Chronik

Unsere Geschichte

 

Am 5. März 1948 gründeten 20 Schachfreunde die sich regelmäßig im Lokal Waldhorn trafen (Bild rechts) den Schachverein Ebersbach/Fils.

 

Das Bild links zeigt Max Heitzler, Gründungsmitglied und ersten gewählter Vorstand in der Geschichte des Schachvereins Ebersbach.

 

 

Die Bezirksligamannschaft von 1955 (links) und die Landesligamannschaft von 1956.

 

 

 

Die Mannschaft, die im Jubiläumsjahr 1988 den Aufstieg in die Oberliga schaffte.
R. Wolf, R. Weber, K. Höflinger, E. Kos, T. Nonnenmacher, T. Rothermel, U. Junger, M. Klink, W. Junger (v.l.n.r.) es fehlt A. Krebs.

 

 

 

Und hier noch ein paar Bilder aus den Vereinsabenden..

 

 

 

 

 

Der Anfang

Nach fünfzig Jahren seines Bestehens präsentiert der Schachverein Ebersbach / Fils eine stolze Bilanz. Die zwanzig Schachfreunde, die am 5. März 1948 den Verein gründeten, hatten sicher nicht an die Etablierung einer Hochburg des Schachs gedacht.
Rudi Arlott, Lothar Brannaschk, Paul Brannaschk, Willi Hartweck, Max Heitzler, Hofferbert, Hans Jüstel, Karl Krapf, Johannes Leutz, Willi Mayer, Ringelhahn, Eugen Rominger, Sauter, Richard Schanbacher, Heinz Schork, Hermann Schrack, Wilhelm Siegle, Adolf Stehlik, Karl Stolz und August Winkler – sie alle waren begeisterte Schachspieler. Sie wollten eine Basis für ihr Hobby schaffen, und so riefen sie eine Spielgemeinschaft ins Leben, die zu einer beachtlichen Größe im Schachbezirk Neckar / Fils heranwuchs.
Mit ihrer Jugendmannschaft war sie auf Deutschen Meisterschaften präsent. Die erste Mannschaft spielte im 40. Jahr der Vereinsgeschichte in der Oberliga, der höchsten Spielklasse Württembergs ! Zwanzig Schachfreunde taten sich zusammen und errangen zwanzig Ligameisterschaften in fünfzig Jahren; ein geradezu symbolischer Lohn für die Vereinsgründung. Es war ein kühnes Unterfangen, in einer Zeit allgemeiner Mangelerscheinungen einen Verein zu gründen. Ein Auszug aus dem Protokoll überdie Ausschußsitzung vom 9. Mai 1948 belegt es:… „Es ist unumgänglich, uns an die ‚Fachkräfte‘ unter den Vereinsmitgliedern zu wenden, da auf herkömmlichem Wege eine Anschaffung von Schachbrettern, Figuren und Uhren unmöglich ist“….
Es halfen dann auch rege und selbstlos Richard Schanbacher und Eugen Romminger sowie in großzügiger Weise Wilhelm Siegle, der Besitzer des ersten Vereinslokals des „Waldhorns“.
Erster Vorstand des Vereins war Max Heitzler, Kassier Eugen Romminger, Spielwart August Winkler und Schriftführer Willi Hartweck.
Die Vereinsgründung fand ein unerwartetes Echo in der Öffentlichkeit. Schon kurz danach traten 18 Schachinteressierte dem Verein bei, unter ihnen Ernst Plotz und die Jugendlichen Hubert Grüb und Horst Riedel, die später Aufgaben und Verantwortung im Verein übernehmen sollten. Mit Elan und Idealismus bauten vor allem Max Heitzler, Karl Stolz und Hermann Schrack den Verein auf und organisierten den Spielbetrieb.
Als erster interner Wettbewerb wurde ein Blitzturnier angesetzt, welches Karl Stolz, vor Karl Krapf und Karl Kehl gewann. Im Herbst des Gründungsjahres wurde mit den Spielen zur Vereinsmeisterschaft begonnen.
Erster Vereinsmeister des Schachvereins Ebersbach wurde Karl Stolz. Die Jugendlichen trugen parallel zur Vereinsmeisterschaft eine Jugendmeisterschaft aus – erster Jugendmeister des Vereins wurde Hubert Grüb.
Am Ende des Jahres 1948 zählte der Verein 51 Mitglieder. Das jüngste Mitglied, Hans Leutz, Sohn des Gründungsmitglieds Johannes Leutz, war gerade zehn Jahre alt.
Im 26. Januar 1949 hielt der junge Verein seine erste Hauptversammlung ab.
Die erste Vorstandschaft bestand aus folgenden Schachfreunden:
1. Vorsitzender: Max Heitzler
2. Vorsitzender: Karl Stolz
Schriftführer: Willi Hartweck
Kassier: Eugen Rominger
Spielwart: Hans Jüstel
Spiel- und Jugendleiter: Hermann Schrack

In diesem Jahr trat Heini Hoyler dem Verein bei, der sich als äußerst talentiert erwieß und erster Pokalsieger des Vereins wurde.
Als Neumitglieder folgten in den Jahren 1951 und 1952, Bruno Möller, Fred Geiger und Heinz Wobbermin, welche später den Kern der später so erfolgreichen ersten Mannschaft bildeten.
Die Anreiseprobleme zu den Auswärtsspielen – nicht jedermann besaß damals ein Auto – lösten die Schachfreunde Carl Lendle und Richard Schanbacher.
Auch wenn sie selber nicht spielten, fuhren sie die Mannschaften mit ihren Fahrzeugen zu den Wettkämpfe. Der vorbildliche Teamgeist von damals prägt bis heute das Vereinsleben!

