Mit blauem Auge davongekommen

Wie Mannschaftskapitän Bernd Grill ja schon berichtete, verlief die Begegnung gegen den stark abstiegsbedrohten Vorletzten SG KK Hohentübingen trotz Bestbesetzung und leicht ersatzgeschwächten Gästen ganz anders, als wir das erwartet hätten. Dabei hätte es sogar noch schlimmer kommen können, denn in der letzten noch laufenden Partie bei einem zwischenzeitlichen Stand von 3,5:3,5 stand der Berichterstatter am Rande des Abgrunds (und zeitweise sogar schon jenseits davon) …

[Event "VL Süd 2015/16"] [Site "?"] [Date "2016.03.06"] [Round "7"] [White "Rupp, Michael"] [Black "Schmidt, Martin"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "C78"] [WhiteElo "2197"] [BlackElo "2070"] [Annotator "Mi.Rupp"] [PlyCount "106"] {Wie bereits in der vorigen Ligarunde war es auch diesmal dem Berichterstatter vorenthalten, die letzte noch laufende Partie zu spielen. Allerdings bestand ein nicht ganz unwesentlicher Unterschied zum letzten Mal; während da der Mannschaftskampf bereits klar zu unseren Gunsten entschieden war, stand es diesmal lediglich Unentschieden. Als die vorletzte Partie entschieden war und der Berichterstatter gleichzeitig die Situation auf dem eigenen Brett bewerten musste, lief ihm dann entsprechend doch ein ziemlich eisiger Schauer über den Rücken, denn das war wirklich alles andere als vergnügungssteuerpflichtig, da noch die Kastanien aus dem Feuer holen zu müssen ...} 1. e4 e5 {Bereits damit wurde der Berichterstatter auf dem falschen Fuß erwischt; schließlich hatte der mit Französisch gerechnet, so dass die ganze schöne Vorbereitung schon mal für die Katz´ war ...} 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 {Hmm ... hatte mein Gegner womöglich meine zuletzt gespielte Spanisch-Partie, die ich hier ja zuletzt veröffentlich hatte, studiert und möchte mich nun mit meinen eigenen Waffen schlagen? Oder hat er einen Marschall-Angriff oder den Offenen Spanier intensiver vorbereitet? Nach etwas Überlegen entschloss sich der Berichterstatter, seinen Gegner aus dem Buch bringen zu wollen - sich selbst damit allerdings auch ...} 5. d3 {[%csl Ye4,Ge5][%cal Ga4c6] So hatte ich wohl noch nie gespielt - wohl nicht mal in einer freien Internet-Partie. Kalkül war, einfach in Carlsen-Manier eine spielbare Stellung mit viel Holz aufs Brett zu bekommen, auf dass sich früher oder später die über 100 DWZ-Punkte mehr bemerkbar machen ... Nach den Erfahrungen in dieser Partie kommt es dem Berichterstatter aber vor, dass es wohl nicht ganz von ungefähr kommt, dass der Großteil der Anziehenden hier doch die Rochade bevorzugen} Bc5 {(!) für diese Antwort brauchte mein Gegner wohl nicht mal eine Minute; das mit dem "aus-dem-Buch-Bringen" schien mir entsprechend´nicht so ganz geklappt zu haben ^^. Hmm - hat der Kerl (womöglich ja erst auf meinen Bericht bzw. Hinweis hin) sich etwa auch das Repertoire-Buch von GM Bologan angeschafft und bereits verinnerlicht? Schließlich hat der im Falle eines frühzeitigen d3 genau zu dieser aktiven Läuferaufstellung geraten, wie ich mich schon während der Partie zu erinnern vermochte! Buchautor Nikolaos Ntirlis propagiert in seinem neuen Repertoirewerk dagegen an dieser Stelle ...d6 nebst Fianchettierung des schwarzfeldrigen Läufers} 6. O-O {[%csl Re5][%cal Ra4c6]} ({Natürlich war der Bauer e5 nicht zu gewinnen:} 6. Bxc6 dxc6 7. Nxe5 $4 Qd4 $19 {[%csl Re5] [%cal Rd4f2,Rd4e5] mit entscheidendem Vorteil - auch nach dem zwischenzeitlichen Figurenrückholer} 8. Be3 {[%csl Yf2]} Qxe5 9. d4 {[%csl Rc5,Re5]} Qxe4 10. dxc5 Qxg2 {[%csl Rh1]} 11. Rf1 {und nun z.B.} Bh3 {[%csl Rf1]} 12. Nd2 O-O-O {[%csl Yd1,Yd8,Ge1,Rf1][%cal Gh8e8,Rd8d2] mit vernichtendem Angriff}) 6... d6 {[%csl Ye5][%cal Gb7b5,Gc6a5]} 7. c3 {[%csl Gd4][%cal Gd3d4] Schwarz drohte ggf., mittels ...b5 und ...Sa5 den wertvollen "Spanischen Läufer" a4 abzutauschen} b5 {GM Bologan rät dagegen, von diesem Zug so lang wie möglich abzusehen - wohl, da der Läufer damit auf ein eher wirksameres Feld getrieben wird und Weiß die Möglichkeit zum Hebel a2-a4 erhält} 8. Bb3 O-O 9. Nbd2 ({Hier überlegte ich einige Minuten über die Folgen des Läuferzugs} 9. Bg5 $5 {[%csl Gd8]} h6 ({möglich war freilich auch z.B.} 9... Qe7 {[%csl Gg5][%cal Gc6d8,Gd8e6] womöglich gefolgt von dem aus dem Vierspringerspiel bekannten Manöver Sd8-e6 nebst ggf. Sf4-g6}) 10. Bh4 { und nun über die schwer einschätzbaren Konsequenzen von} g5 $5 {[%csl Gd8, Rh4] Ich wollte mich mit dem Spielen der letztlich gewählten Partiefortsetzung gewissermaßen um die schwierige Entscheidung herumdrücken, dann entweder mutig den Springer für zwei Bauern und die daraus resultierende Fesselung zu opfern - die aber wohl erst nach einem f2-f4 etwas abwerfen würde, wozu noch der langsame Vorbereitungszug Kh1 nötig wäre - oder den Läufer doch "hasenfüßig" nach g3 zu ziehen, wo er aber möglicherweise längere Zeit auf dem Abstellgleis landen würde}) 9... Be6 {nur der fünfthäufigste Zug an dieser Stelle, aber dennoch gut} 10. Bc2 {vor allem gespielt, da ich von d3-d4-d5 und daraus resultierendem Gabelfrühstück träumte} ({Ich dachte insbesondere noch über} 10. Bxe6 $146 fxe6 11. b4 Bb6 12. a4 $11 {nach, was aber wohl ebenfalls nichts wirklich Besonderes