Bezirksliga B 2024/25 Runde 3:
SVE II – SV Nürtingen II 3:5
In stärkster Aufstellung und auf heimischem Boden standen alle Zeichen gut, gegen Nürtingen die ersehnten ersten Mannschaftspunkte der Saison zu holen. Hätte sich der Sieg nicht an einigen Brettern knapp entzogen. Geschenke gab es auf dem Schachbrett auch keine abzugreifen – und wird es wahrscheinlich auch im Spiel im Dezember nicht geben, aber vielleicht ja in der zweiten Saisonhälfte im frischen Jahr.
Egor Kolmykov (1) spielte zunächst eine ausgeglichene Partie, musste dann aber im weiteren Verlauf aufgrund von potenten Drohungen immer mehr Zugeständnisse machen, was ihm stellungsmäßig eine Talfahrt bescherte.
Dmitry Kolmykov (2) konnte gegen seinen erfahrenen Gegner einen starken Angriff starten, der gut hätte durchschlagen können – allerdings wurde dieser abgewehrt, und die langfristigen gegnerischen Vorteile, die übrig blieben, führten zum Verlust.
Nikola Karacic (8) kam in eine recht verworrene Stellung, die schwierig einzuschätzen war. Letztendlich schälte sich eine beiderseitige Einschätzung des Ausgleichs heraus und es wurde sich auf ein Remis verständigt.
Hans Leutz (7) spielte – wieder einmal – die einzige Gewinnpartie des Tages. Der Spielverlauf, der sich bei ihm schon öfters so abspielte, kann anderen ein Vorbild sein: Kontinuierliche Verbesserung der Stellung, um einen kleinen Vorteil nach und nach zu vergrößern, bis er zum Sieg reicht.
Uwe Bucher (4) stürmte ungewohnt forsch vor – warum auch nicht, wenn der Gegner dies zulässt? Die vorgerückten Bauern am Damenflügel hätten ihm mit umsichtigerem Spiel vielleicht auch vielversprechende Möglichkeiten geboten, doch stattdessen schlug das Risiko zu und nach einigen Nachlässigkeiten ging eine ganze Figur, und somit die Partie, verloren.
Theodor Häberle (5) sah auf den drei Reihen, auf denen sich seine Figuren drängten, auf den ersten Blick etwas beengt aus, stand aber eventuell sogar ein wenig besser. Sein erstes Remis-Angebot wurde mannschaftstaktisch ausgeschlagen – zu der Zeit sah es für Ebersbach an den Brettern 3 und 6 noch ziemlich gut aus – aber im zweiten Anlauf klappte es.
Jan Holyer (3) hatte seine erwünschte Destabilisation der gegnerischen Stellung in der Eröffnung erreicht und war drauf und dran, in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln, verpasste aber an einigen Stellen kritische Vereinfachungen, die ihm einiges an Kopfschmerzen erspart hätten. So fand sein Gegner noch die entscheidenden Ressourcen, um der Niederlage zu entgehen und in ein Remis abzuwickeln.
Manuel Zöller (6) hatte nach der Eröffnung gar nicht mehr damit gerechnet, später noch auf Sieg zu spielen, denn was zunächst gut aussah, verwandelte sich in eine Stellung mit Minusbauern und einem empfindlich bedrohten König. Gegenspiel war aber noch vorhanden, sowie Potenzial für den Gegner, in der Abwehr dessen Fehler zu begehen. Eine Figur konnte erobert werden – das entstehende Endspiel zu gewinnen, stellte sich aber leider als schwieriger heraus, als es aussah. Ein paar allzu ähnliche Springermanöver brachten schließlich ein ungewolltes Remis durch Zugwiederholung zustande.
2, dann 2,5, dann 3 – in jeder Runde bisher einen halben Punkt mehr! Wenn sich dieser Trend fortsetzt, gibt es im nächsten Spiel zwar trotzdem 0 Mannschaftspunkte, aber 3,5 Punkte gegen Kirchheim/Teck 2 am 01.12. wären auch keine schlechte Leistung.