Erfolgreiches Wachsen und Werden

Die erste Mannschaft die im Jahre 1948 in einem Verbandswettkampf die Farben des Vereins und der Gemeinde Ebersbach vertrat, bestand aus den Spielern, Max Heitzler, Karl Krapf, Carl Lendle, Ringelhahn, Eugen Rominger, Richard Schanbacher, Heinz Schork, Hermann Schrack, Adolf Stehlik und Karl Stolz.
Sie begannen in der B-Klasse, wurden noch im Gründungsjahr Meister und errangen den Aufstieg.
Im Spieljahr 1953 wurde die I. Mannschaft von Ebersbach Meister der A-Klasse und stieg in die Bezirksklasse auf.
Zu diesem Erfolg trugen die Spieler:
Heini Hoyler, Bruno Möller, Heinz Schork, Horst Riedel, Ernst Schmidt, Hubert Grüb, Max Heitzler, Hermann Schrack, Karl Krapf, Heinz Wobbermin und Fred Geiger, bei.
Immer wieder verließen Spieler aus beruflichen Gründen den Verein, erfreulicherweise gab es aber auch Neuzugänge. 1954 traten Joachim Pakowski, Otto Schmidt und Karl Wollner dem Verein bei. Alle drei verstärkten die Mannschaft wesentlich. Joachim Pakowski wurde für sieben Jahre die unumstrittene Nummer eins. Sein Mitwirken förderte nachhaltig die Spielstärke der ganzen Mannschaft. Joachim Pakowski spielte in der Württembergischen Meisterklasse und erreichte im Württembergischen Pokalwettbewerb das Halbfinale.
Eine erneut verjüngte Mannschaft ging im Spieljahr 1954 / 55 an den Start. In der Aufstellung Joachim Pakowski, Hermann Schrack, Heini Hoyler, Bruno Möller, Ernst Schmidt, Horst Riedel, Fred Geiger, Hubert Grüb und Heinz Wobbermin wurde sie 1955 Meister des Bezirks Neckar / Fils!

Auch in der Vereinsführung gab es in diesem Jahr eine Veränderung. Heinz Wobbermin übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden von Max Heitzler, 2. Vorsitzender wurde Horst Riedel und Hubert Grüb wurde Nachfolger von Hermann Schrack als Spielleiter.

Ab 1. März 1955 wurde die „Rose“ das neue Spiellokal.
Im Jahr darauf gelang der große Wurf. Die 1. Mannschaft mit Joachim Pakowski, Heini Hoyler, Bruno Möller, Fred Geiger, Heinz Wobbermin, Horst Riedel, Hubert Grüb und Hans Leutz wurde erneut Bezirksmeister und Sieger in den Aufstiegsspielen.
Der Schachverein spielt nunmehr in der Landesliga, der damals zweithöchsten Spielklasse im Land!
Gleich im ersten Anlauf wurde Ebersbach Meister und nahm an den Aufstiegsspielen zur Oberliga teil.

1958 ist der Schachverein 10 Jahre alt. Er hatte sich zu einem im ganzen Bezirk für seine Spielstärke bekannten Verein entwickelt.
1959 verabschiedete sich Heinz Wobbermin, er verließ Ebersbach aus beruflichen Gründen. Neuer 1. Vorsitzender wurde Horst Riedel.
Die Landesliga konnte bis 1961 gehalten werden. Danach stieg die Mannschaft in die Bezirksklasse ab. Positiv wirkte sich der Zugang von, Heinz Zemihn, Schröder und Karl Güthle aus, welche zu wertvollen Stammspielern der 1. Mannschaft wurden. Auch Karl Friedrich Hübler, der spätere 1. Vorsitzende, wurde in diesem Jahr Vereinsmitglied.

Mit Fred Geiger, Otto Schmidt, Heini Hoyler, Schröder, Heinz Zemihn, Horst Riedel, Hubert Grüb und Hans Leutz gelang 1962 fast spielend der Wiederaufstieg in die Landesliga.
Diese Spieler bildeten für mehrere Jahre die erste Mannschaft.
Zum zweiten Mal wurde um den Aufstieg in die Oberliga gespielt. Es blieb allerdings bei spielerischen Erfahrungen. Der Aufstieg in die damals höchste deutsche Spielklasse wurde wegen eines halben Brettpunktes nur knapp verpaßt.
Auf und ab! Nach dem Höhenflug folgte wieder der Abstieg in die Bezirksklasse.
Auch in der Vereinsführung gab es wieder einen Wechsel:
1.Vorsitzender Karl Friedrich Hübler, 2. Vorsitzender Eugen Schramm, Kassier Bronner, Schriftführer Fred Geiger, Spielleiter Hubert Grüb und Unterkassier Heinz Zemihn. Das Turnerheim wurde für kurze Zeit zum neuen Spiellokal.

Erneut gelang der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Landesliga.
Dennoch stellten sich unerwartete Probleme ein. Der Verein mußte ein neues Spiellokal suchen, und der Spielleiter fast die Hälfte der ersten Mannschaft ersetzen.
Lichtblicke waren die Bereitstellung der Kantine der Firma Roos & Kübler als Spiellokal und die Gründung einer Jugendgruppe durch Heini Hoyler. Aus ihr ging Walter Wolf hervor, der sich in Turnieren zu Verbands-Einzelmeisterschaften bis in die Württembergische B-Meisterschaft hinauf kämpfte und eine wesentliche Verstärkung der 1. Mannschaft bedeutete. Gelegentlich brachte er seinen kleinen Bruder Rainer mit, der keine 10 Jahre alt, schon eine erstaunliche Rolle auf dem Schachbrett zu spielen verstand.
In den Jahren 1968 und 1970 gelang Fred Geiger, der damaligen Nummer eins im Verein, der seltene Hattrick, zugleich Vereins-, Pokal- und Vereinsblitzmeister zu werden.
In dieser Zeit wurde ein wichtiger Schritt in der Vereinsgeschichte vollzogen. Der 1. Vorsitzende legte der Hauptversammlung eine Satzung vor. Nach hitziger Debatte wurde die Satzung und die Initiative zur Eintragung des Vereins ins Vereinsregister des Amtsgerichts Göppingen angenommen. Eine weitere Initiative, wurde in Richtung Öffentlichkeitsarbeit unternommen: Die Gemeinde stiftete fürs traditionelle Ebersbacher Blitzturnier einen Pokal und der Bürgermeister eröffnete das Turnier.
Es dauerte aber noch eine geraume Zeit, bis die Gemeinde dem Verein eine chronische Sorge abnahm: Das Spiellokal.
Roos & Kübler konnte die Kantine nicht länger zur Verfügung stellen. Und in Nebenzimmern von Gaststätten sind Schachspieler nicht sehr willkommen, weil sie keine fleißigen Getränkekonsumenten sind. Für einige Jahre kam der Schachverein im ev. Gemeindezentrum unter. Es gab auch wieder Zuwachs, Dieter Hettfleisch trat in den Verein ein, der später wichtige Funktionen im Verein übernehmen sollte. Im Jahr 1973 wurde der Schachverein 25 Jahre alt.
Mittlerweile ist er jedoch im Schachbezirk Neckar / Fils und im Ebersbacher Vereinsleben etabliert. Die Jubiläumsfeier fand der Gaststätte „Filsbrücke“ statt.