verspräche}) 10... h6 {[%csl Ge6,Gg5][%cal Gf3g5] vielleicht noch gar nicht recht nötig, da der Springerausfall Sg5 gut mit ...Lg4 beantwortet werden könnte} ({Die meisten Nachziehenden spielten wohl daher auch} 10... d5) 11. h3 ({wie schnell in einer scheinbar etwas trögen Eröffnung Probleme entstehen können, zeigt anschaulich das schlampige} 11. Re1 $2 Ng4 $1 {[%csl Rf2]} 12. Re2 Bxf2+ $1 13. Rxf2 Ne3 {[%csl Rc2,Rd1]} 14. Qe2 $8 Nxc2 {[%csl Ra1]} 15. Rb1 Bxa2 $17 {[%csl Rb1] und Weiß wäre schon in ziemlichen Schwierigkeiten}) 11... Qd7 $5 {[%csl Yc5,Yg1,Gh3][%cal Ge6h3] ein durchaus nicht ganz uncleverer Zug...} (11... d5) 12. Kh2 {[%csl Yh3] nach rund zehnminütigem Nachdenken beschloss ich, damit auf "Nummer sicher" zu gehen} ({Die sicherlich größte kognitive Leistung des Berichterstatters in dieser Partie war es, hier (tatsächlich im Gegensatz zu seiner Engine) die Fortsetzung} 12. Nb3 $146 {[%cal Gb3c5]} Bxh3 $5 13. gxh3 (13. Nxc5 {[%csl Rd7]} Qg4 $1 {[%csl Rg1][%cal Rg4g2] Mi.Rupp} 14. Ne1 $8 {[%csl Yg2]} dxc5 $132 {[%cal Gd1g4,Gh3g4]}) 13... Qxh3 14. Nxc5 ({besser} 14. Nh2 $1 $14) {und nun das erstaunliche} 14... Ng4 $3 $44 {[%csl Gf3,Gf8,Gh2][%cal Rf7f5,Gf5e4] gefunden zu haben, die der Berichterstatter nach der Partie auch seinem Gegner demonstrierte, der an der Korrektheit des letzten Zuges wie wohl so Mancher nicht recht glauben wollte. Es droht nun aber f7-f5 nebst fxe4, Txf3 und Matt auf h2, was selbst nach} 15. Nd7 f5 $1 16. Nxf8 Rxf8 $40 {[%csl Rf3][%cal Rf5e4,Rf8f6,Rf6g6] noch funktioniert. Nach ein paar Minuten dämmert es dann selbst meiner Engine, dass Weiß nun einen ganz schweren Stand hätte, verfügt Schwarz doch auch noch über die zusätzliche Option, seinen Turm via f6 nach g6 zu bringen}) ({ Auch auf das in der vorliegenden Stellung bisher am häufigsten gespielte} 12. Re1 {wäre das Läuferopfer} Bxh3 $5 13. gxh3 Qxh3 {[%csl Gc5][%cal Gf6g4, Gh3g3] nicht so ganz ohne; mein Houdini braucht auch hier wieder einige Minuten, bis der dann doch noch ein +/= findet}) 12... d5 $5 $146 ({In der offenbar einzigen bisherigen Partie mit dieser Stellung wurde stattdessen} 12... Nh7 $6 13. Nb3 {[%cal Gb3c5]} Bb6 14. d4 {[%cal Rd4d5] gespielt, was schwächer sein dürfte}) 13. Qe2 {Wieder entschied ich mich damit letztlich für den vermeindlich sichersten Zug} ({Hier dachte ich wohl rund zwanzig Minuten insbesondere auch über die Konsequenzen von} 13. Nxe5 $5 {nach, in dessen Zuge einige Varianten zu betrachten waren:} {Vorzuziehen ist laut meiner Engine dann wohl doch die auch von Schmidt beabsichtigte Folge} Nxe5 ( 13... Bd6 $6 {[%csl Gd6,Gh2] schien