Die heutige abendliche fünfte Runde hatte für unsere beiden Teilnehmer diesmal erholsamerweise keine derartige Tortur wie zuvor parat…
Unserem mit Weiß spielenden Youngster Nils Wurmbauer wurde im zwanzigsten Zug von seinem überaus erfahrenen Gegner mit annähernd zweihundert DWZ-Auswertungen remis geboten, was stellungsmäßig sicherlich absolut in Ordnung ging. Es war da schließlich wirklich nicht viel los; wenn jemand einen Tick besser stand, dann allenfalls der Gegner. Insofern war es auch richtig, dass Nils dieses Angebot annahm. Nein, der Gegenüber hätte wirklich schon noch ziemlich viel falsch machen müssen, um da auf mehr hoffen zu können; es war sicherlich vernünftig, nicht darauf zu setzen, dass auch dieser Gegner das in derartigem Maße zustande bringen sollte wie der vorige. Entsprechend reichte man sich im 21. Zug schon die Hände, was damit zur überhaupt ersten Remispartie unserer beiden Teilnehmer bei diesem Turnier führte.
Auch Bernd Grill´s noch recht junge Kontrahentin bot bereits im zwanzigsten Zug remis – durchaus ebenfalls zurecht, denn die Engine des Berichterstatters zeigte zu diesem Zeitpunkt jedenfalls die Stellungsbewertung „0.00“ an, nachdem Bernd kurz davor die Gelegenheit zu einem günstigen Qualitätsopfer, das ihm nach Engineeinschätzung Aussichten auf mehr als lediglich ausreichende Kompensation versprochen hätte, verstreichen lassen hatte. Da für ihn aber keinerlei Gefahren auszumachen waren, spielte er jedoch einfach mal weiter, um gewissermaßen darauf zu hoffen, dass sich in der Folge sein großer Erfahrungsvorsprung bzw. die relative Unerfahrenheit der jungen Kontrahentin noch zu Buche schlagen würde.
Dem war dann auch recht bald schließlich so; Bernd nutzte zwar nicht sofort die ersten beiden Gelegenheiten, das Optimum aus den sich nun eingeschlichenen kleinen Nachlässigkeiten im gegnerischen Spiel zu nutzen, doch bei der dritten offensichtlichsten war er zur Stelle, um mit einer recht einfachen Taktik einen Bauern zu gewinnen und gleich darauf die eigenen Figuren durch die hierdurch geöffnete Pforte in die gegnerische Stellung zu infiltrieren. Wohl etwas konsterniert vom überraschend schnellen Kippen der Stellung verpasste die junge Amazone den rechten Zeitpunkt zur Aufgabe und bezog so letztlich von Schulmeister Grill gar noch in recht rigider Weise gewissermaßen die Höchststrafe per Mattsetzung.
Beide unsere Teilnehmer weisen nun mit 3/5 (Bernd) und 3,5/5 (Nils) einen Score über 50% auf. Während für Bernd im A-Turnier noch zwei volle Turniertage anstehen und entsprechend noch ziemlich viel in beide Richtungen passieren kann, geht es für Nils im B-Turnier morgen bereits auf die Zielgerade; wie im Rahmen des ersten Turnierberichts bereits hingewiesen wurde, werden im B- und C-Turnier ja lediglich sieben Runden ausgetragen.
Nils kann also schlechtestenfalls auf einen 50%-Score zurückfallen und hat es also noch selbst in der Hand, mit einer ähnlich erfolgreichen Ausbeute wie heute noch ein ähnlich klasse Turnierergebnis erzielen zu können wie kurz nach der Jahreswende im B-Turnier des Staufer-Opens in Schwäbisch Gmünd. Entsprechend gilt es für Sympathisanten morgen entsprechend besonders Nils die Daumen zu drücken! Beide unsere Akteure treffen in der Vormittagsrunde dabei auf dem Jugendalter bereits entwachsene Kontrahenten mit geringfügig höherer DWZ.