Für 25-jährige Vereinszugehörigkeit, wurden die Schachfreunde Willi Hartweck, Hubert Grüb, Hans Jüstel, Hans Leutz, Horst Riedel, Eugen Rominger, Richard Schanbacher, Hermann Schrack, Adolf Stehlik, und mit silbernen Ehrennadeln und einem Zinnbecher geehrt.
Im Jubiläumsjahr gelang erneut einem Spieler der Hattrick in den vereinsinternen Wettbewerben: Walter Wolf. Obwohl noch Jugendspieler, setzte er für die nächsten Jahre die spielerischen Höhepunkte und zwar im Verein sowie als Einzelspieler in den Wettbewerben des Verbandes. Das Ende des Jahres 1973 leitete eine ungeahnte Entwicklung ein.
Völlig unerwartet interessierten sich einige Jungendliche für das königliche Spiel. Die Chance nutzte Dieter Hettfleisch und gründete eine Jugendgruppe. Diese startete im Sulpacher Kindergarten mit neun jungen Spielern, darunter die späteren Leistungsträger Werner und Uli Junger, Thomas Nonnenmacher, Ralf Schremmer und Rainer Wolf.
Dieter Hettfleisch vermittelte ihnen die nötigen Grundkenntnisse und weckte die Freude und Leidenschaft für das königliche Spiel. Damit wurde die Öffentlichkeit in zunehmendem Maße auf den Schachverein aufmerksam. Die Jugendlichen übertrafen alle in sie gesetzten Erwartungen und sicherten die Zukunft des Vereins. Schwung und Leistungsbereitschaft der ersten Mannschaft hatten mittlerweile beträchtlich nachgelassen, einige Spieler hatte die Mannschaft verlassen auch war eine gewisse Überalterung nicht mehr zu übersehen.

Erwartungsgemäß holte sich 1974 / 75 der junge Walter Wolf die Vereinsmeisterschaft, Dieter Hettfleisch wurde Pokalsieger und Heinz Zemihn Blitzmeister.
Er war der letzte der alten Garde, der einen der begehrten Titel gewinnen konnte. In dieser Übergangszeit, spielten nur noch von der einst erfolgreichen 1. Mannschaft: Fred Geiger, Otto Schmidt und Heinz Zemihn regelmäßig.
Dennoch gelang es dem Spielleiter Hubert Grüb, mit Neuzugängen und Jugendlichen eine landesligareife Mannschaft aufzustellen.

Aus Jugendspielern wurde eine neue 2. Mannschaft aufgestellt, die auf anhieb Meister der A-Klasse wurde und in die Bezirksliga aufstiegt.
Dieter Hettfleisch war inzwischen offizieller Jugendleiter geworden und Karl Wollner wurde sein Assistent. Gemeinsam setzten sie die begonnene Entwicklung kontinuierlich fort. Die Jugendabteilung war nunmehr auf 15 Mitglieder angewachsen, ein Jahr später waren es bereits 20 Jugendliche.
Nach elfjähriger Arbeit für den Verein, kandidierte 1976 Karl Friedirch Hübler nicht mehr für den Vereinsvorsitzenden.
Vorübergehend wurde Gerhard Fröschle 1. Vorsitzender.
Die Jugendspieler wurden in der Zwischenzeit immer erfolgreicher. In der Kreisjugendmeister-schaft belegen Ebersbacher in allen Jugend-Klassen den 1. Platz. Zusammen mit den Aktiven bestreiten sie die vereinsinternen Wettkämpfe und holen sich den ersten Titel. Werner Junger wird Pokalsieger.
Walter Wolf sicherte sich in diesem Jahr zum vierten Mal die Vereinsmeisterschaft und zusätzlich wird er noch die Blitzmeister. Dann suchte er die Herausforderung in höheren Spielklassen bis hin zur 2. Bundesliga.
1977 wählte die Hauptversammlung Horst Riedel zum zweiten Mal an die Spitze des Vereins. Die Serie der Erfolge Ebersbacher Jugendlicher setzte sich wie selbstverständlich fort und brachte 1978 einen weiteren Höhepunkt.
Die Jugendmannschaft wird Jugendkreismeister, dann Jugendbezirksmeister und schließlich dritter der Württembergischen Jugendmannschafts-Meisterschaft.
Dies führte zur Teilnahme an der Deutschen Jugendmannschaftsmeisterschaft in Hamburg. Ein Riesenerfolg für die Ebersbacher Jugendmannschaft bestehend aus den Jugendlichen, Uli und Werner Junger, Thomas Nonnenmacher, Rainer Wolf, dem Schüler Volker Zrowothke und dem Mädchen, Nikole Siebert.
Sie spielten im Kreis großer renommierter Klubs aus Hamburg, Berlin, Lübeck, Dortmund, München, Schweinfurt…. unbekannte und bestaunte Nobodys aus dem Filstal. Es war ein olympisches Dabeisein.

Die Erfolge der Ebersbache Jugendspieler ziehen weiter Jugendliche an. So spieltendie Ebersbacher auch 1979 in Kreis- und Bezirksjugendmeisterschaften eine führende Rolle.
In der Aufstellung Werner Junger, Rainer Wolf, Thomas Nonnenmacher, Uli Junger, Klaus Schweiger, Gerd Dobrowolsky, Jürgen Breitkopf, Isabel und Lourdes Ros errangen sie die Württembergische Vizemeisterschaft.
1980 gelang erneut ein spektakulärerer Höhenflug.
Ebersbach wurde Württembergischer Jugendmannschaftsmeister.
Das hieß zum zweiten Mal in kurzer Zeit Teilnahme an der Deutschen Jugendmannschaftmeisterschaft, diesmal in Duisburg.
Dieter Hettfleisch war unterdessen zum 2. Vorsitzenden gewählt worden, jedoch waren ihm zwei Ämter zu viel. Deshalb übernahm Werner Junger das Amt des Jugendleiters. Seine Meistermannschaft spielte in Duisburg nun an 8 Brettern, mit Thomas Nonnenmacher, Rainer Wolf, Uli Junger, Elmar Kos, Jürgen Breitkopf, Klaus Schweiger. Am 7. Brett spielte der 12-jährigen Schüler Thomas Rothermel und am 8. Brett spielten abwechselnd die Mädchen Isabel und Lourdes Ros. Die Teilnahme an der Deutschen Jugendmeisterschaft war für die Jugendlichen ein großartiges Erlebnis!
Für den Verein die Krönung erfolgreicher Nachwuchsarbeit.