mir am stärksten, da mir nach} 14. d4 dxe4 ({oder auch die Fassung} 14... Nxe4 15. Nxe4 dxe4 16. Bxe4 f6 {[%csl Re5] mit adäquater Folge}) 15. Nxe4 Nxe4 16. Bxe4 {nicht recht möglich schien wegen} f6 {[%csl Gd6,Re5,Gh2] , doch hatte ich damit nicht das Ende vom Lied gefunden: } 17. Kg1 fxe5 18. d5 $8 {[%csl Rc6,Re6] und Weiß verbliebe letztlich doch am etwas längeren Hebel nach} Bf5 19. dxc6 Qf7 $14 {mit wohl nicht ganz adäquater Kompensation für den Minusbauern}) 14. d4 Neg4+ (14... Nxe4 15. dxe5 Nxd2 $11 16. Qxd2) 15. hxg4 Nxg4+ 16. Kg1 {und nun etwa} Bb6 {wonach Weiß zumindest keinen Vorteil nachweisen können dürfte}) (13. exd5 $6 {W. Junger} Nxd5 (13... Bxd5 $15) 14. Ne4 Bb6 $15 {nebst ...f5; Mi.Rupp, Houdini 4} ) (13. Nb3 $6 Bb6 $15) ({Nicht schlecht war dagegen wohl das von mir gar nicht ins Kalkül gezogene} 13. d4 $5 exd4 (13... dxe4 14. Nxe5 Bd6 15. Nxe4 Nxe4 16. Bxe4 Nxe5 17. dxe5 Bxe5+ 18. f4 Bd6 19. Bxa8 Rxa8 $14) 14. e5 {wenngleich Schwarz nach} Ne4 $1 {aber auch hier wohl zumindest keine Probleme haben dürfte}) 13... dxe4 (13... Nh5 $2 14. Nxe5 $16) 14. dxe4 {[%csl Gc4,Gd2,Ge6] der Springer wird auf d2 benötigt, um einen möglichen Zug des schwarzen Läufers nach c4 zu unterbinden} Bd6 $5 {[%csl Gd6,Gh2] wieder ein recht cleverer Zug} 15. a4 {Nach Spielen dieses aktiv wirkenden Zugs fand der Berichterstatter an und für sich wieder Gefallen an seiner Stellung ...} (15. Rd1 $1 {war aber im Nachhinein betrachtet umsichtiger}) 15... Ne7 (15... Nh5 $1 {hielt ich für nicht recht möglich wegen} 16. axb5 {[%csl Gd7][%cal Gh5f4, Gb5c6]} axb5 {[%csl Ra1]} 17. Rxa8 Rxa8 $15 18. Qxb5 $6 {, hatte aber zumindest in der Vorausberechnung noch nicht bemerkt, dass dieser Bauer einigermaßen vergiftet ist wegen} Ra5 $1 $17 {[%csl Rb5] , wonach Weiß in Schwierigkeiten kommt:} 19. Qe2 {oder Dd3} (19. Qb7 $2 {scheitert nämlich an} Nd8 $17 {und forciertem Damenfang nach} 20. Qb8 c5 $1 21. Qb6 Bc7) {und nun kommt der Springer mit Tempo nach f4:} 19... Nf4 {[%csl Re2,Yf4]} 20. Qe3 Bc5 $1 {[%csl Re3]} 21. Nxe5 {wohl die einzige Chance} (21. Qe1 $6 Bxh3 $1 {[%cal Gg2h3,Gd7h3]} 22. g3 $8 Qg4 $1 {[%cal Rh3g2]} 23. Qd1 $8 {[%cal Gg4h5,Gf3h4]} Bxf1 (23... Bg2 $6 {[%cal Rg4h3]} 24. Ng1 {[%csl Rg4,Yh3]}) 24. Qxf1 Ra1 $1 { [%cal Ra1c1,Gf1c1,Gg4h3]} 25. gxf4 $8 exf4 $1 {und das schwarze Angriffsspiel dürfte durchschlagen}) 21... Nxe5 22. Qxf4 Nd3 {[%csl Gd6,Rf4,Gh2][%cal Rc5d6] } 23. Qf3 $8 Nxc1 {[%csl Rd2][%cal Gf1c1,Gd7d2]} 24. Rd1 {[%cal Gd2b3]} Bd6+ $17 {[%csl Gd7,Rh2]}) 16. Rd1 Ng6 {[%csl Gd7,Ge6,Gh3][%cal Rg6f4]} (16... Nh5 { [%csl Ge2,Gf4][%cal Gh5f4] hat mich mehr