Viererpokal Neckar-Fils 2018/19:
SV Nürtingen – SVE 2:2 (5,5:4,5 nach Berliner Wertung)
Schon die BILD-Zeitung titelte 1966 nach dem legendären Wembley-Finale: „Wir haben 2:2 verloren“. Dieses paradoxe Phänomen, das es im Fussball eigentlich nicht gibt, tritt dagegen im Schach sehr wohl auf – nämlich dann, wenn man im Viererpokal zwar zwei Brettpunkte holt, diese aber an den falschen Brettern ergattert. So erging es auch unserem Viererpokalteam in Nürtingen im Halbfinale des Bezirkspokals, womit sich die Pleitenserie des frühen Ausscheidens in den vergangenen Jahren wieder einmal fortsetzte.
Hartmut Hehn (2) spielte in der Eröffnung ein Gambit, verwechselte aber einige Details, sah den ins Geschäft gesteckten Bauer nicht wieder, hatte keine Kompensation und wurde folgerichtig problemlos von seinem Gegner niedergerungen. Michael Mehrer (4) spielte eine Partie mit kleinen optischen Vorteilen, doch letztendlich reichte es nicht zu mehr als einer Punkteteilung. Das Schicksal des Matches hing im Grunde genommen am Spitzenbrett, denn Bernd Grill (1) hatte wieder einmal seine Lieblingsvariante auf dem Brett und profitierte zudem von einer Eröffnungsungenauigkeit seines Gegners. Allerdings gelang es ihm diesmal nicht, unter der Vielzahl verlockender Möglichkeiten stets die beste Option zu wählen, so dass der umsichtig verteidigende Gegner die Attacken abwehren und sogar positionellen Vorteil erlangen konnte. In dieser Situation nahm der Kontrahent aber das Remisangebot an, da unser Ausscheiden damit besiegelt war. Die Partie des Tages spielte somit eindeutig Werner Junger (3), der die Früchte einer ausgiebigen Vorbereitung ernten konnte. Nach frühem Damentausch hielt er seine Stellung aufmerksam zusammen und beutete dann die gegnerischen Schwächen gnadenlos aus.
Diese Niederlage ist sicherlich kein Weltuntergang, zumal die Gastgeber das nominell stärkere Team stellten, aber mit etwas mehr Fortune wäre – speziell am Spitzenbrett – durchaus mehr drin gewesen.