Eine neue Ära

Vereinsinterne Turniere wurden immer häufiger von Jugendlichen gewonnen, die dann auch in der 1. Mannschaft mehr und mehr zum Einsatz kamen.
In der Bezirksliga erwarben sie die notwendige Spielstärke und Erfahrung um mit den Aktiven mitspielen zu können. Mittlerweile vollzog sich auch in der 2. Mannschaft ein Generationswechsel.
Mit den Finanzen lief es in dieser Zeit jedoch bei weitem bei weitem nicht so glatt. Es mußten höhere Verbandsbeiträge abgeführt und zusätzlich für das Spiellokal Miete bezahlt werden. Dies alles führte zu einer finanziell angespannten Lage. Die Mitgliedsbeiträge allein, reichten nicht mehr aus, um die gestiegenen Ausgaben des Vereins zu decken.
Da sich die Hauptversammlung mit Beitragserhöhungen regelmäßig schwer tat, mußten immer wieder Spenden und verschiedene Vereinsaktivitäten dazu beitragen, die Bilanz auszugleichen. Einmal war sogar eine Umlage notwendig, um die Finanzen ins Lot zu bringen. Die Mitglieder waren aber nach wie vor mit Freude und Begeisterung bei der Sache und so konnte auch diese „Finanzkrise“ überwunden werden.

1982 wurde Werner Junger zum fünften Mal hintereinander Vereinsmeister und stellte damit einen neuen Rekord auf. Immer wieder gab es dominierende Spieler. In frühen Jahren waren es Joachim Pakowski, Fred Geiger und Walter Wolf gewesen und jetzt war Werner Junger drauf und dran, in ihre Fußstapfen zu treten.
1983 kandidierte Horst Riedel nicht mehr für den 1. Vorstand, stellte sich aber als 2. Vorsitzender noch zur Verfügung. Sowohl in der Vereinsführung als auch in der 1. Mannschaft ging es noch nicht gänzlich ohne die Spielstärke und Erfahrung der Älteren. Die starke Besetzung der 1. Mannschaft mit Thomas Nonnenmacher, Werner Junger, Rainer Wolf, Gerd Dobrowolsky, Uli Junger, Jürgen Breitkopf, Otto Schmidt, Dieter Hettfleisch und Hubert Grüb, führte im Spieljahr 1983 zur Meisterschaft der Bezirksklasse B und damit zum Wiederaufstieg in die Landesliga. Die Ebersbacher Jugendspieler waren in den Einzelwettbewerben des Kreises häufig auf den vorderen Plätzen zu finden.
In der Kreisjugendmeisterschaft holten sich Thomas Rothermel, Steffen Dobler und Toni Ostric die Titel in allen drei Altersklassen. Rainer Wolf übernahm die Betreuung und das Training der Jugendlichen.
1985 standen wichtige Entscheidungen an, und es war unumgänglich, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen.
Der Schachverband Württemberg hatte seine Vereine aufgefordert, dem Württembergischen Landes-sportbund beizutreten, sofern sie weiterhin am Spielbetrieb des Verbandes teilehmen wollten. Es war klar, daß der Schachverein Ebersbach / Fils beitreten würde, denn die Voraussetzungen dafür waren erfüllt, er stand als eingetragener Verein im Vereinsregister. Der Beitritt brachte andere Probleme mit sich. Wesentlich höhere Beiträge an den Württembergischen Landessportbund kamen auf den Verein zu. Letztendlich konnten die gestiegenen Ausgaben des Vereins nur durch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ausgeglichen werden. In einer gut vorbereiteten Hauptversammlung gelang es, sowohl den Beitritt zum Württembergischen Landessportbund als auch eine angemessene Erhöhung der Beiträge zu beschließen. Ebenso konnte für das immer wieder auftretende leidige Problem „Spiellokal“ endlich eine dauerhafte Lösung gefunden werden.
Die Stadt stellte dem Verein einen Raum in der neu eingerichteten Seniorenbegegnungsstätte kostenlos zur Verfügung.
Dies brachte dem Verein eine erhebliche finanzielle Entlastung.

In den Jahren 1985 / 86 gelang es dem Spielleiter Hubert Grüb in der ersten Mannschaft alle acht Bretter optimal zu besetzen. Die erste Mannschaft trat einen beispiellosen Durchmarsch an.
Mit Klaus Höflinger und Rainer Weber waren zuvor zwei starke Spieler dem Verein beigetreten. Dies bedeutete eine weitere Verstärkung der ersten Mannschaft, zumal jetzt auch noch mit Armin Krebs ein zuverlässiger Ersatzspieler zur Verfügung stand. Diese hervorragende Mannschaft, erspielte sich die Meisterschaft in der Landesliga und damit den Aufstieg in die Verbandliga.
Ohne großen Respekt vor den routinierten Spielern der etablierten erbandsligaklubs erkämpfte sich die junge Mannschaft auf Anhieb auch noch die Meisterschaft in der Verbandsliga und stieg somit in die Oberliga auf, der höchsten Spielklasse Württembergs!
Passend zum Jubiläumsjahr gelang es dieser außergewöhnliche Mannschaft, den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte zu erringen! Diese beispiellose Erfolgsserie sorgte für erhebliches Aufsehen im Württembergischen Schachverband.
Damit war dem Schachverein Ebersbach / Fils mit dem Eintritt in das Schwabenalter ein echter Schwabenstreich geglückt!
Die erfolgreichste Mannnschaft des Schachvereins Ebersbach spielte in der Besetzung: Thomas Nonnenmacher, Thomas Rothermel, Uli Junger, Rainer Wolf, Werner Junger, Klaus Höflinger, Elmar Kos und Rainer Weber.
Von diesen Spielern gehörten Thomas Nonnenmacher, Rainer Wolf, Uli und Werner Junger bereits der Mannschaft an, die schon Württembergischer Jugendmeister geworden war und zweimal an der Deutschen Jugendmannschaftsmeisterschaft teilgenommen hatte.

Die Bestandsaufnahme nach 40 Jahren ergibt ein schillerndes Bild von Aufbau, Aufstieg, Krisen und Erfolgen. Manchmal war Gleichmut, manchmal Konsequenz nötig, aber stets steuerte die jeweilige Vereinsführung einen kontinuierlichen Kurs der den Verein weiter brachte. Verbundenheit unter den Mitgliedern, persönliche Opfer für den Verein, neue Impulse, all dies trug zur positiven Bilanz bei.

Im Jubiläumsjahr zählte der Verein 51 Mitglieder. Die Vereinsführung im Jubiläumsjahr: 1. Vorsitzender: Dieter Hettfleisch 2. Vorsitzender: Horst Riedel Schriftfüher: Klaus Barth Kassier: Otto Schmidt Unterkassier: Heinz Zemihn Spielleiter: Hubert Grüb Jugendleiter: Rainer Wolf Beisitzer: Karl Friedrich Hübler

Der Verein im Schwabenalter

In die Freude zum 40-jährigen Vereinsjubiläums mischten sich auch Sorgen. Das Jubiläumsjahr sollte mit einem Festabend und einer Reihe von schachlichen Veranstaltungen angemessen gestaltet werden. Die finanziellen Mittel waren knapp, und den Ausgaben standen nur unkalkulierbare Einnahmen gegenüber. Der Finanzplan für das Jubiläumsjahr bereitete in der Hauptversammlung so manchem etwas Kopfzerbrechen.