beunruhigt, doch scheint Weiß auch hier das Stellungsgleichgewicht noch halten zu können}) 17. Nf1 {[%csl Gc1, Gf4]} ({Bei} 17. Nb3 $5 {schien mir ein potenzieller Verteidiger zu weit von der eigenen Königsstellung entfernt}) 17... Nh5 {[%csl Ge2,Gh3][%cal Gh5f4] Schmidt spielte hiermit nach einigem Nachdenken doch den Zug, der auch mir am kritischsten anmutete, droht doch nun tatsächlich ein Springer bedrohlich auf den Vorposten f4 gelangen zu können ...} 18. Nxe5 $6 {damit entschied ich mich für die vermeindlich einzige Möglichkeit, das Gelangen eines Springers nach f4 verhindern zu können. Dem ist auch so, aber dennoch sind damit nicht alle Probleme aus der Welt geschafft, wie ich an dieser Stelle (natürlich) noch nicht bemerkt hatte ^^ ...} ({Vorzuziehen war es, eben doch einen schwarzen Rappen nach f4 gelangen zu lassen, und dabei eine stabile Auffangposition einzunehmen:} 18. Ng3 Nhf4 {[%csl Re2]} 19. Qf1 {und nun etwa} Bc4 {[%csl Rf1]} 20. Qe1 {[%cal Gb2b3]} Qe6 {[%csl Gb3]} 21. Be3) ({oder vielleicht noch einen Tick besser} 18. Ne3 {[%csl Gc4,Ge6]} Nhf4 19. Qf1 { [%csl Gh3] , was für Ausgleich noch reichen dürfte}) 18... Bxe5+ {[%csl Rh2]} ({Bei} 18... Nxe5 $5 19. Qxh5 {schien es mir, dass Schwarz keinen gefährlichen Abzug hat. Stimmt zwar, aber nach dem von mir nicht beachteten Zwischenzug} g6 $1 {[%csl Rh5] sieht die Sache dann doch etwas anders aus:} 20. Rxd6 $8 {ist nun erzwungen} (20. Qe2 $2 {scheitert nämlich,} {da} Bc4 $19 { [%csl Gd6,Re2,Gh2][%cal Ye2e1,Ye5f3,Ge2e3,Ge5g4,Ye2d2] nachfolgend der bestehenden Abzugskette doch zu durchschlagendem Materialgewinn verhülfe}) 20... Qxd6 {und Weiß kann nun mit dem einzigen Zug} 21. Qd1 $8 $15 {sich wenigstens noch berechtigte Hoffnungen machen, die Partie in der Folge noch halten zu können}) 19. g3 $8 {[%csl Rd7,Rh5]} ({Natürlich nicht} 19. f4 $4 { [%csl Rd7]} Nhxf4 {[%csl Re2,Ge5,Gh2][%cal Gd1d7,Gf4e2]}) 19... Nxg3 $1 {[%csl Re2][%cal Gd1d7,Gg3e2] mit diesem Desperado-Opfer, das ich zuvor nicht so richtig gewürdigt hatte, sichert sich Schwarz langfristig, da strukturell, die besseren Chancen ...} 20. fxg3 {[%csl Ye5] der Figurenvorposten auf e5 ist nun dem Nachziehenden kaum mehr streitig zu machen, was ein ziemliches Pfund ist, mit dem sich langfristig gut wuchern lässt} ({die Struktur nach} 20. Nxg3 $6 {wäre noch ungünstiger} Qe7 $17 {[%csl Rf4,Rh3,Rh4][%cal Re7h4]}) 20... Qe7 $1 {[%csl Ge5,Gh2][%cal Re7h4] Schwarz hat erkannt, dass er sich um den Bauern b5 keine Sorgen machen muss, da er die Angriffsoption ...Dh4 in petto hat} 21. Kg2 {[%csl Rb5,Ge5,Gg3][%cal Ra4b5] nimmt die besagte Angriffsoption