Die weitere Turnierentwicklung nach dem Aufeinandertreffen in der 3. Runde unserer beiden Protagonisten Hartmut Hehn und Bernd Grill kann man als solide bezeichnen: in Runde 4 machte Hartmut Hehn in erheblich besserer Stellung als gedacht remis gegen eine Internationale Meisterin. Weniger zufrieden konnte Bernd Grill mit seinem Remis gegen einen schwächeren Gegner sein. In der darauffolgenden Runde unterlag Hartmut gegen einen stärkeren Gegner, nachdem er mehrfach den befreienden Hebel ausgelassen hatte und schließlich an der Passivität seiner Stellung zugrunde ging. Bernd Grill kam schlecht aus der Eröffnung und musste ums Remis kämpfen. Sein Gegner geriet jedoch trotz guter Stellung unnötigerweise in Zeitnot und fand keinen überzeugenden Weg zur Vorteilsverwertung. Diese Phase der Partie, in der etliche Figuren gleichzeitig hingen, spielte Bernd sehr stark und gewann diese Partie sogar noch.
In Runde 6 musste er nach einem originellen defensiven Damenopfer (Dame und drei Bauern gegen Turm und zwei Springer) die Segel gegen einen FIDE-Meister streichen, weil seine verheerend schwache Königsstellung den Ausschlag gab. Hartmut Hehn bezwang seinen Gegner in Runde 6 sicher, da dieser den König im Zentrum stehen ließ. In Runde 7 stand Hartmut lange Zeit verdächtig, gewann aber letztlich sogar gegen seinen erneut blutjungen 13-jährigen Gegner. Bernd Grill quälte sich in der Schlussrunde mit den schwarzen Steinen gegen einen schwächeren Gegner, der ihm zwar keine Probleme mit Weiß stellen konnte, aber eine scheinbar hinreichend sichere Stellung besaß. Nach exakt 100 Zügen (!) konnte Bernd allerdings den Gegner doch niederringen und so den Verlust an Wertungspunkten in erträglichen Grenzen halten.
Beide schließen das Turnier somit mit 4,5 Punkten ab. Für Hartmut Hehn bedeutet dies einen leichten Zugewinn an DWZ-Punkten, während Bernd knapp 10 Punkte einbüßen dürfte. Das traumhafte Wetter und ausgezeichnetes Essen rundeten ein ansonsten gelungenes Turnier würdig ab, zumal beide Protagonisten des SVE ab Runde 5 wirklich großen Kampfgeist zeigten und sehenswerte Partien ablieferten. Fazit: die Lausitz ist immer einen Ausflug wert!