Die erste große Veranstaltung im Jubiläumsjahr war die Württembergische Einzelblitzmeisterschaft am 12. März in der Ebersbacher Turn- und Festhalle. 26 Spieler aus Baden-Württemberg kämpften um die Teilnahme zur Deutschen Meisterschaft. Zum ersten Mal leitete ein junges Team des Ebersbacher Schachvereins ein solches Turnier. Klaus Höflinger, Thomas Nonnenmacher und Rainer Wolf ernteten ein großes Lob von Verbandsschiedsrichter Reinhard Nuber. Der Auftakt zum Jubiläumsjahr war gelungen!

Den zweiten Höhepunkt setzte am 23. April das Simultanturnier mit dem Großmeister und amtierenden Deutschen Meister Vlastimil Hort.
Dank der großzügigen Unterstützung durch die Ebersbacher Volksbank wurde diese Veranstaltung in den Räumen der Ebersbacher Volksbank ein voller Erfolg.
37 Spieler traten gegen den Großmeister an, der sich jedoch keinem geschlagen geben mußte. lediglich 9 Spieler, darunter 6 Ebersbacher trotzten dem Großmeister ein Remis ab.

Die gelunge Festzeitschrift zum 40-jährigen Jubiläum stammte ebenso wie die zum 25-jährigen Jubiläum aus der Feder von Karl Friedrich Hübler. Am 30. April fand der Festabend im Gasthaus Löwen in Ebersbach statt. Grußworte überbrachten Bürgermeister Roland Egeler, der Präsident des Württ. Schachverbandes, Rudolf Scholz, der Vertreter des Sport- und Kulturausschusses Friedrich Schreiner, der Spielleiter des Bezirks Hajo Gnirk sowie die Herren Bauer und Blümle als Vertreter des Patenvereins Schachfreunde Göppingen.
Die Feier wurde musikalisch umrahmt vom Bläserquartett der Musikschule Geislingen. Das originellste Geschenk überbrachte Verbandsspielleiter Hajo Gnirk: er spendierte dem Verein einen Trainingstag mit Großmeister Vlastimil Hort.

Am Festabend wurden die drei Gründungsmitglieder Karl Krapf, Richard Schanbacher und Hermann Schrack, die Mitglieder Hubert Grüb, Hans Leutz und Horst Riedel für 40-jährige und Josef Dobrowolsky für 25 jährige Vereinszugehörigkeit geehrt.
Die Gründungsmitglieder Karl Krapf, Richard Schanbacher und Hermann Schrack wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Für besondere Verdienste wurde den Mitgliedern Hubert Grüb, Horst Riedel und Karl-Friedrich Hübler die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Mit Sportakrobatik, Zauberei und Tanz wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Am 21. Mai fand in Ebersbach der Württembergische Jugendschachtag statt. 44 junge Schachspieler nahmen an diesem Jahrgangsturnier teil. Die Turnierleitung lag in den bewährten Händen von Klaus Höflinger, Rainer Wolf, Hubert Grüb und Horst Riedel.

Die „Offene Ebersbacher Jubiläums-Stadtmeisterschaft“ am 17. / 18. Juni war eine große organisatorische Herausforderung. Trotz Bedenken hinsichtlich Kosten und Organisation wurde auch diese Veranstaltung ein voller Erfolg. 38 Spieler nahmen an der Stadtmeisterschaft teil, Sieger wurde der Internationale Meister Rainer Kraut. Die Turnierleitung lag bei Hubert Grüb, Klaus Höflinger und Rainer Wolf in besten Händen.

Der Trainingstag mit GM Vlastimil Hort am 6. Oktober in der Ebersbacher Volksbank bildete den sportlichen Abschluß des Jubiläumsjahres.
11 Ebersbacher Spieler nahmen an dieser Veranstaltung teil. Vlastimil Hort begann sein Training mit einem Vortrag über die psychologische Vorbereitung auf den Wettkampf. Beiträge über Schachliteratur, individuellen Schachstil bis hin zu Endspieltips schlossen sich daran an. Partiebeispiele aus seiner Turnierpraxis rundeten seinen zweistündigen Vortrag ab. Der Höhepunkt des Tages war ein Uhren-Handicap an 11 Brettern.
Nach wenigen Zügen waren für zwei Spieler die Partien bereits beendet. Aber auch GM Hort hatte an einigen Brettern seine Probleme, die Partien im Gleichgewicht zu halten. Doch je länger die Zeit voranschritt, desto stärker konnte er seine Stellungen verbessern. Am Brett von Armin Krebs war der Großmeister unaufmerksam und verlor durch Zeitüberschreitung. (ein Geschenk an den Verein?)
Sehr gut spielten Elmar Kos, der ein Remis erkämpfte und Uli Junger, der es sich sogar leisten konnte, in besserer Position ein Remisangebot des Großmeisters abzulehnen, letztlich aber dessen großer Erfahrung Tribut zollen mußte. Nach fünf Stunden war der Kampf beendet. Nach einer kurzen Pause begann GM Hort mit der Analyse der Partien, wobei es ihm in seiner unnachahmlichen Art gelang, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.
Es war eine schöne und gelungene sportliche Veranstaltung, an die sich alle Teilnehmer heute noch gerne erinnern.

 

Die 90er Jahre

Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr konnte der Verein gelassen in die Zukunft sehen.
Die Finanzen waren in Ordnung, das Dauerproblem „Spiellokal“ gelöst und die Mannschaften in ihrem Kern stabil besetzt.
Eine Ehrung besonderer Art wurde unserem Schachfreund Hubert Grüb zuteil. Er wurde im Oktober 89 anläßlich des Abends der Ebersbacher Vereine im Löwensaal mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg geehrt. Schachfreund Hubert Grüb hatte sich in über 30 Jahren für den Verein als Spielleiter verdient gemacht und war im ganzen Schachbezirk für seine Tätigkeit bekannt und geschätzt.

Leider mußten wir in den neunziger Jahren von einigen unserer Schachfreunde Abschied nehmen. Es verstarben Heini Hoyler, eine der großen Spielerpersönlichkeiten des Vereins, die Gründungsmitglieder# Karl Krapf und Hermann Schrack, sowie Horst Riedel, der amtierende 2. Vorsitzende. Alle waren dem Verein eng verbunden gewesen und hatten ihn entscheidend geprägt.

