Armageddon-Partie entthront den Favoriten beim Silvesterblitzturnier

Zum letzten Turnier des Jahres, unserem traditionellen Silvesterblitzturnier, hatten sich neben Seriensieger Bernd Grill sieben weitere Teilnehmer eingefunden, die seinen totalen Durchmarsch zu verhindern versuchten. Dabei bescherte das Los dem Turnier eine scheinbar spannungsarme Konstellation, denn gleich in der ersten Runde trafen der Titelverteidiger und sein schärfster Konkurrent Nils Wurmbauer aufeinander. Da Bernd Grill aber einen unfassbar elementaren Gewinn ausließ, endete die Partie doch noch remis, was zumindest der Spannung zuträglich war. Im weiteren Turnierverlauf gaben beide Kontrahenten bis vor der letzten Runde nichts mehr ab, doch dann strauchelten erstaunlicherweise beide: Nils Wurmbauer kam gegen Klaus Höflinger nicht über eine Punkteteilung hinaus, doch dasselbe galt für Bernd Grill, der gegen den zähen Nikola Karacic ebenfalls nicht zu gewinnen vermochte. Amüsanterweise erzielten Klaus Höflinger, Uwe Bucher und Nikola Karacic jeweils vier Punkte und teilten sich damit auch die Plätze drei bis fünf. Die beiden Favoriten holten dagegen beide 6,0 Punkte, so dass die Entscheidung über den Turniersieg vorerst vertagt war.

Simon Groke schaute nicht nur interessiert zu, sondern spielte auch selbst mit

Im Vordergrund Bernd Grill gegen Manuel Zöller,
dahinter Vater Roland Groke gegen Sohn Simon Groke im Duell

Ein Stichkampf musste also her, doch was dieser an Dramatik zu bieten haben würde, konnte keiner der Kiebitze, die natürlich alle bis zum Schluss geblieben waren, wirklich fassen: die nächste Partie endete trotz einer klaren Gewinnstellung für den Youngster mit einem weiteren Remis, und auch die nächsten zwei Partien endeten unglaublicherweise mit spannenden und ausgekämpften Punkteteilungen. Nachdem die beiden Kontrahenten also in insgesamt vier Blitzpartien hintereinander (die erste Runde mit eingerechnet) die Punkte geteilt hatten, verständigte man sich auf eine Armageddon-Partie. Das Los bescherte Nils Wurmbauer die weißen Steine, der mit sechs Minuten auf der Uhr gegen die fünf Minuten des Gegners gewinnen musste – ein Remis oder eine Niederlage würden also Bernd Grill den Titel bescheren.

Diese letzte Partie brach den Bann tatsächlich, denn Nils Wurmbauer gelang der überzeugende Nachweis, dass seine strukturellen Bauernschwächen durch seine Angriffschancen mehr als aufgewogen wurden – er siegte in einer stark geführten Partie, entthronte somit den Vorjahressieger und verhinderte das Quadruple für den Spitzenspieler, der bereits zuvor die Vereinsmeisterschaft, den Vereinspokal und die Vereinsblitzmeisterschaft hatte gewinnen können. Herzlichen Glückwunsch, Nils!

Das gilt auch für unseren 1. Vorstand Manuel Zöller, der seinen Geburtstag erneut im Kreise der Schachfreunde feiern konnte. Leider reichte es nicht für eine Platzierung auf den vorderen Rängen, aber dieses denkwürdige Finale wird keiner der Anwesenden so schnell vergessen!

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