aus der Stellung} b4 $1 $15 {[%csl Rc3,Ye5]} 22. cxb4 Qxb4 23. Ne3 {[%csl Yd5, Yf5] nicht zuletzt dank dieses Zugs bleibt die weiße Stellung aber noch bei etwas Nachteil spielbar} Rfd8 ({natürlich ging nicht} 23... Bxb2 $4 24. Rb1 $18 {[%csl Gb1,Rb2,Gb4]}) ({Sofort} 23... Qb7 $15 {findet Houdini am exaktesten }) 24. Nd5 {[%csl Rb4,Yc2][%cal Ye6d5,Ye4d5]} ({Das gierige} 24. Rxd8+ Rxd8 25. Qxa6 $4 {scheitert u.a. an} Qe1 $19 {[%csl Rg3]} 26. Nf1 Bxg3 $1 {[%csl Rh4] [%cal Gf1g3,Gg6h4]}) 24... Qb7 $1 {[%csl Gd5,Gg2]} 25. a5 $6 {der Sinn dieses Zuges zeigt sich nach der nachfolgenden Partieantwort ...} ({umsichtiger, da vielseitiger, war aber} 25. Ra3 {[%csl Yg3][%cal Ga3b3,Gc7c6]}) 25... c6 (25... Rab8 $1 {[%csl Gb2]}) (25... Bxd5 $6 26. exd5 {[%csl Yc2]} Rxd5 $6 27. Be4 $14 {[%csl Gb7,Rd5,Ge4]}) 26. Nb6 (26. Nf4 Nxf4+ 27. gxf4 Rxd1 28. Qxd1 Bc7 $15 { [%csl Gd1][%cal Ga8d8]}) 26... Rxd1 27. Qxd1 {[%csl Ra8]} (27. Bxd1 Rd8 $15) 27... Re8 $15 {Bislang konnte sich der Berichterstatter noch ganz gut behaupten, doch nach dem aus taktischen Gründen unzulänglichen} 28. Bd3 $4 { [%csl Ga6][%cal Gd1e2] hätte er nun zum ersten (und nicht letzten) Mal ganz auf die Matte gezwungen werden können ...} Qc7 $2 {[%csl Rg3]} (28... Bxg3 $3 $19 {Merkwürdig ist, dass ich den ja tatsächlich gesehen hatte, als ich über die Alternative De2 nachdachte - und gesehen, dass er da nicht funktioniert, weil Weiß dann noch e5 ziehen kann! 28.De2 hatte ich dann aber wohl deswegen nicht gespielt, weil ich nach ...Dc7 dann wohl schon wieder die Dame hätte ziehen müssen. Irgendwie muss ich diese taktische Möglichkeit dann aber wieder vergessen haben und selbst nach Spielen des fehlerhaften Partiezugs ist mir das nicht mehr eingefallen (hmm ...muss man sich da bereits Sorgen machen? ^^)! Ob man den nun nähme oder nicht - der Ofen wäre nun zumindest bei genaueren Spiel bald ausgegangen:} 29. Kxg3 Qc7+ { [%csl Rg3]} 30. Kf2 {[%csl Rh2]} (30. Kg2 Nh4+ 31. Kh1 Qg3 {[%csl Rh3][%cal Rg3g2] wäre nicht zu verteidigen}) 30... Qh2+ 31. Ke1 $8 Ne5 ({oder} 31... Rd8 ) 32. Qe2 Qg3+ {[%csl Rd3,Re1]} 33. Kd2 Rd8 $1 {[%csl Rd3]} 34. Ra3 Nf3+ $1 { [%csl Gc2,Ge2][%cal Gd2c2,Gf3d4]} 35. Kd1 Qg1+ {[%csl Gc2,Yd8,Ge2][%cal Gd1c2, Gf3d4,Ye2f1,Yg1f1]}) 29. Qf3 {[%csl Yg3]} (29. Qe1 $1 $15 {[%csl Yg3]}) 29... Bd4 {[%csl Gf3][%cal Gg6e5]} ({stärker war} 29... Rd8 $1 $17) 30. Qe2 $5 Bxb6 {danach verflüchtigt sich der noch vorhandene leichte Stellungsvorteil so langsam ...