Staufer-Open Runde 7: ein sicheres Remis und zwei niedergerungene Gegner

Als der Berichterstatter heute zur Mittagszeit von der Arbeit heimkam, musste er diesmal wirklich lange warten, bis er erste Kunde vom Turnierort bekam. Der erste Tweet lautete dabei ungefähr „alle spielen noch“ – so mitgeteilt von Nils´Vati – und das, obwohl eigentlich zu erwarten war, dass die erste Zeitkontrolle im vierzigsten Zug nun eigentlich erreicht sein dürfte.

Die erste Partie unserer drei Teilnehmer, die schließlich zuende gegangen war, ist die unseres Youngsters Nils Wurmbauer im B-Turnier gewesen. Hatte Nils im bisherigen Turnierverlauf b

Hartmut Hehn

ereits das eine oder andere der bekanntlich sieben Katzen- bzw. Katerleben verwirkt, kam er diesmal gegen seinen von der Papierform her doch noch deutlich besser gerateten Gegner – mit DWZ 1718 immerhin Setzlistennummer dreißig der insgesamt 204 Starter im B-Turnier – in einer von ihm mit zahlreichen Abtauschaktionen wohl auch auf Sicherheit angelegten ziemlich ereignislosen Partie nach schließlich siebzig Zügen zu einem ganz ungefährdeten und sicheren Remis.

 

Da durchaus mehr gefährdet trotz des jeweils letztlich noch erfolgreicheren Partieausgangs waren unsere beiden Partien im A-Open. Dies gilt insbesondere für die Partie von Hartmut Hehn, der die weißen Steine führte, der diesmal mit derselben Eröffnung, die ihm zwei Runden davor noch einen Kurzsieg bescherte, diesmal nichts aus der Eröffnung herauszuholen vermochte. Kurz vor dem dreißigsten Zug langte er in der doch recht schwer durchschaubaren und gehaltvollen Stellung dann doch ernsthaft daneben, wobei es dem Gegner nicht gelang, dies optimal auszuschlachten. Nachdem dieser etwas später noch eine zweite recht gewinnträchtige taktische Möglichkeit übersehen hatte, bekam Hartmut die Partie wieder in den Griff; schließlich gelang es ihm einen Bauern zu gewinnen, wobei er danach das Bauernendspiel mit jeweils zusätzlich noch einem Springer anhand zweier verbundener Freibauern dann sicher nach Hause fahren konnte; die Aufgabe des Gegners erfolgte hier im 58.Zug.

Der Berichterstatter musste dann noch eine ganze Weile warten, bis er noch etwas vom Ausgang der letzten noch gelaufenen SVE-Partie erfuhr, denn die anderen beiden Protagonisten waren mittlerweile bereits zum Mittagessen gegangen. Dies kam nicht von ungefähr, denn Bernd Grill´s von der Papierform her klar eine Underdogrolle ausfüllende Kontrahent wehrte sich nach Kräften gegen den an sich vorprogrammierten Partieausgang; erst nach 95 Zügen hatte er ihn endgültig niedergerungen.

Dies lag nach Einschätzung des Berichterstatters zum einen darin begründet, dass der klare Außenseiter zunächst einmal lange Zeit auch wirklich ziemlich ordentliches Schach gespielt hatte. Zwar hatte Bernd sich im frühen Mittelspiel quasi standesgemäß eine etwas bessere Stellung erspielt, doch Bernd´s leichte Stellungsvorteile hatten sich dann zwischenzeitlich dann doch wieder zeitweise ganz verflüchtigt. Erst im Zuge des tatsächlich ersten richtigen gegnerischen Fehlers im 62. Zug bekam Bernd dann nach Computereinschätzung in entscheidendem Ausmaß Oberwasser, was dann eben zum anderen insbesondere in der relativen Statik der Stellung begründet lag. Bald darauf verlor Bernd aber erst mal doch in ernstem Ausmaß den Faden; die Stellungsbewertung sank zwischenzeitlich nah an +/-0, bis schließlich auch der Gegner dann wieder Federn ließ und Bernd die Sache wieder in den Griff bekam. Doch selbst dann schließlich mit einer Leichtfigur und einem Bauern mehr war es bei den wenigen verbliebenen Bauern und sonsten Figuren bis kurz vor Ende gar nicht so einfach für unseren Langzeitsportler, den Gegner endgültig auszuknocken; er hatte noch eine ganze Zeit lang vorwiegend mit seinem Springer herumzumanövrieren, bis die Angelegenheit dann doch endgültig unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Kann also anbetrachts der bald hundert gespielten Züge gut sein, dass Bernds Partie eine der letzten wenn nicht gar die allerletzte war, die zuende gegangen war.

 

In der neuen abendlichen achten und damit vorletzten Spielrunde bekleidet nun lediglich noch Bernd eine Favoritenrolle gegen die ihn zugeloste Amazone, die wie Hartmut´s zugeloster Gegner aber immerhin eine 1900er-DWZ besitzt. Nils im B-Turnier hat sich ein weiteres Mal mit einem 1700er auseinanderzusetzen. Rundenstart war bereits um 16 Uhr.

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