Staufer-Open Runde 6: zwei Remisen und ein geschenkter Sieg

In der abendlichen sechsten Runde am dritten Turniertag beim Staufer-Open ging im A-Turnier diesmal nicht wie schon wiederholt davor etwas wirklich in die Hose, aber zwei Remisen gegen die von der Papierform her doch eher wieder nur mäßige Gegnerschaft ist sicherlich ein nicht so wirklich befriedigender Ertrag, mit dem man sich vorab zufrieden gegeben hätte.

Aussichten auf mehr hatten sich zwar in beiden Partien zeitweise eröffnet, doch eine bereits wirklich gewinnträchtige Möglichkeit ist dabei wohl nicht verpasst worden, was beiden Akteuren doch etwas zum Trost gereichen sollte. Hartmut Hehn musste am Ende mit dem erreichten Remis zufrieden sein, nachdem er ein paar Züge davor von einer taktischen gegnerischen Aktion überrascht worden ist, die durch ein überraschendes Springerschach seiner auf Feindesland vorgedrungenen Dame die einzige Rückzugsmöglichkeit abschnitt. Anstatt darauf am besten eine Qualität für einen Bauern zu geben, wonach der Computer die Stellung gänzlich ausgeglichen einschätzte, wählte Hartmut die zweite Option, seine Dame für den Gegenwert eines gegnerischen Turms und Springers abzugeben, was objektiv gesehen wohl nur die zweitbeste Wahl war. Durchaus möglich, dass da noch etwas hätte anbrennen können, wenn der Gegner Hartmut´s Remisangebot abgelehnt und stattdessen weitergespielt hätte.

Bernd Grill stand in seiner Partie zunächst doch etwas schlechter, wobei der Gegner dann aber binnen weniger Züge durch eine sicherlich schwächliche strategische Transformation seinen vorhandenen Positionsvorteil ohne Not abtrat, um stattdessen seinerseits in eine etwas schlechtere Stellung zu rutschen. Hätte Bernd den einzigen Zeitpunkt genutzt, seinen Freibauer auf der b-Linie voranzuziehen, hätte unter Umständen vielleicht noch mehr rausspringen können; stattdessen kam der Gegner dazu, diesen dann zu blockieren, wonach sich eine mehr oder weniger totremisige Stellung ergab, wie Bernd bald einsah und entsprechend ein Remisangebot unterbreitete, das angenommen wurde.

 

Dass unser junger Teilnehmer im B-Turnier Nils Wurmbauer dagegen am Ende sogar einen ganzen Punkt auf sein Punktekonto verbuchen konnte, hatte zwar auch ein bisschen was mit Nils´schon wiederholt zu beobachtenden Aufmerksamkeit in schlechteren Positionen zu tun, vorwiegend aber sicherlich mit ziemlichen Unzulänglichkeiten auf Seiten seines erwachsenen Spielpartners. Nachdem Nils bereits frühzeitig auf doch recht triviale Weise einen Zentrumsbauern hergeschenkt hatte, war später die Partie über längere Zeit hinweg bereits ein gutes Stück jenseits des rettenden Jordans gerutscht; es war dann schon wirklich haarsträubend bis (je nach Perspektive) belustigend, wie der Gegner den sicheren Punkt in einem Endspiel mit Mehrbauer durch mehr als fahrlässige Züge mit seiner einzig verbliebenen Leichtfigur in Form eines Springers dann tatsächlich noch zur Gänze hergeschenkt hat.

 

Die zugelosten Gegner unserer beiden Teilnehmer im A-Open für die anstehende siebte Runde sind nicht stärker als zuletzt; Hartmut kann die weißen Steine führen, Bernd hat als Nachziehender anzutreten. Eigentlich sollte diese Auslosung da nun doch mal wieder eine Rundenausbeute über 50% möglich erwarten lassen.

Nils im B-Turnier bekommt es nun mit einem 1700er zu tun; er sollte sich da aber wirklich nicht darauf verlassen, dass das mit einem Eröffnungsspiel wie zuletzt nochmals gut geht mit einer weiteren Aufstockung seines Punktekontos. Start der Runde ist wieder um 9:30 Uhr.

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