtigen Erkenntnisse ziehen wird, denn wir benötigen sicherlich einen Spitzenspieler in der letztjährigen starken Ligaform, um nochmals ganz vorne mitspielen zu können.

Ein richtig schönes Turnierende konnte dagegen also im B-Turnier unser neuer Vereinsvorstand Manuel Zöller genießen, der doch eher in einer Außenseiterrolle auch mit den schwarzen Steinen agierend seinem deutlich besser gerateten Gegner (DWZ 1705) am Ende tatsächlich keine Chance ließ! Manuel machte in dieser vielleicht seiner besten Partie des Turniers (die entsprechend bald noch nachgereicht werde soll) wirklich kaum etwas nicht richtig; insbesondere das letzte rund halbe Dutzend Züge fand er tatsächlich nur die allerbesten.

Nachdem die entsprechende inoffizielle Liste bereits nach der fünften Runde einen moderaten DWZ-Zugewinn auswies und Manuel die letzten beiden Runden ja auch noch beide ganz für sich verbuchen konnte, wird daraus nach der resultierenden Gesamtbilanz von 4,5/7 nun letztlich ein satterer Ratingzugewinn resultieren [Nachtrag: der 21. Platz ist es geworden, womit Manuel seine DWZ-Setzlisteneinordnung um 25 Plätze übertroffen hat und 45 DWZ-Punkte Zuwachs verbuchen kann!]. Sollte Manuel diese Form konservieren können, so wird man damit rechnen dürfen, dass er unserer zweiten Mannschaft künftig wieder mit etwas bergauf verhelfen kann. Selbst ein Einsatz in unserer ersten Verbandsligamannschaft erscheint da dem Berichterstatter möglich, falls mal das Spielen in unserer Bestbesetzung nicht möglich sein sollte, was zumindest der Berichterstatter vor Kurzem ehrlich gesagt noch nicht für möglich gehalten hätte. Vielleicht lag das aber ja auch nur darin begründet, dass Manuel dem Schachspielen in der Vergangenheit einfach nur noch nicht den Stellenwert in der Freizeitgestaltung eingeräumt hatte wie in neuerer Zeit.

[Nachtrag] Ganz vorne im Kampf um den Turniersieg im A-Open beim Augsburger Friedensfest-Open sieht zumindest das Ergebnis so unspektakulär aus, wie man es sich nur vorstellen kann. So schaffte den Turniersieg eben entsprechend auch die Nummer eins der Setzliste, IM Jaroslav Krassowizkij (SV Jedesheim) mit 6/7 und einem halben Buchholzpunkt Vorsprung vor der Nummer zwei der Setzliste FM Christoph Singer (FC Bayern München) sowie der gleichfalls noch punkgleichen Nummer drei der Setzliste FM Noam Bergauz (Schachklub München Südost), der vier Buchholzpunkte Rückstand auf den Sieger aufweist. Alle drei führten in der Schlussrunde die weißen Steine und konnten sich da jeweils durchsetzen.

Im B-Open findet sich insofern ein adäquates Bild, als dass auch hier drei Spieler mit ebenfalls 6/7 das Rennen gemacht haben. Hier hatte nach Buchholzwertung die Nummer zwei der Setzliste Walter Rehe vom ausrichtenden Verein SK Kriegshaber die Nase vorne, der also offenbar seinen Heimvorteil zu nutzen wusste, vor zwei weiteren Spielern aus der Region, die ihren Vornamen „Helmut“ und „Wolfgang“ nach offenbar wohl auch der Kategorie „alte Hasen“ angehören dürften.

[Nachtrag: (weitestgehend) alle Partien unserer drei Teilnehmer sind nun (jeweils zumindest mit ein paar Varianten oder Kommentaren versehen) für Vereinsmitglieder nachspiel- und downloadbar in der Rubrik „Partien – Datenbanken“!]

