Nils Wurmbauer mit von der Partie beim Deizisauer Herbstopen

Unsere Nachwuchskraft Nils Wurmbauer nutzte zuletzt die gegenwärtigen Herbstferien, um beim Deizisauer Herbstopen weitere Spielpraxis zu gewinnen.

Heuer meldete sich Nils dabei für das stärkste der drei Turniere an. Entsprechend war in diesem A-Turnier zu erwarten, dass er in den anstehenden insgesamt sieben Partien wohl öfter den Kürzeren als den Längeren ziehen würde, fand er sich doch mit seiner Ratingzahl hier vorab lediglich auf Startplatz 63 von insgesamt 71 Teilnehmern eingereiht.

Entsprechend überraschend war es, dass Nils bereits in der Startrunde gegen einen Spieler mit 1900er-DWZ einen ganzen Punkt einsacken konnte, nachdem sich dieser in der heißen Partiephase allzu indisponiert präsentiert hatte. In Runde zwei wartete mit dem langjährigen Württembergischen Spitzenspieler Josef Gheng dann ein ganz anderes Kaliber, wo an sich nur die Frage darin bestand, wie lange und wie gut Nils hier dem von der Papierform her übermächtigen Favoriten Paroli bieten könnte. Dies gelang zunächst wirklich leidlich; erst im Laufe des Mittelspiels verlor Nils etwas den Faden, nachdem ihm kurz aufeinander zwei etwas schwächere Züge unterlaufen waren, so dass sich der überaus erfahrene Gegner letztlich dann doch durchzusetzen vermochte.

Nach einer weiteren Niederlage gegen einen nominell etwas stärkeren Gegner, wo Nils ebenfalls lange Zeit auf Augenhöhe mitzuspielen vermochte, gelang es ihm in der Folgerunde gegen einen von der Papierform her noch etwas stärkeren Gegner dann aber, mit seinem zweiten Sieg auf einen 50%-Score zurückzukehren. Hier geriet der Favorit ziemlich heftig unter die Räder, nachdem Nils zunächst ein taktisches Versehen zu einem Bauerngewinn nutzen konnte, um später dann auf die kurze Rochade zu verzichten und stattdessen am Königsflügel einen Bauernsturm zu starten, der letztlich dem Kontrahenten den Garaus machte.

In der Folgerunde konnte Nils an diese Leistung dann nicht ganz anknüpfen; im Mittelspiel spielte er etwas unglücklich und musste am Ende die Niederlage quittieren. In der folgenden Vorschlussrunde war er wieder in der Lage, sich zu stabilisieren; gegen einen weiteren 1900er unterbreitete Nils hier mit den schwarzen Steinen in beiderseitiger relativer Zeitnot (es wurde mit 30 Sekunden Inkrement pro Zug gespielt) ein Remisangebot, das der Favorit wohl angesichts einer als Damoklesschwert über ihm schwebenden Opferoption gegen seinen h-Bauern vorsichtshalber besser annahm, wobei die Stellung aber objektiv betrachtet wohl doch ausgeglichen war.

In der Schlussrunde kann man vielleicht von gewissem Lospech sprechen; jedenfalls musste er hier gegen einen noch zwei Jahre jüngeren Kontrahenten antreten, der dabei aber bereits eine stattliche DWZ von 1850 vorweisen kann. Dieser spielte dann auch wie ein ziemliches Nachwuchstalent beeindruckend auf; nachdem Nils noch in der Eröffnungsphase seine Entwicklung doch etwas zu sehr vernachlässigt hatte, war gegen den aufgebrandeten gegnerischen Angriff bald nicht mehr viel zu machen.

 

Anbetrachts dessen, dass Nils ausschließlich gegen nominell stärkere Gegnerschaft anzutreten hatte, konnte er sich im Endklassement mit der resultierenden Punktausbeute von 2,5/7 dennoch noch zwölf Ränge vor seiner Vorabeinstufung auf dem 51. Rang platzieren, so dass das Ergebnis durchaus noch voll im grünen Bereich gesehen werden kann.

An der Spitze des Feldes gab es keine Überraschungen; die beiden Turnierfavoriten wussten sich hier standesgemäß ins Szene zu setzen und die Sache unter sich auszumachen. So gewann nach Buchholzwertung der an Nr.2 gesetzte IM Jaroslaw Krassowizkij (TSV Schönaich) vor dem punktgleichen unter belgischer Flagge startenden Hauptfavoriten GM Alexandre Dgebuadze, die mit jeweils 6,5/7 ihre unmittelbaren Verfolger, angeführt nach Buchholzwertung von der Nr.3 der Setzliste FM Erhard Frolik (SC Böblingen), um ganze 1,5 Punkte zu distanzieren vermochten. Udo Scharrer (SV Dicker Turm Esslingen), der zuletzt als Gast an unserem Trainingslager teilnahm, hatte ebenfalls am A-Turnier teilgenommen und erzielte einen 50%-Score von 3,5/7.

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