Verbandsliga Süd 2021/22 Runde 1:
SVE – SV Rangendingen 4,5:3,5
Nach über einem Jahr hieß es endlich wieder einmal am Brett die Klingen kreuzen. Erster Gegner in dieser Saison war Rangendingen – die Gäste von der Zollernalb, die uns in den vergangenen Jahren immer wieder mal ernste Probleme bereitet hatten, traten trotz Corona-Widrigkeiten genau wie der SVE vollzählig und lediglich mit einem Ersatzspieler an. Das versprach somit gleich zum Auftakt eine enge Kiste zu werden.
Den Auftakt machte unser Jugendspieler Nils Wurmbauer (4), der sich nach dem Ausfall von Ralf Warthmann unversehens an Brett 4 fand – und wie die Feuerwehr loslegte. Sein Gegner hatte die Eröffnung suboptimal behandelt und sah sich schon frühzeitig zur Aufgabe genötigt.
Hier spielte Nils am Zug 11. Lc4xd5! c6xd5 12. Dd1-h5! (droht sowohl auf d5 als auch auf e6 zu nehmen). Nach 12… g7-g6 13. Dh5-e5! war der Ofen schon aus. Schwarz streckte hier bereits die Waffen, da er nach etwa 13… Th8-g8 14. Sc3xd5 Lf8-g7 15. De5-e4 Sb8-c6 16. c2-c3 keine Kompensation für das Material und eine ganz schlechte Stellung hat.
So einfach hatte sich das selbst Nils wohl nicht vorgestellt! Ersatzmann Uwe Bucher (8) begnügte sich trotz gegnerischer Bauernschwächen frühzeitig mit einer Punkteteilung, während Bernd Grill (1) mit den schwarzen Steinen ein Remisangebot abgelehnt hatte und zurecht auf Sieg spielte. Leider fand er bei knapper Zeit mehrere vielversprechende Fortsetzungen nicht und vereinfachte dann zum unvermeidlichen Remis in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel. Auch Werner Junger (6) machte nach starker Eröffnung aus seiner optischen Überlegenheit nichts und verdarb eine attraktive Stellung zur Punkteteilung. Doch auch die Gäste verteilten fleißig Geschenke, denn Dietmar Kessler (3) tauschte in ordentlicher Stellung völlig unnötig seinen besten Verteidiger ab und hätte verloren – ja, wenn der Gegner den zweizügigen Damengewinn nicht ausgelassen hätte. So endete auch dieses Duell unentschieden. Michael Rupp (2) fand sich nach langwierigem Kampf in einer Igel-Struktur plötzlich mitten in einem unübersichtlichen Getümmel wieder, nachdem der Gegner Material zwecks Linienöffnung gegen den weißen König geopfert hatte. Er behielt bei knapper Bedenkzeit die Übersicht und rechnete besser als der Gegner, so dass dem schwarzen Angriff letztlich die Luft ausging und Michael siegte. Dadurch fiel die Niederlage von Uli Junger (7) nicht so sehr ins Gewicht. Für eine günstige Bauernstruktur hatte der Gegner die Entwicklung verzögert, doch leider gelang es Uli nicht, seine Bauernschwächen mit aktivem Spiel zu kompensieren. Im Endspiel ging er dann schließlich an seinem passiven Läufer zugrunde. Den eminent wichtigen halben Punkt zum Gesamtsieg sicherte sich Michael Mehrer (5), nachdem er ein unklares, aber tendenziell eher schlechteres Endspiel remis halten konnte.
Hier das Endergebnis in der Zusammenfassung:
Br. | SV Ebersbach 1 | – | SC Rangendingen 1 | 4,5:3,5 |
---|---|---|---|---|
1 | Grill, Bernd | – | Sonnberger, Reinhard | ½:½ |
2 | Rupp, Michael | – | Gorgs, Alfred | 1:0 |
3 | Kessler, Dietmar | – | Huber, Martin | ½:½ |
4 | Wurmbauer, Nils | – | Rothfuß, Oliver | 1:0 |
5 | Mehrer, Michael | – | Schwenk, Andreas | ½:½ |
6 | Junger, Werner | – | Lipp, Hans-Peter | ½:½ |
7 | Junger, Ulrich | – | Mauz, Laurens | 0:1 |
8 | Bucher, Uwe | – | Schenk, Thomas | ½:½ |
Nur durch eine glückliche Fügung war man ja letztlich in der Vorsaison 2019/20 (die Saison 2020/21 fiel ja ersatzlos aus) dem Abstieg entgangen. Der Grundstein für die Vermeidung eines weiteren solchen Debakels ist damit zumindest einmal gelegt. In zwei Wochen geht es bereits bei den langjährigen Rivalen aus Langenau weiter. Dort erwartet uns mit Sicherheit wieder ein heißer Tanz, da die jüngsten Begegnungen mit diesem Team immer ausgesprochen enge Angelegenheiten waren.