…und damit qualifiziert für die Württembergischen Jugendeinzelmeisterschaften
An diesem Wochenende nahm unsere Nachwuchshoffnung Nils Wurmbauer an den Jugend-Bezirks-Einzelmeisterschaften teil, die im Göppinger Haus der Jugend ausgetragen wurden. Insgesamt waren von den Teilnehmern fünf Runden (90 Minuten Bedenkzeit pro Partie) zu absolvieren – drei am Samstag und zwei am Sonntag. Den am Ende drei Erstplatzierten winkte die Qualifikation zur Teilnahme an den Württembergischen Jugendeinzelmeisterschaften.
Erstmalig hatte Nils nun in der Altersklasse U16 teilzunehmen, wo er entsprechend nun zum jüngeren der hier vertretenen beiden Jahrgänge gehörte. Dennoch war Nils mit seiner aktuellen Ratingzahl unter den hier 18 Teilnehmern an Nr. 2 der Setzliste eingestuft.
Nach zwei Auftaktsiegen, in denen die Gegner jeweils durchaus auch ihre Chancen eingeräumt bekamen, Nils aber dann im Laufe des späteren Mittelspiels die Partien mehr und mehr in den Griff bekam und letztlich seine Favoritenrolle erfolgreich auszufüllen wusste, wartete in Runde drei schließlich mit dem ein Jahrgang älteren Lars Waffenschmidt (SK Bebenhausen, DWZ 1961) der klare nominelle Turnierfavorit. Im Laufe dieser Partie opferte Nils mit den schwarzen Steinen spielend ausgangs der Eröffnungsphase einen Bauer, was der Computer an sich für inkorrekt hielt. Nach ein paar weiteren Zügen schien der Favorit dann aber offenbar recht „kalte Füße“ ob seiner etwas in den gegnerischer Stellung verirrten eigenen Dame bekommen zu haben und opferte diese schließlich für einiges gegnerisches Holz auf, was aber nach Computermeinung keineswegs notwendig war und letztlich einen fast schon gewinnträchtigen Vorteil vollständig einbüßte. Letztlich reichte das für den Gegner zumindest noch zu einem Dauerschach, wobei Nils dabei die sichere Option wählte, anstatt mit seinem König die sichere Grundreihe zu verlassen, was unter Umständen vielleicht noch Chancen auf mehr geboten hätte.
Mit diesem Abschluss des ersten Turniertages vermochte Nils sich entsprechend noch alle Titelchancen für die beiden noch verbleibenden Sonntagrunden zu wahren. In der Vorschlussrunde kam Nils nun gegen einen etwas unsachgemäß gespielten gegnerischen „Hippo-Aufbau“ zu seinem bisher problemlosesten Sieg, nachdem der Gegner noch vor eigener Rochade eine Leichtfigur für lediglich einen gegnerischen Bauer einbüßte und schließlich noch mehr Material einbüßte. Mit von der Papierform her relativem Losglück hatte Nils so nun beste Chancen, das Turnier gar noch als Sieger zu beenden. Leider nahm Nils in der Schlussrundenpartie als Nachziehender in einer Spanischen Partie zwei, dreimal von einem aktiven Bauernzug Abstand, der ihm jeweils eine zumindest etwas bessere Stellung versprochen hätte. Schließlich nutzte der Gegner Nils´ entsprechendes Zaudern zu einer eigenen aktiven Bauernaktion am anderen Flügel. Nils entschloss sich hier in der nach Computereinschätzung spürbar schlechteren, wenngleich weiterhin spielbaren Stellung umgehend ein Remisangebot zu unterbreiten, was der Gegner schließlich annahm. Objektiv betrachtet war dieses also vollauf berechtigt; sicherlich hätte Nils hier trotz seines deutlichen Ratingsübergewichts ziemliches Risiko auf sich genommen, hätte er sich doch zum Weiterkämpfen entschlossen, mit letztlich wohl eher nur ziemlich ungewissen Chancen auf ein noch besseres Ergebnis. Hätte er die Partie aber gar noch verloren, hätte er unter Umständen noch die Qualifikation für die Württembergische Jugendmeisterschaft riskieren können, was letztlich unterm Strich den Ausschlag für die Remisofferte gab.
Da der bis dato punktgleiche Setzlistenerste seine Schlussrundenpartie dagegen zu gewinnen vermochte, reichte es so letztlich doch nicht zum Gesamtsieg, jedoch dann für den alleinigen zweiten Gesamtrang und damit zu einem der drei Qualifikationsplätze für die dann in den Osterferien ausgespielten Württembergischen Jugend-Einzelmeisterschaften, an denen Nils dann zum fünften Mal in Folge teilnehmen wird. Die Kameraden gratulieren!