Bezirksliga B 2024/25 Runde 7:
SV Ebersbach 2 – Ssg Fils-Lauter 1 2:6
Während in unserem Spiellokal fleißig die Wahlurnen mit Stimmen befüllt wurden, die die Zukunft des Landes bestimmen, bemühte sich die Ebersbacher Zweite im Ausweichspielort Haus Filsblick, das Schicksal des Abstiegs in die Kreisklasse abzuwenden. Die dafür nötigen Mannschaftspunkte werden allerdings aus den letzten beiden Runden der Saison kommen müssen, denn nicht nur war der zu diesem Zeitpunkt Tabellendritte schon in normaler Aufstellung überlegen, auch die noch verfügbaren Kräfte der Ersatzbank sind beinahe erschöpft – es reichte nur für sieben Bretter.
Rafael Franke (8) zeigte in seiner ersten Partie in der zweiten Mannschaft, dass er weiß, worauf es bei der Eröffnung ankommt – stellte in seinem Eifer, auch seinen Turm zu entwickeln, diesen allerdings leider direkt ins Schussfeld. Der Materialverlust kam mit einer Sprengung des Königsflügels einher und das Matt folgte nicht allzu lange danach.
Lars Hildebrandt (7), ebenfalls in seiner ersten Partie für die zweite Mannschaft, wollte den Doppelbauern seines Gegners als Angriffsziel nutzen, versteifte sich aber ein wenig zu sehr auf den Damenflügel und ließ die Kontrolle des Zentrums außer Acht, wo er auf den weißen Feldern durchaus gegenhalten oder vielleicht sogar hätte dominieren können. So war es aber sein Gegner, der im Zentrum eine Figur eroberte und über diese Drehscheibe auch den Königsflügel stürmte.
Nikola Karacic (6) erzielte den einzigen vollen Punkt. Sein Kontrahent suchte den schnellen Angriff mit der Sizilianischen Verteidigung und erreichte auch die halboffene Linie gegen den König, doch die Initiative verflachte, als er Nikola die Damen abtauschen ließ. Was hinterher blieb, waren schwache Bauern, die Nikola abgreifen konnte, um dann langsam aber sicher seine Vorteile zu einem Sieg umzumünzen.
Uwe Bucher (2) konnte die längste Zeit gut gegenhalten, die Stellung öffnete sich aber an einer für ihn ungünstigen Stelle – gegnerische Kräfte hatten größere Aktivität und Flexibilität und konnten einen Angriff in Gang bringen, der erst einen Bauern, später Material und die Partie kostete.
Manuel Zöller (4) war nach stabilisiertem Mittelspiel dank einer vorteilhaften Bauernstruktur mit Sicht auf einen rückständigen Bauern des Gegners guter Dinge. Auf dem Weg zum Endspiel traf ihn ein Maneuver jedoch überraschend, welches gegnerisches Gegenspiel ermöglichte. In den letzten fünf Minuten mit noch zwei Zügen zur Zeitkontrolle sah er genügend Gefahren, um es mit einem Remis-Angebot zu versuchen – welches prompt angenommen wurde. Eventuell wäre ein Sieg recht gefahrlos drin gewesen, man sollte allerdings nie unterschätzen, was in ein paar Zügen noch zunichte gemacht werden kann.
Hans Leutz (5) erreichte ebenfalls die Punkteteilung, allerdings aus einer heiklen Lage heraus, die der Berichterstatter als hoffnungslos einstufte. Zunächst sah es mit einer Qualität mehr sehr gut aus, doch die Bauern am Damenflügel wurden restlos eliminiert, was zu einer Formation aus drei verbundenen gegnerischen Freibauern führte. Offenbar vermochte Hans allerdings, die Überlegenheit seines Turms gegenüber des Springers auf solche Weise geltend zu machen, dass die Niederlage abgewandt werden konnte.
Jan Hoyler (1) hatte gegen die verbundenen Freibauern seines Gegners keinen Trumpf auszuspielen. Die Aktivität, die er gewann, indem er diese zuließ, reichte nicht für Vorteil, und auch das Rückerobern oder Aufhalten der Bauern war zum Schluss nicht mehr möglich, und sie besiegelten das Ende der Partie.
Am 16.03. geht es nach Wernau zum alles entscheidenden Kampf, denn wenn dieser nicht gewonnen wird, sollte der Klassenerhalt faktisch unmöglich sein. (‚Sollte‘, denn so hieß es schon mehrmals.) Das soll aber weder heißen, dass verbissen und um jeden Preis der Sieg errungen werden soll, noch, dass wir uns bereits auf Kreisklasse nächstes Jahr eingestellt hätten – es wird schlicht nach bestem Gewissen gespielt, mögen die Würfel fallen, wie sie wollen. Noch steht das Kartenhaus!