Die neunziger Jahre waren für unsere Mannschaften eine bewegte Zeit, die geprägt war von Auf- und Abstieg.
Bei der Jugendarbeit gab es nach Jahren der Stagnation endlich wieder Fortschritte.

Die Mannschaften des Schachvereins

Die Aushängeschilder eines jeden Vereins sind seine Mannschaften. Der Aufstieg in die Oberliga in der Saison 1986 / 87 war zweifellos der spielerische Höhepunkt unserer ersten Mannschaft. Vielleicht waren unsere Spieler in dem Bewußtsein, das maximal Mögliche erreicht zu haben, nicht mehr so erfolgshungrig, als im darauffolgenden Jahr die Verbandsliga nicht mehr gehalten werden konnte. Die hohe Zahl von vier Absteigern bei insgesamt zehn Mannschaften machte das Erhalten der Klasse zudem nicht einfacher.
Jedenfalls gelang im Frühjahr des Jahres 1989 nochmals ein großer Erfolg, als der Viererpokal des Schachbezirks Neckar / Fils gewonnen wurde. Nach Siegen über „Zugzwang“ Reutlingen im Viertelfinale und den Schachfreunden Pfullingen im Halbfinale siegten Uli Junger, Werner Junger, Rainer Wolf und Klaus Höflinger im Finale sicher mit 3,5:0,5 über den SC Steinlach und qualifizierten sich für die Württembergische Viererpokalmeisterschaft.
So fing man zu Beginn des Spieljahres 1989 / 90 dort an, wo man 1985 zum Höhenflug ansetzt hatte – in der Landesliga.
Mit dem Neuzugang Michael Rupp aus Faurndau, der für Thomas Rothermel ins Team kam, konnte ein talentierter Nachwuchsspieler gewonnen werden. Nach dem Auftaktremis gegen den alten Lokalrivalen Donzdorf und einem Sieg gegen Göppingen mußte unsere Mannschaft gegen Steinlach eine deutliche Niederlage einstecken und den Lautertälern vorzeitig die Meisterschaft überlassen. Auch die 2. Mannschaft erreichte in der Kreisklasse nur einen guten Mittelplatz, obwohl ein gelungener Start mit 6:2 über Uhingen vorausging. Unvergessen bleibt der sensationelle Sieg von Dr. Peter Müller am ersten Brett über den scheinbar übermächtigen Uhinger Spitzenspieler Jurai Svec.

Auch in der Saison 1990 / 91 machte sich unsere erste Mannschaft Hoffnungen auf den Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Die Schachfreunde Pfullingen erwiesen sich jedoch als absolut bestes Team und gewannen die Meisterschaft in der Landesliga ohne Punktverlust. Unsere zweite Mannschaft hatte dagegen in der letzten Runde gegen den SC Geislingen die Chance, mit einem Sieg erstmals in die Bezirksklasse Neckar / Fils aufzusteigen. Trotz Einsatz der beiden Landesligaspieler Thomas Rothermel und Rainer Weber gegen sieben Geislinger reichte es nur zu einem Unentschieden, so daß wir uns mit der Vizemeisterschaft begnügen mußten.
Das darauffolgende Jahr sollte zu einem der erfolgreichsten in der Geschichte des Schachvereins werden. Der Weggang unseres Spitzenspieler Thomas Nonnenmacher, der aus beruflichen Gründen nach Norddeutschland wegzog, schien ein Loch zu reißen, das nicht ohne weiteres ausgefüllt werden konnte. Umso überraschender gelang der 1.Mannschaft erneut der Aufstieg in die Verbandsliga, als in der Schlußrunde der SC Ostfildern mit 7:1 bezwungen wurde und damit der Titel aufgrund eines halben Brettpunktes mehr gewonnen war. Die Meistermannschaft bestand aus den Spielern Rainer Wolf, Werner Junger, Michael Rupp, Thomas Rothermel, Uli Junger, Rainer Weber, Elmar Kos und Klaus Höflinger.
Auch der zweiten Mannschaft gelang endlich der Durchbruch.
Ungeschlagen erspielte sich unser Team die Meisterschaft in der Kreisklasse und stieg zum ersten Mal in die Bezirksklasse auf.
Zu diesem Erfolg trugen die Spieler Armin Krebs, Bernhard Mehrer, Michael Mehrer, Dr. Peter Müller, Joachim Höfer, Josef Dobrowolsky, Bernd Grill und Uwe Bucher bei. Die Ersatzspieler Karl Wollner und Frank Beuckert, der neu in den Verein eigtreten war, erzielten ebenfalls wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg.

So war man mit beiden Mannschaften wieder an einem Punkt angelangt, wo es keine Steigerung mehr zu geben schien. Das Erreichte zu halten war das Ziel für die nächsten Jahre, hatte sich doch das allgemeine Schachniveau in allen Klassen enorm gesteigert. Dies war u. a. darauf zurückzuführen, daß durch den Fall des Eisernen Vorhangs, viele Profis und Halbprofis den Weg nach Westen fanden und hier die deutschen Schachklubs bis hinunter in die Landesliga entscheidend verstärkten. Natürlich waren diese Neuzugänge nur mit Sponsoren und Antrittsprämien zu finanzieren, ein Trend, dem sich der Schachverein Ebersbach nicht angeschloß und der auch in Zukunft nicht beschritten wird. Halbprofitum wird in Ebersbach keinen Platz finden, denn Grundpfeiler unserer Mannschaftserfolge sind Kameradschaft und die Freude am Schachspiel.

In der Saison 1992 / 93 konnten beide Mannschaften die Klasse halten. Armin Krebs spielte in der 1. Mannschaft, während Klaus Höflinger die 2. Mannschaft verstärkte. Es war auch die vorerst letzte Saison für Elmar Kos, der anschließend nach Gießen wegzog und bis heute gute Kontakte zum Schachverein hält.
In der zweiten Mannschaft wurde Frank Beuckert fester Stammspieler.
Im Spieljahr 93 / 94 konnte unsere Mannschaft durch Schlußsiege gegen Berkheim und Donzdorf den Klassenerhalt in der Verbandsliga sichern. Unsere Jugendspieler Bernd Grill und Michael Mehrer bestanden ihre Feuertaufe jeweils durch Siege an den Schlußbrettern.
Am Ende dieser Saison verließ uns unser langjähriger Stammspieler Rainer Wolf. Sein Wohnort Ulm erschwerte die langen Fahrten zu den Trainingsaben und Verbandsspielen,so daß er sich dem Schachverein „Weiße Dame“ Ulm anschloß. Die zweite Mannschaft war in der Bezirksklasse überfordert. Nach zum Teil deutlichen Niederlagen mußte man den Weg zurück in die Kreisklasse antreten.

