Nach dem Remis in der vorigen Runde, mit dem Hartmut nach dem Spielverlauf sehr zufrieden sein kann, kam unser Turnierfahrer heute in der vormittäglichen Runde wie in den ersten beiden Runden wieder zu einem verdienten und ungefährdeten Sieg…
[Event "Bavaria Donau Cup Regensburg"]
[Site "?"]
[Date "2018.05.12"]
[Round "5"]
[White "Hehn, Hartmut"]
[Black "Ott, Ian"]
[Result "1-0"]
[ECO "D37"]
[Annotator "Mi. Rupp"]
[PlyCount "63"]
[SourceDate "2016.11.22"]
1. Nf3 Nf6 2. d4 d5 3. c4 e6 4. Nc3 Be7 5. Bf4 {Dieses eher modernere System
mit Lf4 halten inzwischen viele Theoretiker für aussichtsreicher als das
klassische Lg5 gegen das vom Gegner gespielte an sich sehr solide Orthodoxe
Damengambit} dxc4 $5 {Vielleicht noch kein Fehler, aber auch recht unüblich.
Welche Folgen das zeitigen kann, wenn man danach zu passiv spielt, wird diese
Partie noch ziemlich drastisch zeigen ...} (5... O-O) (5... c5) 6. e4 (6. e3
Nd5 $5 7. Bxc4 Nxf4 8. exf4 {dürfte für einen kleinen weißen Vorteil
reichen, wie die Statistik hindeutet}) 6... O-O $6 {bereits das ist der Beginn
einer allzu passiven Verhaltensweise ...} (6... a6 7. Bxc4 b5 8. Bd3 $14) ({
wahrscheinlich war} 6... Bb4 $1 {die einzige Möglichkeit, sich nicht
freiwillig mit gewissem weißem Vorteil abzufinden}) 7. Bxc4 $14 c6 $6 $146 {
ja, so ("nicht Fisch, nicht Fleisch") spielen Leute in der DWZ-Region des
Gegners oft} ({das wohl einzig noch vollwertige} 7... c5 {spielte in der
einzigen Vorgängerpartie ein Spieler von IM-Niveau}) 8. a3 $5 $16 {[%csl Yc3,
Yc4,Yd4,Ye4,Yf3,Yf4] Weiß konnte sich aufgrund des allzu passiven
gegnerischen Spiels ideal aufbauen; der Gegner steht derweil dagegen so weit
zwar fest, aber auch sehr passiv} Nbd7 9. O-O a6 10. Qe2 Nb6 $6 (10... b5) 11.
Ba2 c5 $6 {sich nun doch aus seiner Einigelung hervorwagen zu wollen, geht
aufgrund der besseren weißen Entwicklung in der Folge wohl nicht allzu
überraschend nun nach hinten los ...} 12. dxc5 $1 Bxc5 13. Rfd1 Qe8 (13... Qe7
$2 14. b4 $1 $18 {[%csl Rc5]}) (13... Bd7 $142 14. Rac1 Rc8) 14. b4 (14. Rac1)
14... Be7 $8 15. e5 $6 {hätte dem Gegner erlauben können, auf Kosten eines
Bauern noch halbwegs in der Partie zu verbleiben} Nfd7 $2 {[%csl Ra8,Rc8]
diese Knauserigkeit kann sich Schwarz hier nicht mehr erlauben} (15... Nfd5
$142 16. Nxd5 Nxd5 17. Bxd5 exd5 18. Rxd5 Be6 $16) 16. Ne4 $5 (16. Rac1) 16...
Na4 (16... a5 $5) 17. Rac1 $18 {die Engine zeigt bereits einen
gewinnträchtigen Vorteil von zweieinhalb Bauerneinheiten an, obwohl das
Material momentan noch gänzlich gleich ist. Nicht zuletzt aufgrund Hartmut´s
überzeugendem Spiel rutscht der deutlich jüngere Gegner nun vollends in eine
perspektivlose Stellung ...} b5 $6 (17... Ndb6) 18. Rc7 $1 {unterbindet Lb7}
Ndb6 19. Nd6 $1 Bxd6 20. exd6 $1 {spätestens mit dem nun neu geschaffenen
Freibauern ist die Partie entschieden, zumal der schwarze Tf8 bis zum Ende der
Partie quasi nicht mehr mitspielen wird ...} Bd7 21. Ne5 $1 Rc8 22. Qc2 $5 {
Weiß kann schon fast spielen was er möchte} Rxc7 (22... Nd5 23. Nxd7) 23.
dxc7 Qc8 $6 (23... Nd5 $142) 24. Bb3 $6 {etwas gemächlich, aber das kann sich
Weiß hier erlauben} (24. Rd6) 24... Nd5 $8 {zu spät nun ist der Gegner
bereit, einen Bauern zu geben} 25. Bxd5 exd5 26. Nxd7 $1 Qxd7 27. Rxd5 $1 {der
weiße Freibauer ist nun einfach zu stark ...} Qe7 28. Qd2 ({natürlich noch
nicht} 28. c8=Q $4 Qe1#) (28. Rd1 {hätte die Engine gezogen}) 28... Nb6 $8 29.
Rd8 Nc8 $8 {auch diese gefundenen einzigen Züge sind bereits Makulatur ...}
30. h3 (30. Rxf8+ Qxf8 31. Qd8 f5 32. Be3 {[%cal Ge3c5]}) 30... f6 31. Kh2 $5 (
31. Qd5+ $1 Kh8 (31... Qf7 32. Bd6 $1 {#7}) 32. Qd7) 31... Kf7 (31... g5 {
ließe sich u.a. beantworten mit} 32. Bd6 Rxd8 33. Qa2+ $1) 32. Rd7 ({dass die
Engine hier} 32. Qd5+ Kg6 {und nun z.B.} 33. g4 {vorzieht, illustriert wohl
bestens, wie verloren die schwarze Stellung zuvor schon war}) 1-0
Zur Stunde dürfte es Hartmut dagegen wieder sehr viel schwerer haben, hat er es doch nun als Nachziehender mit dem setzlistenvierten Lokalmatador Stephan Schmahl (DWZ 2099 /Elo 2163) zu tun. Rundenbeginn war um 15:30 Uhr.