Sollte SVE-Athlet Hartmut Hehn am gestrigen Abend tatsächlich einen halben Punkt verloren haben (der Berichterstatter zumindest hat dieses Gefühl nach wie vor), so passt anbetrachts des heutigen Spielverlaufs die Bilanz nun wieder!
Eigentlich hatte sich der Berichterstatter dieses Mal schon fast ein wenig gewundert, dass die beiden Kontrahenten die recht bald schon doch etwas tröge wirkende Stellung noch weiter bearbeiteten; da schien zumindest einer von den beiden entweder (weswegen auch immer) recht optimistisch gestimmt gewesen zu sein, oder den anderen vielleicht noch irgendwie mürbe kriegen zu wollen (vielleicht ein Carlsen-Fan?!).
Wie der Berichterstatter inzwischen weiß, war diese optimistische Frohnatur NICHT Hartmut, denn der hatte zwischenzeitlich (und diesmal zumindest völlig zurecht) ein Remisangebot unterbreitet, das der von der Papierform her nicht ganz 100 DWZ-Punkte besser geratete Gegner aber nicht annehmen wollte. Hartmut mailte entsprechend posthum mit dem Schalk im Nacken, dass man da ja jetzt sehen könne, was passieren kann, wenn man zu viel möchte …
… Was war also passiert? Der Berichterstatter hatte die Angelegenheit an Brett acht ja eigentlich schon gedanklich abgehakt und war entsprechend davon ausgegangen, in Bälde wieder „1/2:1/2“ eingeblendet zu sehen, doch als er nach ein paar Minuten dann wieder auf den Übertragungsbildschirm schaute, prangte da zu dessen ziemlicher Verblüffung stattdessen „+68“ ! ^^
Der erste Gedanke war, dass er wohl vorhin noch irgendeine blödsinnige Variante eingegeben hatte (bei chess24-Übertragungen kann man solche nämlich der aktuellen Brettstellung hinzufügen), doch da war …keine! Stattdessen war in der nachfolgenden Brettstellung [DIA li.] der Zug 38…Dc8 [DIA re.] eingeblendet (sowie über dem Brett „0“ und drunter „1“) ! ^^
Wenn der Leser nun meinen sollte, dass der Berichterstatter da wieder dusselig irgendwas durcheinander gebracht haben muss … tatsächlich …
… MITNICHTEN!!
Der „Dussel“ (oder wohl trefflicher „Unglücksrabe“) war tatsächlich ein anderer – und der saß Hartmut genau gegenüber! Hartmut dürfte wohl auch einigermaßen verblüfft aus seiner Wäsche aufs Brett geschaut haben angesichts der „frei schwebenden Jungfrau“, die ihm da präsentiert wurde, war dann aber letztlich dann doch so frei, die einfach abzugreifen – wonach der Spielpartner verständlicherweise einigermaßen konsterniert dreingeschaut haben soll.
Der Berichterstatter kann sich nicht entsinnen, schon mal dermaßen üppig beschenkt worden zu sein (jedenfalls nicht beim „Langsam-Schach“). Wie sieht das beim werten Leser aus? Da muss man dann nun wohl fast die Befürchtung hegen, dass das von Schachgöttin Caissa ihrem SVE-Jünger gespendete Glückskontingent nun bereits annähernd aufgebraucht sein dürfte und dieser entsprechend nun wieder hart arbeiten muss, um auf Kurs zu bleiben. Oder gibt´s sowas womöglich (weswegen auch immer) auch mal im Abo?
[Nachtrag 14:45] Allzu einfach dürfte die Aufgabe nun jedenfalls wohl kaum werden, denn mit der Nummer drei der Setzliste kommt es nun weit nördlich des Spätzlesäquator zum Württembergischen Verbandsliga-Duell „Nord vs. Süd“ mit FM Gunnar Schnepp (SK Lauffen, ELO 2348 / DWZ 2326), in der unser SVE-Protagonist eine klare Außenseiterrolle einnimmt, die er dennoch zu nutzen versuchen wird. Bei diesen nominellen Kräfteverhältnissen muss man aus SVE-Perspektive wohl fast schon hoffen, dass Caissa vielleicht ja doch auf eine richtige Affäre und nicht nur lediglich einen One-morning-stand aus ist!?
Nachfolgend noch der Link auf die Übertragung von Hartmut´s Württembergischen Duell an Brett 2, das bereits jetzt um 15 Uhr steigt:
https://chess24.com/en/watch/live-tournaments/vellmar-chess-days-2017/5/1/2