Der Zug ist abgefahren

Verbandsliga Süd 2016/17   Runde 8:
SVE   –   SC Weiße Dame Ulm 3,5:4,5

Es hatte sich im Verlauf der Saison mit vielen durchwachsenen Ergebnissen bereits angedeutet, dass es mit dem angepeilten Aufstieg eher nicht klappen könnte, weil einfach einige Spieler derzeit ihrer besten Form hinterher hinken. Beim entscheidenden Kampf gegen den Tabellenführer wurden wieder einmal gute Chancen fahrlässig vergeben, so dass wir uns über die Niederlage letztlich nicht beklagen dürfen.

Es dauerte gut drei Stunden bis zur ersten Entscheidung, aber dann waren gleich vier Partien innerhalb von fünf Minuten beendet: Hartmut Hehn (Brett 7) hielt mit den schwarzen Steinen in einer slawischen Abtauschvariante problemlos das Remis, während die Partie an Brett 5 nach einer Springergabel mit anschließendem Qualitätsverlust ohne Kompensation rasch verloren ging. Michael Rupp (Brett 2) spielte ebenfalls remis, muss sich aber angesichts einiger verpasster Chancen etwas ärgern – da wäre mehr drin gewesen. Ralf Warthmann (Brett 4) spielte alles in allem eine gute Partie, tauschte aber doch hin und wieder mit dem Gegner kleine Ungenauigkeiten aus, die im Falle besten Spiels nicht unbedingt hätten ins Remis münden müssen. In dieser Partie der verpassten Chancen war die Punkteteilung dann doch das gerechte Ergebnis. Etwas später hatte auch Dietmar Kessler (Brett 3) den leichten Vorteil zum Remis abgewickelt – mit etwas mehr Akkuratesse hätte der Gegner hier durchaus noch mehr zeigen müssen, um die Punkteteilung zu erreichen. Die laufenden drei Partien verhießen insgesamt zu wenig: Uli Junger (Brett 6) stand zwar auf Gewinn und münzte seinen Vorteil sicher in einen Sieg um, aber die beiden anderen noch laufenden Partien gaben zu wenig her, um aus Sicht der Mannschaft noch etwas mitzunehmen. Die Partie an Brett 8 ging leider trotz DWZ-Überlegenheit verloren, und am Spitzenbrett musste sich Bernd Grill mit den schwarzen Steinen lange erbittert seiner Haut erwehren, denn sein starker Gegner hatte schon reichlich Erfahrungen in der 2. Bundesliga Nord gesammelt. Dank fast fehlerfreien Spiels hielt er seine gefährdete Stellung zusammen und profitierte auch davon, dass dem Gegner in den entscheidenden Momenten die notwendige Bedenkzeit für bessere Züge nicht zur Verfügung stand. Der Versuch des Gegners, mit einem Damenopfer für Turm, Läufer und Bauer das Gleichgewicht zu brechen, fruchtete letztlich ebenfalls nicht. So akzeptierte der Ulmer die Punkteteilung, da der Sieg der Gäste damit unter Dach und Fach war.

Damit ist trotz des noch ausstehenden Spiels gegen Rangendingen (auswärts am 9. April) klar, dass nächste Saison mindestens eine weitere Ehrenrunde in der Verbandsliga ansteht. Die Absteiger stehen seit diesem Spieltag mit Rangendingen und Hohentübingen ebenfalls endgültig fest. Der Meister wird ermittelt zwischen Ulm und Nürtingen. Wenn Ulm den Angstgegner aus Langenau besiegt, dann ist der Aufstieg perfekt. Wenn nicht, dann sollte Nürtingen das Rennen mit einem zu erwartenden Sieg gegen Markdorf machen.

Wir wünschen den Ulmern und unserem Legionär Rainer Wolf, der immer noch passiv bei uns gemeldet ist, viel Glück für die letzte Runde. Es wäre den Münsterstädtern durchaus zu gönnen, da sie in den letzten Jahren immer wieder kurz vorm Ziel stolperten und den Aufstieg verpassten. Keine Frage allerdings, dass auch Nürtingen – letztes Jahr denkbar knapp gescheitert – ein würdiger Aufsteiger wäre. Der Showdown steigt am 9. April in Ulm, wenn der Tabellenführer Langenau empfängt.

Bernd Grill

 

[Anmerkung: alle Partien sind nun in etwas weiter analysierter Form für Vereinsmitglieder in der Rubrik „Partiendatenbanken“ gepostet und entsprechend nach dem Login anschau- und downloadbar! Für die allgemeine Öffentlichkeit soll in den nächsten Tagen in der Rubrik „Partieanalysen“ ein Bericht mit ausgesuchten Partien/Partiefragmenten veröffentlicht werden – (Aktualisierung 04.04.) … was hiermit nun geschehen ist! (Mi.Rupp)]

Bernd Grill

 

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