Bezirksliga B 2021/2022 Runde 5:
SF Göppingen 2 – SV Ebersbach 2 6:1
Weiter getreu dem Motto “Spielen um zu spielen” tritt die Ebersbacher Zweite auch zum letzten Spieltag in starker Unterzahl an – aber sie tritt an. Das einzig Schlimmere, als drei Spielern die Partie zu verwehren, ist es, eine ganze Mannschaft hängen zu lassen. In diesem Fall saßen sogar nur zwei Göppinger vor leeren Brettern, denn auch bei ihnen fehlte ein Spieler.
Manuel Zöller (5) kam gut aus der Eröffnung und schaffte es sogar gleich danach, mit aggressivem Figurenspiel Druck auszuüben und seine Stellung zu verbessern. Ein grober Patzer führte allerdings zu einer eingestellten Qualität, wonach es wieder bergab ging. Nachdem der Kontrahent trotz enormem Zeitdruck auch über die Zeitkontrolle hinweg jegliche Ausgleichsversuche und Tricks abschmetterte, blieb letztendlich eine verlorene Stellung übrig, in der die Aufgabe angebracht war.
Für Jan Hoyler (6) gab es keine Phase des Sich-in-Sicherheit-Wiegens, denn er bekam seinen Materialnachteil in Form von einer ganzen Figur schon in der Eröffnung verpasst. Zwar versuchte er noch tapfer und lange, trotzdem irgendetwas aus der Partie rauszuholen, musste sich aber letztendlich geschlagen geben.
Theodor Häberle (4) war sehr viel erfolgreicher dabei, seine Figuren zu behalten. Das Brett blieb über lange Zeit voll, doch schaffte keine Seite es, auf der breiten Front durchzubrechen – man einigte sich auf ein Remis.
Als der Berichterstatter bei Nikola Karacic (1) ins Brett schaute, sah es bereits finster, ja geradezu katastrophal aus. Fast die ganze gegnerische Figurenmeute zielte auf die Königsstellung, außer die beiden Türme, die jeweils einen der freistehenden, schwächelnden Bauern bedrohten. Dass Nikola die Feuer überall noch so lange im Griff halten konnte, war recht erstaunlich, doch verhinderte es die Niederlage leider nicht.
Uwe Bucher (2) behielt materielles und strukturelles Equilibrium, hatte sich aber einen dynamischen Vorteil geschaffen. Zentrum und Königsflügel waren sicher blockiert, nur am Damenflügel waren beide Linien offen, und hier war er schneller mit den Figuren dran. Es reichte allerdings nicht ganz, das vorteilhafte Figurenspiel zu einem Sieg zu verwerten, doch hievte das Remis das Mannschaftsergebnis auf einen vollständigen Punkt.
Damit geht eine weitere von Corona und dessen Nachwirkungen gebeutelte Saison zu Ende. Ohne Absteiger in dieser Liga konnte sich ganz darauf konzentriert werden, was durch das bloße Austragen der Spiele ermöglicht wurde: das Schachspiel an sich. Und wer das Ganze doch etwas kompetitiver sehen will, kann die Spiele als Trainingsrunde für die nächste Saison werten, in der sich hoffentlich stabilere Verhältnisse einstellen.