Die georgische Großmeisterin Nona Gaprindashvili, die am 3. Mai dieses Jahres ihren 80. Geburtstag feiert, behielt den Weltmeistertitel der Frauen von 1962 bis 1978 und damit so lange wie keine andere Spielerin in der Geschichte. Im folgenden Partiefragment verschenkte sie erstaunlicherweise einen halben Punkt, indem sie unnötigerweise ein Dauerschach forcierte.
Gaprindashvili – Veroci, Jugoslawien 1974
Weiß am Zug
In dieser Stellung hat die damals amtierende Weltmeisterin den gegnerischen König gehörig ins Freie gezerrt. Allerdings hat sie einen Turm weniger und sieht sich zudem mit einer Mattdrohung auf g1 konfrontiert. Da das Bauernschach auf g4 sogar verlieren würde und das materielle Defizit beträchtlich ist, war Gaprindashvili vermutlich froh darüber, das Dauerschach mit Damenschwenks nach g4 und g7 forcieren zu können. Dennoch hätte die Weltmeisterin diese Partie zum Sieg führen können. Wie hätte sich das bewerkstilligen lassen?
============================ LÖSUNG ============================
Nona Gaprindashvili hätte hier mit 1. Te7xe5+! auch noch den zweiten Turm ins Geschäft stecken sollen, da danach ein forciertes Matt aufs Brett gekommen wäre: nach 1… f6xe5 2. g3-g4+ Kh5-h4
3. Dg7-e7+ De3-g5 4. g2-g3# hätten Schwarz auch zwei Mehrtürme nicht geholfen.