Bei der heute Nachmittag ab 15 Uhr ausgespielten Vorschlussrunde kam unser Teilnehmer Hartmut Hehn zu einem klaren und verdienten Sieg! Hätte es sich dabei um ein Fußballspiel gehandelt, wäre sicherlich ein ziemlicher Kantersieg daraus geworden, doch so gab´s für Hartmut dann halt doch „nur“ das für unser Spiel übliche 1:0. Sein Gegner Jürgen Denk hatte sicherlich auch nicht seinen besten Tag erwischt; er versuchte es als Nachziehender mit einem eher exotischeren Aufbau, vermochte den aber nicht sonderlich sachgemäß aufs Brett zu bringen. Nach einem doppelten Ebersbacher Springerausfall übersah er schließlich eine einfache Taktik, so dass Hartmut nach gerade mal fünfzehn Zügen schon mehr oder weniger auf Gewinn stand und in der Folge auch keine Probleme mehr hatte, den vollen Punkt einzutüten …
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2017.12.16"]
[Round "4"]
[White "Hehn, Hartmut"]
[Black "Denk, Jürgen"]
[Result "1-0"]
[ECO "B00"]
[Annotator "Mi.Rupp"]
[PlyCount "47"]
[SourceDate "2016.11.22"]
1. d4 e6 2. Nf3 ({auf} 2. c4 {hatte Denk mal} Bb4+ {gespielt, wie der
Berichterstatter dem Protagonisten vor der Runde noch mitteilte}) 2... b6 {an
dieser Stelle nach Häufigkeit nur Nummer fünf. Natürlich kann man so
spielen, wenn man es in der Folge sachgemäß hinkriegt ...} 3. e4 Bb7 4. Bd3
c5 5. O-O Nc6 $6 {meines Erachtens ein klarer positioneller Fehler} ({Es war
wohl angezeigt, mit} 5... cxd4 {in sizilianische Gewässer einzulenken}) 6. d5
$1 $16 {sichert Weiß großen Raumgewinn im Zentrum und lässt vor allem den
schwarzen Fianchettoläufer in der Folge schlecht aussehen ...} Nb4 {andere
Springerzüge waren sicherlich kaum besser} 7. Re1 (7. Bc4 $1 {[%csl Rb4][%cal
Gd1e2,Ga2a3] war noch stärker, um danach zu trachten, den schwarzen
Ausfallspringer einzukreisen}) 7... Nxd3 8. Qxd3 $16 {auch so darf man
sicherlich bereits von klarem weißen Positionsvorteil sprechen} d6 9. dxe6 $1
{ansonsten müsste Weiß mit einer Abriegelung im Zentrum durch nachfolgendes .
..e5 rechnen, was Schwarz vielleicht bessere Überlebenschancen verschaffen
könnte} fxe6 {[%csl Re6] der verbleibende schwarze e-Bauer bleibt nun sehr
schwach} 10. c4 $6 {rein positionell zwar korrekt, aber hier wohl etwas
langsam, um das Optimale herauszuholen} ({Auf} 10. Ng5 $5 Qd7 11. Qb3 {kann
sich Schwarz mit dem Klimmzug} Bc8 {noch einigermaßen verteidigen, wenngleich
Weiß auch hier nach} 12. Nc3 (12. f4 $5 {[%cal Rf4f5]}) 12... h6 13. Nf3 {
nicht zuletzt wegen seines Entwicklungsvorsprung sicherlich klar besser steht})
(10. Nc3 $16 {[%cal Gc1g5,Ya1d1] nebst Lg5 und Tad1 mit voller Mobilisierung
sieht wohl am naheliegendsten aus}) 10... Be7 11. Nc3 Nf6 12. Ng5 $5 {[%csl
Re6] Hartmut versucht durchaus stellungsgerecht Konkreteres zu erreichen,
bevor Schwarz mit nachfolgender Rochade noch halbwegs davonzukommen vermag} ({
natürlich und gut war auch} 12. Bg5 O-O 13. Rad1 $14) 12... Qc8 $6 (12... Qd7
$14 {war der bessere Deckungszug}) 13. Nb5 $1 {der kecke Ausflug der weißen
Kavallerie zeigt nun sogleich (psychologische) Wirkung ...} h6 $2 {bereits der
Verlustzug} ({notwendig war, mit} 13... O-O $8 14. Nxd6 Bxd6 $8 15. Qxd6 {
einen Bauern zu geben, für den sich nach} e5 $1 $14 {dann auch ein wenig
Kompensation einstellen könnte:} 16. f3 $5 (16. Qxe5 Re8 $14) 16... h6 $1) 14.
Nxe6 $1 $18 {das muss der Nachziehende schlichtweg übersehen haben. Der
Springer ist wegen eines nachfolgenden "Familienschachs" auf c7 nicht zu nehmen
} Kf7 {noch das beste, aber bei weitem nicht mehr gut genug ...} 15. Nf4 ({
kräftiger war} 15. Nec7 $1 Rb8 16. Nd5) 15... g5 $2 {dieser windige Bauernzug
beschleunigt den Untergang ...} 16. Nd5 {dieser zweitbeste Zug ist klar gut
genug} (16. e5 $1 {[%cal Rd3g6]}) 16... Bxd5 {es gab nur noch schlechte Züge
für den Nachziehenden} 17. exd5 a6 18. Nc3 {Weiß behielt seinen Mehrbauer
und auch die weit bessere Stellung ...} Ng4 $6 {spätestens danach ist der
Rest nur noch Makulatur ...} (18... Re8 $142) 19. Re6 $1 Ne5 20. Qe4 Qg8 21. f4
$1 ({oder} 21. Qf5+ $1 Ke8 22. Ne4) 21... gxf4 22. Bxf4 Bf6 23. Bxe5 {einfach
und der stärkste von vielen Gewinnzügen} dxe5 24. Rf1 1-0
[Nachtrag 22:00]
Vor der Schlussrunde ist die Situation in Hartmut`s Spielgruppe die, dass ein Spieler mit 3,5/4 führt, dem Hartmut sowie zwei weitere Spieler mit einem halben Punkt Rückstand dicht auf den Fersen sind. Dabei hat Hartmut von der Papierform her zumindest nun (relatives) Losglück, denn er kann dabei an Brett 2 mit Boris Litfin (SC Emmendingen) gegen den ratingschwächsten dieser vier antreten (DWZ 1904), wobei Hartmut allerdings die schwarzen Steine zu führen hat. Dies gilt aber auch für den führenden Walter Schaffert (SG Ludwigsburg, DWZ 2051), der mit Peter Linder gegen einen von der Papierform her ebenbürtigen Gegner seinen Vorsprung zu verteidigen versuchen wird; Linder ist der Spieler, von dem sich Hartmut in Runde drei mit den schwarzen Steinen remis trennte (der Berichterstatter berichtete).
Sollte der Führende über ein Remis nicht hinauskommen und Hartmut seine Partie gewinnen können, dürfte für Hartmut wahrscheinlich sogar noch der Gruppensieg drin sein. Für Spannung ist also gesorgt; Start der Schlussrunde wird morgen früh um 9 Uhr sein.