Mit viel Glück hielt die 1. Mannschaft auch in der darauffolgenden Saison die Verbandsliga. Gegen die starke Konkurrenz reichte es mit 8:10 Punkten zum siebten Platz bei zehn Mannschaften – dies bedeutet normalerweise Abstieg!
Gücklicheweise zog Altensteig nach Saisonende seine Mannschaft zurück, und so konnte der Schachverein Ebersbach seinen Platz in der Verbandsliga behalten. Die 2. Mannschaft startete als hoher Favorit in die Kreisklasse, legte aber einen klassischen Fehlstart hin. Eine 3,5:4,5 Niederlage gegen Göppingen III und ein 4:4 in Zell u. A. schienen alle Aufstiegshoffnungen zu begraben. Nach diesen Punktverlusten besann sich die Mannschaft auf ihre spielerischen Qualitäten und gewann schließlich die Meisterschaft mit 11:3 Punkten. In der Aufstellung Bernhard Mehrer, Bernd Grill, Dr. Peter Müller, Frank Beuckert, Heinz Zemihn, Wolfgang Breitkopf, Uwe Bucher und Josef Dobrowolsky nam sie einen erneuten Anlauf in der Bezirksklasse Neckar / Fils.
In der Verbandsliga war die Saison 1995 / 96 von einem aufreibenden Abstiegskampf geprägt. Im letzten Spiel kam es zum Abstiegsduell gegen den SC Kirchheim. Zweieinhalb Brettpunkte hätten den Klassenerhalt gesichert, eine durchaus lösbare Aufgabe für die Mannschaft. Die Kirchheimer waren jedoch selbst in den Abstiegskampf verwickelt und benötigten jeden Brettpunkt. Es war kein glücklicher Tag für die Ebersbacher Spieler – nur ein Sieg von Uli Junger und ein Remis von Werner Junger war die magere Ausbeute des Matchs. Nach vier Jahren Zugehörigkeit zur Verbandsliga stieg die Mannschaft wieder ab und man war sich einig: mit Bebenhausen und Donzdorf warten in der Landesliga zwei Mannschaften, die in der Spielstärke unserem Team mindestens ebenbürtig sind. Dank einer überragenden Leistung von Bernhard Mehrer am Spitzenbrett konnte die zweite Mannschaft frühzeitig den Klassenerhalt in der Bezirksklasse sichern.
Im Spieljahr 96 / 97 stand Uli Junger nicht mehr zur Verfügung. Er war aus beruflichen Gründen nach Iggingen umgezogen, und suchte nun im Team von Schwäbisch-Gmünd die Herausforderung, in der Oberliga zu bestehen. Damit waren aus der Meistermannschaft der Jahre 1986 und 1987 nur noch Werner Junger, Thomas Rothermel, Rainer Weber und Klaus Höflinger mit von der Partie. Für Uli Junger rückte Bernd Grill in die erste Mannschaft auf, und bewährte sich in seinem ersten Jahr hervorragend. Aufgrund der starken Konkurrenz reichte es aber nur zum dritten Platz. Ausrutscher gegen vermeintlich leichte Gegner und die Niederlage im Topspiel gegen Bebenhausen mit 3:5 ließen keine bessere Plazierung zu. Die 2. Mannschaft war durch das Aufrücken von Bernd Grill so geschwächt, daß der erneute Abstieg aus der Bezirksklasse nicht zu vermeiden war.

1.Mannschaft Saison 2000/2001 oben: Bernhard Mehrer, Michael Rupp, Armin Krebs, Michael Mehrer, unten: Bernd Grill, Hartmut Hehn, Martin Scholl

Im Jubiläumsjahr spielt der Schachverein Ebersbacher mit seinen Mannschaften in den Klassen, in denen er die meiste Zeit der letzten zwanzig Jahre vertreten war: die erste Mannschaft in der Landesliga, die zweite in der Kreisklasse.
Aufgrund der erfolgreichen Jugendarbeit konnte man nach über zehn Jahren wieder eine dritte Mannschaft in der A-Klasse aufstellen.
Mit Hartmut Hehn vertärkte ein erfahrener Spieler unser Landesliga-Team, und die ersten Spiele lassen uns hoffen, daß das Jubiläumsjahr spielerisch zu einem der erfolgreichsten in der 50 jährigen Geschichte des Schachvereins Ebersbach werden wird.

 

Jugendarbeit in den 90er Jahren

Ihre Blütezeit hatte die Jugendarbeit in den 70er Jahren, als Dieter Hettfleisch eine Gruppe von Jugendlichen betreute. Einige der damaligen Jugendspieler sind auch heute noch im Verein aktiv.
In den 80er Jahren gestaltete sich die Jugendarbeit zunehmend schwieriger. Das Interesse der Jugendlichen am Schachspiel ließ aufgrund anderer vielfälltiger Freizeitmöglichkeiten rapide nach. Zu Beginn der 90-ziger Jahre kam die Jugendarbeit im Schachverein nahezu völlig zum erliegen.
Im Jahre 1989 war mit Bernd Grill ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent in den Verein eingetreten.
Trotz jahrelanger Kooperation Schule / Sportverein gelang es nicht, die Jugendarbeit entscheidend zu beleben.
Zwar zeigten auch am Stadtfest etliche Jugendliche durchaus Interesse am Schachspiel, letzlich konnten sie jedoch nicht für das Jugendtraining gewonnen werden.
Ein erneuter Aufschwung fand erst Mitte der 90-ziger Jahre statt, als Michael Rupp sich als Jugendleiter zur Verfügung stellte.
Mit den Jugendlichen Claudius Kuehl, Dominik Linsler, Heiko Binder und Hans Peter Müller, bildete sich eine Gruppe die regelmäßig von Michael Rupp am Spielabend trainiert wird.
Aufgrund dieser Arbeit konnte, im Jubiläumsjahr wieder eine dritte Mannschaft aufgestellt werden.
Die spontane Bereitschaft einiger nicht mehr aktiver Spieler wie Hans Leutz, Heinz Zemihn, Karl Wollner und Dieter Hettfleisch gaben zudem der dritten Mannschaft den notwendigen Rückhalt.
Ob es allerdings gelingen wird, an die Erfolge der 70-ziger Jahre anzuknüpfen, kann niemand varaussagen – wünschenswert wäre es allemal.

