Verbandsliga 2019/20 Runde 7:
SVE – SC Weiße Dame Ulm 3,5:4,5
Es hätte ein schöner Tag werden können, denn außergewöhnliche Rahmenbedingungen waren dafür durchaus gegeben: gleich zwei unserer Spieler hatten an diesem Tag einen runden Geburtstag zu feiern. Michael Rupp machte das halbe Jahrhundert voll, während Werner Junger auf den Tag genau zehn Jahre älter ist. Auch Altmeister Hubert Grüb feierte übrigens an diesem Tag seinen 89. Geburtstag. Für eine gelungene „After-Match-Party“ hätten allerdings zwei Mannschaftspunkte her sollen, die letztlich nur drin gewesen wären, wenn alles optimal gelaufen wäre. Zu sehr dominierten die Gäste aus der Münsterstadt das Match, obwohl sie nicht einmal in Bestbesetzung angetreten waren.
Es begann mit einem inhaltsarmen Kurzremis unseres Ersatzmanns Nikola Karacic (8), der frühzeitig in einer fast symmetrischen Stellung Feierabend machte. Dann belohnte sich der erste Jubilar des Tages: Michael Rupp (2) verstand den Stellungstyp auf dem Brett erheblich besser als sein Gegner und überspielte diesen in Windeseile. In der Schlußstellung stand Schwarz vor undeckbarem Matt, obwohl er sogar einen Bauer mehr hatte – fraglos die Partie des Tages aus unserer Sicht und ein schönes Geburtstagsgeschenk. Bernd Grill (1) bekam mit Schwarz eine nicht allzu kritische Variante aufs Brett und machte ebenfalls noch vor dem 20. Zug remis, weil er mit seiner – objektiv ausgeglichenen – Stellung doch nicht ganz zufrieden war. Immerhin bedeutete dies die Punkteteilung gegen einen Gegner, der bislang mit 5 aus 5 der unangefochtene Topscorer der Liga gewesen war. Danach tat sich eine Weile nichts, bevor Hartmut Hehn (6) dank sicherer und geradliniger Technik die gegnerischen Bauernschwächen gekonnt ausbeutete und seinen ersten Sieg nach sechs Remisen en suite einfuhr. Trotz der vorübergehend komfortablen Führung sah es dennoch nicht gut aus. Als entscheidend erwies sich letztlich ein unglücklicher Umstand: Dietmar Kessler (3) bekam in einer Stellung mit einem fast bedeutungslosen Mehrbauer für ihn ein Remisangebot und lehnte dies nach Rücksprache mit dem Mannschaftsführer ab. Keine zwei Minuten später hatte Michael Mehrer (7) auch dank gegnerischer Mithilfe eine praktisch verlorene Stellung ins Remis gerettet; diese unerwartete Wendung hätte die Annahme des Remisangebots an Brett 3 schon weitaus attraktiver gemacht. So hingegen ging diese Partie noch verloren, während die Begegnung des zweiten Jubilars Werner Junger (4) schon einiges zuvor zu unseren Ungunsten entschieden wurde. Dramatisch war der Schluss dieser Partie, denn in haushoher Gewinnstellung erlaubte sich der Gegner einen Fauxpas, der die Stellung zum Ausgleich verdarb – wenn Werner richtig reagiert hätte. Dies blieb aus, wonach die Partie leider nicht mehr zu retten war. So hing also alles an der Partie von Uli Junger (5), der es ausgerechnet mit unserem Ehemaligen Rainer Wolf zu tun bekam. In schwieriger Stellung stellte Uli einen Bauer ein und konnte das später entstehende Endspiel nicht mehr halten, wonach sich wieder einmal alles gegen uns gewendet hatte. Mit dem möglichen Remis an Brett 3 wäre wenigstens ein Mannschaftspunkt gesichert worden, doch die unglückliche Entscheidung, weiter spielen zu lassen, passte perfekt ins Bild.
Hier das Endergebnis in der Übersicht:
Br. | SV Ebersbach 1 | – | SC Weiße Dame Ulm 1 | 3,5:4,5 |
---|---|---|---|---|
1 | Grill, Bernd | – | Fleischer, Frank | ½:½ |
2 | Rupp, Michael | – | Egle, Heiko | 1:0 |
3 | Kessler, Dietmar | – | Bildt, Maximilian | 0:1 |
4 | Junger, Werner | – | Weber, Franz-Josef | 0:1 |
5 | Junger, Ulrich | – | Wolf, Rainer | 0:1 |
6 | Hehn, Hartmut | – | Fröhlich, Franziska | 1:0 |
7 | Mehrer, Michael | – | Hartmann, Thomas | ½:½ |
8 | Karacic, Nikola | – | Deißler, Helmut | ½:½ |
Nach diesem erneuten Rückschlag und dem Absturz auf den 9. Rang der Tabelle wird es sehr ernst. Die beiden ausstehenden Begegnungen gegen Wernau und Mengen müssen gewonnen werden, wenn überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt bestehen soll. Angesichts der derzeitigen Formschwäche einiger Spieler werden aber selbst diese nur durchschnittlich schwierigen Aufgaben zu einer ernsten Herausforderung werden. Endspiel Nummer 1 steht am Sonntag, den 8. März gegen Wernau an, bevor das zweite Match gegen Mengen am 22. März folgt.
Das Monatsblitzturnier Februar hatte sich Bernd Grill am Freitag mit einigen Mühen (12,5 aus 14) vor Nils Wurmbauer (11,5) und Werner Junger (9,5) gesichert.