Bezirksliga B 2022/2023 Runde 2:
SC Ostfildern II – SVE II 5:3
Unabhängig davon, wie aussagekräftig Wertungszahlen sind und ob wir Ostfildern 2 vielleicht deswegen unterschätzt haben – auf dem Papier stellten sie eine eindeutige Chance auf Mannschaftspunkte dar. Selbst ohne achten Mann wäre hier eventuell ein Sieg drin gewesen, doch waren Tagesform, Findigkeit und das Quäntchen Glück, das dann oft auch den Ausschlag geben kann, leider nicht auf genügend Brettern auf unserer Seite.
Einen halben Punkt konnte Theodor Häberle (4) seinem Gegner abringen, obgleich er in einer beengten Stellung wenig Raum zum Positionieren seiner Verteidigung hatte. Bei Uwe Bucher (2) sah es auf dem Brett sehr viel befreiter aus und seine Figuren waren weitaus aktiver, was Vorteil versprach – der letztendlich aber nicht reichte, um über ein Remis hinauszukommen.
Mit Schwierigkeiten in der Eröffnung hatten zwei Ebersbacher zu kämpfen. Bei Jan Hoyler (3) ging dadurch gar früh Material verloren. Vielen Spielern geht in dieser Situation der Kampfgeist schnell mit verloren, nicht aber Jan: Bis kurz vor dem Endspiel versuchte er noch hartnäckig, den Nachteil mit taktischen Tricks wieder auszugleichen, was zwar im Endeffekt nicht gelang, den Versuch aber immer wert ist.
Nikola Karacic (1) hatte keinen guten Tag erwischt und kam ebenso früh ins Straucheln; das Spiel entwickelte sich in eine Richtung, die seinem Stil überhaupt nicht entsprach, und steuerte auf die Niederlage zu.
Manuel Zöller (6) wurde derweil mit einer zahnlosen Eröffnung konfrontiert, deren Schwächen er allerdings nicht so recht auszunutzen wusste. Nach der Schließung der Stellung im Zentrum und am Damenflügel ließ sein Gegner jedoch am verbleibenden Angriffspunkt den Durchbruch und dann sogar Materialgewinn zu, was dann relativ sicher zum Sieg führte.
An den letzten beiden Brettern lief es mit den Eröffnungen, logischerweise meistens die Wegweiser der Partie, am vielversprechendsten. Hans Leutz (7) kam mit Vorteil ins Mittelspiel, und ließ nicht locker, diesen Vorteil auszubauen und in einen Sieg umzuwandeln – eine rundum gelungene Partie.
Manuel Roosz (8) eröffnete besser als jemals zuvor und nutzte seine Initiative, die sich einem in dem von ihm gewählten Eröffnungssystem nur selten bietet, konsequent aus, um seine Figuren auf aktive Angriffsfelder zu stellen. Nur ließ die mentale Ausdauer dann nach (denn Schach ist auch ein Ausdauersport!), und nach zwei taktischen Fehlgriffen war die Partie leider verloren. Sollte diese Kompetenz in den ersten Zügen zur Routine werden und damit Kraft für die zweite Partiehälfte übrig bleiben, dürften die Siegeschancen jedoch nur größer werden.
Da die Ebersbacher Zweite im November spielfrei hat, findet das nächste Spiel am 11.12. als Heimspiel gegen TSV/RSK Esslingen 1 statt.