 

Das Staufer-Open

vorderes Brett sitzend: Bernhard Mehrer

Ein Höhepunkt unseres Schachkalenders liegt gleich nach Neujahr, nämlich das Staufer-Open in Schwäbisch-Gmünd. Seit der ersten Veranstaltung im Jahre 1987 hat immer eine Ebersbacher Delegation daran.
Natürlich spielen die Mitgleider des Schachvereins auch bei anderen offenen Turnieren, aber auf Grund der günstigen geographischen und zeitlichen Lage, waren wir dort immer besonders stark und regelmäßig vertreten.
Nicht nur die Ebersbacher Schachspieler haben die Vorzüge dieses Turniers schätzen gelernt, sondern das Staufer-Open hat sich binnen kürzester Zeit als wichtigste Schachveranstaltung Süddeutschlands etabliert, zumindest in der Breite.
Wächst die Teilnehmerzahl weiter so sprunghaft an, werden die Ausrichter nicht umhinkommen, eine Beschränkung einzuführen, denn auch die, wie man meinen sollte, unerschöpfliche Kapazität des „Tagungszentrums Stadtgarten“ stoßen an ihre Grenzen (1998 insgesamt über 500 Teilnehmer im Haupt-, Senioren- und Kinderturnier).
Sportlich gesehen, bedeutet die große Breite allerdings nicht, daß es für uns einfacher wäre in die dünn gesäten Preisränge vorzustoßen. Hin und wieder war das wohl möglich, aber in entscheidenden Partien flatterten dann doch die Nerven oder die Gegner waren einfach zu stark. So blieben die Höhepunkte auf achtbare Ergebnisse und schöne Einzelpartien beschränkt: so hatte sich Michael Rupp in der letzjährigen Veranstaltung mit der damals amtierenden Jugendeuropameisterin WGM Lomineishvili zu messen, die ihn in einer umkämpften Partie bezwingen konnte.
Werner Junger war es in demselben Turnier vorbehalten, in drei aufeinanderfolgenden Partien die Dame zu opfern: zweimal gelang der kühne Plan, bein drittenmal schlug er fehl.
Ein besonderes Verhältnis haben wir zu dem polnischen IM Jan Adamski entwickelt, mit dem inzwischen einige unserer Spieler die Klingen gekreuzt haben: trotz aller Erfahrung bisher ohne jeden Erfolg, was uns jedoch nicht davon abhalten soll, es weiter zu versuchen. Auch Artur Fries, Uli Junger, Armin Krebs und Michael Mehrer haben über Jahre Interessantes beigetragen. Die zehnte Auflage dieses Turniers, die im Januar dieses Jahres stattfand, brachte aus unserer Sicht eine Rekordteilnahme: mit Michael Rupp, Werner Junger, Michael Mehrer, Hartmut Hehen, Bernhard Mehrer, Armin Krebs, Wolfgang Breitkopf sowie den „Externen“ Uli Junger und Rainer Wolf waren so viele Ebersbacher am Start wie nie zuvor. Dabei brachten einige Spieler den anstrengenden Wettkampf (an manchen Tagen spielt man bis zu zehn Stunden) mit 5, 5 ½ oder gar 6 Punkten hinter sich, ein sehr ordentliches Ergebnis.
Wichtiger als das Turnierergebnis ist jedoch die erfahrung, die bei einer solchen Veranstaltung gewonnen und dann nutzbringend in Mannschaftskämpfen angebracht werden kann.

Das organisatorische Problem wird stets mit Fahrgemeinschaften gelöst: zwar fühert das teilweise zu langen Wartezeiten weil merkwürdigerweise immer die Afhrer am längsten spielen, aber es sorg auch für eine entspanntere Atmosphäre und betont den – in unserem Sport oft vernachlässigte – mannschaftlichen Aspekt.
In die gleiche Richtung zielt auch der alljährliche Überfall auf das Junger’sche Domizil in Iggingen. Aus Ebersbach ausgewandert, und in Schwäbisch Gmünd in der Oberliga spielend, läßt Schachfreund Uli Junger es sich nicht nehmen, die Kameraden zumindest für eine (dann aber meist kurze) Nacht zu beherbergen.
Als Gegenleistung ist er gerngesehener Trainingslagerteilnehmer.

Das Interesse am Turnier geht sogar so weit, daß nicht einmal die Ebersbacher Kiebitze den Weg in die Stauferstadt scheuen und, wenn es die Gattinnnen gestatten, die aktiven Spieler tatkräftig (mit Kaffee) und moralischen („Stehst wieder schlecht“) unterstützen.

Alles in allem ist so das Staufen-Open zu einer Konstante im Ebersbacher Schachgeschehen geworden, die – wie Trainingslager und Bezirksblitzmeisterschaft – nicht mehr wegzudenken ist.

 

Das Trainingslager

In der Blockhütte in Kanzach

Im Jahre 1991 wurde erstmals ein Trainingswochenende durchgeführt.
Training und Freizeitaktivitäten in einer schönen Umgebung sollten sich sinnvoll ergänzen.
Es konnte eine Schihütte in Stanzach im schönen Lechtal für ein Wochenende gemietet werden. Gleich beim ersten Mal wurde das Trainingslager ein voller Erfolg: eine gelungene Mischung aus Freizeit und Training bereitete allen Teilnehmern viel Spaß und sorgte dafür, daß dieses Trainingslager zu einer festen Institution im Jahresprogramm wurde.
Seitdem erfreut sich diese Veranstaltung eines bis heute ungebrochenen regen Interesses.
1994 fand das Trainingslager zum letzten Mal in Stanzach statt.
1995 wurde dann in Wörgl / Tirol trainiert.
Die Kosten für die Trainingslager in Österreich waren allerdings nicht unerheblich, sodaß man sich schließlich nach einer günstigeren Möglichkeiten umsah. Eine Kanadische Blockhütte in Seelenwald am Federsee war ab 1996 das ideale Quartier. Ruhig am Waldrand gelegen, bietet uns diese Hütte seitdem die nötige Ruhe, um die von Trainingsleiter Bernd Grill und Michael Rupp gestellten Aufgaben lösen zu können.
Auch Spaß und Freizeit kommen hier nicht zu kurz.
Erfreulich ist auch, daß wir seit unserem Umzug nach Seelenwald höhere Teilnehmerzahlen verbuchen können. Waren es in Österreich noch 10-12 Teilnehmer, so registrierten wir 1997 die Rekordbeteiligung von 17 Schachfreunden.

Der Erfolg des Trainingslagers steht zwischenzeitlich außer Frage.
Nicht nur die Spielstärke, sonder auch der kameradschaftliche Zusammenhalt werden nachhaltig gestärk.
So bleibt nur zu hoffen, daß das Interesse an dieser Veranstaltung möglichst lange bestehen bleibt.

Dieter Hettfleisch