Pflicht erfüllt, aber Entscheidung vertagt

Verbandsliga 2017/18   Runde 8:

SF Dornstetten-Pfalzgrafenweiler   –   SVE   2:6

Die Fahrt in den Schwarzwald erwies sich in wettertechnischer Hinsicht glücklicherweise als nicht so problematisch wie befürchtet. Ralf Warthmann (der bezeichnenderweise die kürzeste Anfahrt hatte …) traf wegen der Schneeglätte etwas verspätet ein, doch insgesamt war die Anreise störungsfrei. Gastgeber und Gäste mussten gleichermaßen einen Stammspieler ersetzen, so dass der SVE als klarer Favorit ins Rennen ging.

Michael Mehrer (7) brachte den SVE in Front, nachdem er in einer komplizierten Mittelspielstellung die größere Übersicht bewies und rasch einen für den Gegner unerwarteten Königsangriff vom Stapel ließ, der schnell für klare Verhältnisse sorgte. Michael Rupp (2) erhöhte fast zeitgleich auf 2:0, da der Gegner seine fragwürdige Strategie nicht rechtfertigen konnte. In einem Mittelspiel mit sämtlichen Schwerfiguren auf dem Brett war der in der Brettmitte gestrandete weiße König dem Angriffswirbel aller schwarzen Figuren wehrlos ausgeliefert. Werner Junger (5) hatte ebenfalls eine komplizierte und keinesfalls bessere Stellung auf dem Brett, doch nutzte er eine Unachtsamkeit des Gegners, um entscheidenden Vorteil zu erlangen – mit dem Fall des Schlüsselbauern auf e6 fiel die gegnerische Stellung wie ein Kartenhaus zusammen. Bernd Grill (1) hatte frühzeitig eine ungewöhnliche Materialkonstellation auf dem Brett und behielt stets eine leichte, aber fühlbare Initiative. Obwohl er nicht immer den besten Weg fand, versuchte er alles, um sein Druckspiel in etwas Zählbares umzumünzen – nur um dann mit dem „Patzer des Tages“ zweizügig einen eminent wichtigen Bauer einzustellen, wonach die Partie rasch darauf remis endete. Nils Wurmbauer (8) verteidigte sich zäh, musste aber letztlich der überlegenen Spielstärke des Gegners im Endspiel Tribut zollen, nachdem er durch eine Unachtsamkeit einen Bauer verloren hatte – es war auch einfach großes Pech, dass der erstmalig eingesetzte Ersatzspieler in diesem Fall erheblich stärker als der Stammspieler war. Ralf Warthmann (4) sorgte – wie so häufig zuletzt – für die Entscheidung: im Mittelspiel hatte er einen Bauer gewonnen und verwertete diesen im Endspiel sicher zu einem trockenen, aber nie gefährdeten Sieg. Eine scharfe Stellung mit zwei offenen Linien am Damenflügel gab es bei Dietmar Kessler (3) auf dem Brett zu bewundern. Zunächst schlug Dietmar das Remisangebot des Gegners in unklarer Stellung aus, doch als Dietmar etwas später selbst die Punkteteilung offerierte, nahm der Gegner praktisch ohne Zögern an. Hartmut Hehn (6) war diesmal der Schlusspunkt vorbehalten: in einem „Alt-Hehn-Oni“ häufte er nach und nach kleine Stellungsvorteile an. Mittels einer langwierigen Überführung des Springers auf den Vorposten e5 zementierte er seine Dominanz und fuhr, nachdem er einen Bauer ohne Kompensation einsacken konnte, den Sieg sicher nach Hause.

Die Pflichtaufgabe beim bereits feststehenden Absteiger hat der SVE letztlich ohne große Mühe erledigt. Leider ist erwartungsgemäß die Schützenhilfe ausgeblieben, denn Deizisau und Pfullingen konnten ihre Matches beide gewinnen. Das bedeutet, dass sich am Status quo nichts geändert hat: ein Sieg in beliebiger Höhe gegen Langenau muss für den sicheren Aufstieg in die Oberliga her. Da Deizisau am letzten Spieltag unseren heutigen Gegner zu Gast hat, darf sich der SVE keinen Ausrutscher erlauben. Der Showdown steigt am 8. April 2018 um 10.00 Uhr in Ebersbach.

Nachtrag: das Monatsblitzturnier März wurde mit 7/7 wieder eine sichere Beute von Bernd Grill, der Werner Junger und Nikola Karacic (je 5 aus 7) auf die Plätze verwies.

 

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