[Nachtrag:] Und nun abschließend also noch Manuel´s Schlussrundenpartie …

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MoveNResultEloPlayers
1.e41,169,49854%2421---
1.d4949,34555%2434---
1.Nf3282,42656%2440---
1.c4182,60856%2442---
1.g319,74156%2427---
1.b314,33454%2427---
1.f45,91448%2377---
1.Nc33,81451%2384---
1.b41,75948%2379---
1.a31,22254%2404---
1.e31,07349%2409---
1.d395550%2378---
1.g466646%2361---
1.h444953%2374---
1.c343551%2426---
1.h328356%2419---
1.a411460%2465---
1.f39346%2435---
1.Nh39066%2505---
1.Na34262%2482---
1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.Nc3 d5 Na, das ist doch mal was Flotteres als manch Anderes, was Manuel die letzten Tage vor allem mit Weiß da aufs Brett gebracht hat, auch wenn er damit nicht mal so schlecht gepunktet hatte. Aber Schach soll ja auch ein bisschen Spaß machen ... 4.cxd5 Nxd5 5.e4 Nxc3 6.bxc3 Bg7 7.Rb1 0-0 8.Nf3 Die letzten beiden Züge werden zumeist in getauschter Reihenfolge gespielt. Diese Variante mit dem Turmzug nach b1 und dem Springer auf f3 ist schon seit ein paar Jahrzehnten bekannt und sicherlich bis heute einer der Härtetests für die Grünfeld-Indische Verteidigung, gegen die bis heute kein richtig wirksames Kraut für die Weißspieler gefunden wurde. Dass diese die letzten Jahre doch nicht mehr ganz so oft gesehen wird, liegt wohl eher darin begründet, dass sie halt aufgrund ihrer Attraktivität halt auch arg ausgeforscht worden ist und so auch ziemlich theorielastig ist c5! ansonsten ist´s zumindest +/= 9.Be2 an dieser Stelle quasi ausschließlich gespielt Qa5!? dieser Zug ist just hier an dieser Stelle zwar auch schon seit Langem bekannt und wurde auch schon auf GM-Niveau praktiziert, gilt aber wohl heutzutage zumindest als recht riskant (auch wenn dessen Erfolgsbilanz insgesamt eigentlich ziemlich gut ist) und wird daher viel öfter erst nach dem Zwischentausch 9...cxd4 10.cxd4 gespielt 10.Rb5!? Der Anziehende weiß offenbar Bescheid, dass man ohne der Bereitschaft, einen Bauern zu opfern, in dieser Variante wohl nicht viel reißen kann ... rund fünf mal öfter (d.h 125mal laut Chessbase-Livebook) wird hier 10.0-0 gespielt, wonach Schwarz in der deutlichen Mehrheit der Fälle dann auf a2 zugriff Weiß konnte mit 10.Qd2 auch das Opfern eines Bauern vermeiden, doch nach cxd4 10...b6!? findet meine Engine noch einen Tick besser 11.cxd4 Qxd2+ 12.Bxd2 b6 landet man durch Zugumstellung in einer bekannten Variante, die sich normalerweise nach dem vorherigen Zwischentausch 9...cxd4 ergibt und die als nicht so aussichtsreich gilt (wenngleich der Berichterstatter selbst dagegen mit Schwarz schon mal verloren hat) 10...Qxc3+ für diesen Bauern entschied sich auch die große Mehrheit der Vorgänger, wenngleich die Engine das Schlagen des a-Bauern für genauso gut möglich hält 11.Bd2 Qa3 12.Qc2?! 12.Ra5! ist hier der Hauptzug, der auch die signifikant beste Bilanz aufweist Qb2 13.Rxc5! Qxa2 14.0-0 und auch der Computer hält den weißen Stellungsvorteil wohl nicht zuletzt aufgrund seiner deutlich fortgeschritteneren Figurenentwicklung für etwas bedeutsamer als den schwarzen Mehrbauer 12...cxd4! wirkt zwar angesichts der Antwort etwas riskant, ist aber dennoch gut spielbar ... 13.Bb4! d3 hier allerdings wäre der einzig andere spielbare Zug 13...Qa6! offenbar eine ganze Ecke stärker gewesen, auch wenn das zugegebenermaßen gleichfalls riskant aussieht, vis-a-vis des weißen Läufers zu stehen zu kommen 14.Bxe7 Re8 14.Bxd3 Qb2 14...Qa6!? zieht meine Engine wieder leicht vor 15.Qxb2! Bxb2 16.Bxe7 Bc3+!? 16...Re8 und Verzicht auf das Läuferschach zieht hier die Maschine leicht vor 17.Ke2 Re8 bislang hat auch der Gegner alles in allem gut agiert, doch nun begann er deutlicher den Faden zu verlieren ... 18.Rc5?! Bg7 18...Nc6!= 19.Bb5? nun, da Weiß damit auch die Überdeckung seines e-Bauern aufgibt, kippt die Waagschale ganz ... 19.Bd6 19...Nc6 mindestens genauso gut war 19...Bd7 20.Rxc6!? 20.Bg5 Rxe4+ 21.Be3 war nur etwas besser 20...Rxe7! Manuel´s Schlagen ist noch stärker als das gleichfalls vorteilhafte 20...bxc6 21.Bxc6 Bb7 22.Bxe8 Rxe8 23.Bc5 Rxe4+ 21.Rd6?! notwendig war 21.Rc4 Wahrscheinlich hat der Gegner übersehen, dass er dann auf das wohl befürchtete a6 dann noch die Ausflucht 22.Ra4 hat der Gegner sah wohl nur 22.Ba4? b5-+ 21...Rxe4+ 22.Kd2 22.Kd3? Bf5-+ war keinesfalls besser 22...Bh6+! 22...Bg4! war genauso gut 23.Kc3 Be6! langsam aber sicher gerät der tapfer ins Geschehen eingreifende, aber auch ziemlich exponierte weiße Monarch ins Kreuzfeuer des gegnerischen Läuferpaars ... oder auch 23...Bf5! 24.Nd2?! Mit dem Eingreifen der schweren Artillerie wird die Schlacht nun entschieden ... relativ am besten war nach Computermeinung noch 24.Nd4 , doch das hätte auch nicht mehr gereicht für die Rettung: Bg7 25.Kd3 25.f3 für Weiß sind nur diese beiden Züge spielbar Rh4! 26.g3 anderes ist nicht besser Rh5 und Weiß hat ein Problem, da sowohl ...Txb5 als auch ...Le5 drohen 25...Rxd4+! 26.Rxd4 a6! 27.Ba4 Bf5+ 28.Ke3 b5! und Weiß verliert seinen Läufer, da er bei dessen Wegzug ansonsten durch 29...Te8+gar seinen Turm verlöre 24...Rc8+! das allerstärkste ... 25.Kd3 Re5! ...wie auch das 26.Bc4 Bf5+! ...und der 27.Kd4 27.Kc3 b5 27...Bg7! ...sowie auch diesem! Weiß gab auf, da er erkannte, dass sein König derart in Mattgefahr schwebt, dass zumindest massive materielle Verluste nicht mehr zu vermeiden sind ("-20" nach 28.Kc3 sowie ansonsten nur forcierte Mattvarianten zeigt die Engine an!) Klasse Turnierabschluss für Manuel und eine richtig gut gespielte Partie mit tollem Finish! 0–1
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Wilke,D-Zöller,M-0–12017D85Augsburger Friedensfest-Open7

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