Staufer Open Runde 7: SVE-Teilnehmer halten stand

Sollte die Patriarchin des Gheng-Schachclans tatsächlich darauf aus gewesen sein, Uli´s Greueltat aus der Startrunde zu vergelten, so ist es ihr (es sei gestattet, es mit aufgesetzter SVE-Vereinsbrille so zu sehen) nicht wirklich gelungen. Unser Protagonist Ulrich Junger konnte in dem Fall jedenfalls den mütterlichen Rachegelüsten standhalten bzw. diese neutralisieren, womit Uli als Nachziehender gegen eine von der Papierform ebenbürtige Gegnerin durchaus zufrieden sein darf.

Kann natürlich auch sein, dass Simona Gheng mit oder womöglich ja sogar auch ohne Zähneknirschen (schließlich muss man als Mutter mitunter ja auch selbst zu gewissenen Disziplinierungsmaßnahmen greifen) oder aus eher eigennützigen strategischen Überlegungen heraus auf eine Vergeltungsaktion auf Biegen und Brechen verzichtet hat, um vielleicht später noch im Zuge irgendwelcher glücklicher Umstände unseren Platzhirsch überholen zu können. Vielleicht werden wir ja in Bälde noch mehr erfahren, wie sich´s wirklich zugetragen hat, sollte mal wieder eine von Uli´s Partien auf der offiziellen Turnierhomepage gepostet werden…

[Nachtrag 17:20: die Partie ist inzwischen veröffentlicht und wurde vom Berichterstatter inzwischen näher angeschaut. Die Tatsache, dass die Partie bereits im 17.Zug remis gegeben wurde, scheint zunächst auf die letztgenannte Vermutung hinzudeuten, zumal den letzten Zug Gheng ausgeführt hat, was darauf hindeutet, dass diese auch das Remisangebot unterbreitet hat. Allerdings kann man auch konstatieren, dass die Stellung in der Abbruchstellung es meines Erachtens auch nicht mehr hergab, weiter auf Sieg zu spielen; der Computer jedenfalls zieht da bereits leicht die SVE-Seite vor. Insofern kann es gut sein, dass Gheng an und für sich zunächst schon auf mehr aus war (worüber sich der Leser wohl noch heute Abend in der Rubrik „Partieanalysen“ seine eigene Meinung bilden können wird)]

[Nachtrag 21:30: die Partie (und noch eine andere) ist nun in der Rubrik „Partieanalysen“ upgeloaded]

Im Zuge dieses Remis hat es nun aber zum ersten Mal doch einer der Teilnehmer geschafft, Uli um einen halben Punkt zu überflügeln. Da das aber eben nur ein einziger war, reicht es gerade noch, dass Uli auch seine Vorschlussrundenpartie wieder in „seinem Wohnzimmer“ Tisch Nr.1 absolvieren kann – und praktischerweise hat es der Hausherr höchst persönlich selbst in der Hand, den aufbegehrenden Nebenbuhler Frank Dangelmayer (SV Friedrichshafen, Jg.82, DZW 1905) wieder vor die eigene Haustüre zu setzen, einen eigenen Sieg vorausgesetzt.

Im A-Open hat es unser zweiter Starter Hartmut Hehn zum wiederholten Male geschafft, einen von der Papierform her noch etwas stärkeren Gegner mit durchaus Oberliganiveau (DWZ 2139) zu neutralisieren. Mit diesem Spieler bekommt es in der Folgerunde nun unser passives Mitglied Rainer Wolf (WD Ulm) zu tun, der seine Partie nach der Niederlage in der Vorrunde nun gegen einen etwas schwächeren Spieler gewinnen konnte.

Ganz vorne in der Spitzengruppe konnte sich die Nr.3 der Setzliste GM Vladimir Burmakin mit einem Weißsieg gegen DIE deutsche Nachwuchshoffnung Vincent Keymer nun mit einem halben Punkt Vorsprung allein an die Spitze setzen, da alle anderen bis dato punkgleichen Mitkonkurrenten sich gegenseitig einen halben Punkt abnahmen. Zu diesen aufschließen konnte nun die Nr.1 der Setzliste GM Sergej Fedorchuk, der sich gegen seinen griechischen Kollegen GM Spyridon Skembris durchsetzen konnte. Lohn hierfür ist, dass es der Setzlistenerste nun an Brett 1 selbst in der Hand hat, den noch knapp vor ihm liegenden GM Burmakin wieder einzufangen. An Brett 3 kommt es dann zum Kräftemessen des bestens im Rennen liegenden Lokalmatadoren IM Frank Zeller mit einem anderen langjährigen Teilnehmer am Staufer-Open, dem lettischen GM Normunds Miezis.

Unser SVE-Starter Hartmut Hehn trifft mit Eckard Bauer (SK Schmiden/Cannstatt) auf einen von der Papierform her noch etwas weniger überlegenen Spieler als zuletzt, weswegen man zuversichtlich sein darf, dass es bei der bisher einmaligen Niederlage bleiben wird, wenngleich Hartmut nun die schwarzen Steine zu führen hat.

 

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