Um die lange Corona-Zeit zu vertreiben, sei hier ab sofort eine neue Rubrik (jeden Sonntag ein neuer Beitrag) eingestellt, in der starke Spieler auch nicht die beste Wahl trafen und stattdessen viel stärker hätten fortsetzen können.
van Popiel – Marco, Monte Carlo 1902
Schwarz am Zug
Den Auftakt macht ein relativ einfaches Beispiel, doch – keine Angst! – es folgen noch weitaus schwierigere Beiträge in den nächsten Wochen.
Georg Marco ist heute kein besonders geläufiger Name mehr, aber der österreichische Meister konnte es durchaus mit den Großen seiner Zeit aufnehmen: Dr. Siegbert Tarrasch, Geza Maroczy, Frank Marshall, Carl Schlechter, Akiba Rubinstein und Dr. Emanuel Lasker. Umso erstaunlicher ist es, dass er die unten abgebildete Partiestellung aufgab, weil er glaubte, ersatzlos eine Figur zu verlieren.
Was hatte er übersehen?
============================== LÖSUNG =============================
Anstatt die Partie aufzugeben hätte Georg Marco hier mit 1… Ld4-g1!! die scheinbare Fesselung seines Läufers zu seinen Gunsten ausbeuten können. Wegen der Mattdrohung auf h2 würde Weiß unweigerlich signifikant Material und nach wenigen weiteren Zügen auch die Partie verlieren.