Bezirksliga B 2024/25 Runde 4:
SC Kirchheim/Teck 2 – SVE 2 3,5:4,5
Zwar hätte der Berichterstatter sicherlich auch dann versöhnliche Worte gefunden, wenn die Ebersbacher Zweite in der diesjährigen Hälfte der Saison 2024/2025 leer ausgegangen wäre – doch wollen wir froh und munter sein, dass ebendies nicht eingetreten ist! In einer Zitterpartie, die bis ganz zum Schluss noch spannend blieb, wurden zwei Mannschaftspunkte erobert, die den Grundstein für die Klassenerhaltshoffnung in 2025 darstellen.
Den ersten halben Brettpunkt (und damit auch lange Zeit das einzige an Punkten) steuerte Nikola Karacic (6) bei, der trotz einer eher undurchsichtigen Stellung mit beiderseitigen Chancen ein Remis durchsetzte.
Martin Koser (8) fing in der Eröffnung mit solider Struktur an, ließ im weiteren Verlauf aber zu große Lücken für die gegnerischen Figuren entstehen, deren Eindringen zu Materialverlust und in Folge der für ihn schwer zu spielenden Stellung im Verlust durch Zeitüberschreitung noch vor dem 40. Zug mündete.
Uwe Bucher (2) stand bis zum 18. Zug eigentlich ziemlich gut, doch leichte Nachlässigkeiten beim Timing von Zügen und der Platzierung des Springers reichten dem Gegner aus, um verstärkt Druck aufbauen zu können, die Stellung zu dominieren und Uwe schließlich zu besiegen.
Manuel Zöller (4) stand längere Zeit gut, bis er eine lähmende Fesselung vonseiten seines Kontrahenten übersah. Doch selbst nach dadurch zugefügtem Doppelbauer fühlte er sich durch seine aktivere Dame mit Angriff auf einige schwache Bauern eigentlich gut gewappnet – allerdings wollte keiner der Bauern fallen. Nach erzwungenem Damenabtausch war das Bauernendspiel verloren.
Zuvor hätte es sicherlich Momente gegeben, mit etwaigen Vorteilen mehr auf Remis hinzusteuern – was dem Mannschaftskollegen Häberle zum Schluss einiges an Erfolgsdruck hätte nehmen können!
So stand es nun also 3,5:0,5 für Kirchheim 2. Aus allen verbleibenden Partien war ein Sieg nötig, um den Tag zu gewinnen. Die Hoffnung war durch vielversprechende Stellung an den meisten Brettern durchaus gegeben, aber von einer Garantie weit entfernt.
Mit dem Punkt von Klaus Höflinger (7) wurde zu diesem Zeitpunkt schon sehr fest gerechnet, denn er hatte sich eine Mehrfigur erobert, die er hinterher in zahlreiche Freibauern ummünzen konnte. Es kam aber gar nicht mehr zur Umwandlung, da der gegnerische König auf der Suche nach letzter Aktivität in ein Mattnetz hineingeriet.
Für Hans Leutz (5) konnte im Grunde auch nicht mehr viel schiefgehen. Die Spitze seiner lückenlosen Bauernkette bildete ein Freibauer, der unverrückbar Raum im Gegnerlager einnahm und drohte, vorzurücken. Dementsprechend waren die gegnerischen Figuren mit Verteidigung beschäftigt und konnten durch die aktiveren Streitkräfte des Ebersbacher Punktejägers in die Knie gezwungen werden.
Auch Jan Hoyler (1) war klar im Vorteil, mit aktiveren Figuren, die den gegnerischen König belagerten – doch bedrohliches Gegenspiel und Stolperfallen lagen weiterhin in der Luft, denn auch sein König war Angriffen ausgesetzt. Jan verstand es, die Schwierigkeiten zu umschiffen, sich einen Freibauer freizuschaufeln und letztlich so zu dominieren, dass sein Kontrahent sich geschlagen gab.
Alles hing letzten Endes an Theodor Häberle (3), dessen Partieausgang über Sieg, Unentschieden oder Niederlage entscheiden sollte. Remisangebote hatte sein Gegner zuvor schon mehrfach abgelehnt. Das war auch nachvollziehbar, denn mit vereinzelten Bauern an einem Flügel und den dazugehörigen passiven Türmen, die diese gedeckt halten mussten, sah Theodors Stellung rein optisch nicht beneidenswert aus, obgleich sie in diesem Zustand durchaus stabil blieb.
Die Versuche des Gegners, den Vorteil greifbar zu machen, blieben weiterhin fruchtlos, und eröffneten Theodor die Möglichkeit, die Stellung seiner Figuren nach und nach zu verbessern. Er verschaffte sich Zugang ins gegnerische Lager, scheuchte den König, eroberte sich Bauern – und holte sich einen Freibauern.
Auch sein Gegner hatte sich durch ein Qualitätsopfer einen Freibauern zugelegt und so kam es zum Wettlauf, den Theodor für sich entscheiden konnte, nicht ohne einige Tricks durchschauen zu müssen, versteht sich. Doch die Partie war noch lange nicht vorbei; auch angesichts einer materiellen Übermacht wurde der Marathon mit großem Anspruch an die Ausdauer beider Spieler sowie der verbleibenden Kiebitze bis einen Zug vor dem unausweichlichen Matt durchgespielt.
Die ersten Mannschaftspunkte der Saison, die die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben erhalten!
Am 19.01. gegen Göppingen 3 kann es dann genau so weitergehen, das steht auf dem Wunschzettel.