Bad Wörishofen Finalrunde: etwas unglücklicher Abschluss (mit Ausnahme)

Die Auslosung für die neunte und letzte Runde beim ChessOrg-Schachfestival Bad Wörishofen erwies sich letztlich für die Mehrheit unserer drei Teilnehmer als die erwartet schwere. Dazu gesellte sich aber auch noch eine Brise Pech …

… Dies gilt jedenfalls für unseren Teilnehmer im A-Open Hartmut Hehn. Zunächst kam ihm durch eine Unachtsamkeit (die in der konkreten Stellung offenbar bereits vier weiteren Spielern unterlaufen ist, wie jedenfalls das Chessbase-Onlinebook ausweist) bereits in der Eröffnung ein zentraler Bauer abhanden, da er eine kleine Taktik übersehen hatte. Hartmut machte danach die Not zur Tugend und tat sein Möglichstes, um noch Gegenchancen zu generieren. Es stellte sich letztlich auch tatsächlich noch einige Kompensation ein, doch vermochte der Gegner, dann doch zur Rochade zu kommen und so seinen König in Sicherheit zu bringen. Hartmut ergriff darauf die beste praktische Möglichkeit, auf Kosten eines Damentausches in ein Einzelturmendspiel mit Minusbauer abzuwickeln, das wahrscheinlich tatsächlich zu halten gewesen wäre, sofern er an ein, zwei Stellen den goldrichtigen Zug gefunden hätte …

So hat´s dann mit 4/9 letztlich dann doch nicht mehr ganz zu den 50% gereicht, doch darf nicht vergessen werden, dass die Qualität des Teilnehmerfeldes in der Breite recht gut war, gingen doch schwächere Spieler vorwiegend im B-Open an den Start. Die Tatsache, dass sich Hartmut auch nicht allzu viele Ränge hinter seiner Vorabeinstufung platziert hat, weißt darauf hin, dass sich sein Endergebnis letztlich schon noch in einem akzeptablen Bereich bewegt.

Bild: Hartmut Hehn

Auch Hans Leutz unterlag im Seniorenturnier mit Schwarz spielend am Ende dem in diesem Fall doch deutlichen Favoriten. Seine daraus resultierende 50%-Punktausbeute befindet sich dennoch voll im grünen Bereich, auch wenn Hans sich gleichfalls ein bisschen hinter seiner Setzlisteneinstufung platzierte, hatte er doch des Öfteren mit von der Papierform her höher eingestuften Gegnern zu tun.

Franz Schulz kann mit seinem Schlussrundenremis jedenfalls zumindest von der Papierform her vollauf zufrieden sein, zumal er mit Schwarz anzutreten hatte. Die Tatsache, dass Franz sich am Ende bei einer Gesambilanz von 3/9 acht Plätze über seiner Vorabeinstufung platzieren konnte, verdeutlicht, dass er mit diesem Turnierergebnis ein absolut ordentliches Ergebnis erzielt hat, war er in dem doch alles in allem recht guten Teilnehmerfeld als ziemlicher Underdog an den Start gegangen.

Das Seniorenturnier gewann übrigens der setzlistenzweite englische FM Stephen Berry (Elo 2272) mit 7/9 und 1,5 Buchholzpunkten Vorsprung vor dem nach Punkten allein noch gleichauf platzierten Christoph Frick (Tübingen, Elo 2256), der uns Ebersbachern (und vielen anderen aus unserer Region) aus zahlreichen Ligabegegnungen bestens bekannt ist und der sich das ganze Turnier über ganz vorne im Klassement aufgehalten hatte.

Im Hauptturnier vermochte der vor der Schlussrunde allein mit einem halben Punkt Vorsprung führende topgesetzte GM Alexandr Karpatchev, diesen Vorsprung über die Ziellinie zu retten, da er selbst mit Schwarz gegen den Vorjahressieger GM Igor Naumkin ein Remis erreichte, während die beiden anderen unmittelbaren Verfolger FM Ulrich Schulze und IM Dieter Pirrot ebenfalls remisierten. GM Karpatchev ging so als einziger mit der Gesamtbilanz von 7,5/9 über die Ziellinie; im Vorjahr war er noch mit 7/9 punktgleich mit dem Sieger ins Ziel gekommen, nach Buchholzwertung dann aber etwas unglücklich lediglich auf dem vierten Platz gelandet.

 

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