} ({Exakter war laut Houdini4} 30... Qd6 $1 {Nun wäre das gierige} 31. Bxa6 $2 {ein Fehler wegen} Bf5 $1 {[%csl Re4]} 32. Bd3 Nh4+ $3 $19 {[%csl Rg2][%cal Gd6g6] mit siegbringendem Angriff:} 33. gxh4 (33. Kh2 {[%csl Yg3]} Bg1+ $1 {[%csl Rh2][%cal Gh2g1,Gd6g3,Gh2h1]}) 33... Qg6+ {[%csl Rg2][%cal Gg2h2,Gg6g1,Gg2f1,Yg2f3,Yg6h5]}) 31. axb6 Qxb6 32. Rxa6 (32. Be3 Qb7 $15) 32... Qb7 $15 (32... Qd4 $5 {[%csl Ge4][%cal Ge6d5]}) 33. Qh5 $6 {[%csl Ge5][%cal Gh5c5] möchte Se5 unterbinden und ggf. nach c5 schwenken} Ra8 $2 {[%csl Ra6] verschenkt den immer noch bestehenden Stellungsvorteil} ({kaum hatte ich die Dame auf h5 gestellt erkannte ich, dass} 33... Ne5 $1 {[%csl Rd3] ja trotzdem ginge:} 34. Ra3 $8 {wäre der einzig spielbare Zug:} (34. Qxe5 $4 Bxh3+ 35. Kxh3 Rxe5 $19) (34. Be2 $2 Qb4 $19 {[%csl Re4][%cal Gh5h4,Gg7g5]} (34... c5 $5 $19 {[%csl Re4]}) 35. Bf3 Qe1 {[%csl Rc1]} 36. Bf4 Nd3 {[%cal Ge1f2]}) 34... Nxd3 $1 35. Rxd3 c5 {[%csl Re4]} 36. Re3 (36. Qf3 {verlöre den Bauern e4 nach z.B.} Bc4 37. Re3 Rxe4 $5 38. Rxe4 Bd5 $17 {[%csl Re4] und Weiß müsste sich auf einen langen harten Kampf ums Remis einstellen}) 36... Rd8 $17 {[%csl Gc1, Gd2,Gd8] mit besserer schwarzer Figurenaufstellung}) 34. Rxa8+ Qxa8 $11 35. Qc5 Qd8 {[%csl Rd3]} 36. Bf1 {antizipiert den folgenden Zug ...} ({gut möglich war aber auch} 36. Be2 Qd7 37. g4 ({oder} 37. h4)) 36... Qd7 {[%csl Rh3]} ( 36... Qd1 37. Kf2 $1 Ne5 38. Qxe5 $1 Qc2+ 39. Be2 Qxc1 40. h4 $11) 37. Kh2 { hier eigentlich der normalste Zug, doch diese Königsstellung auf h2 hätte später noch fatal werden können ...} Qd1 {[%csl Rf1]} 38. Bg2 $8 (38. Ba6 $2 Bxh3 $1 $17 39. Kxh3 $2 Qh1+ $19 40. Kg4 h5+ 41. Qxh5 (41. Kg5 $2 Qf3 {#3}) ( 41. Kf5 Qf3+ 42. Bf4 Qg4#) 41... Qd1+ 42. Kg5 Qxc1+) 38... Ne5 {[%cal Gc5e5, Gd1c1] möchte Houdini auch spielen, sollte aber wie auch andere Züge aber nicht für einen Vorteil reichen ...} 39. Qc3 $2 {Das bringt den Berichterstatter wieder in Probleme. Unrealistischerweise träumte er davon, dass sich der Besitz des Läuferpaares später vielleicht noch auszahlen könnte, doch der Springer steht auf e5 einfach zu gut, als das man den dort tolerieren sollte} ({besser war} 39. Bxh6 {[%cal Gg7h6,Gc5e5]} Nf3+ 40. Bxf3 Qxf3 41. Be3) ({Oder auch} 39. Qxe5 Qxc1 40. b4 $11) 39... Nd3 $1 {[%csl Rc1] [%cal Rd3c1]} ({Nicht schlecht war auch das überraschende} 39... Bxh3 $5 {:} 40. Qxe5 $8 (40. Bxh3 $4 Nf3+ {[%csl Rh2]} 41. Kg2 Qe2+ {[%csl Yf3,Rg2]} 42. Kh1 Qh2#) (40. Kxh3 $4 Qh5#) 40... Bxg2 41. Kxg2 Qxc1 $17 {mit recht gesundem Mehrbauer}) 40. Be3 $6 {Dieser Zug, den der Berichterstatter binnen seiner letzten beiden verbliebenen Bedenkzeitminuten spielen musste, räumt Schwarz wieder einen recht gewinnträchtigen Zug ein} Qe2 {[%csl Ge2,Rg2,Gh2][%cal Rd3e1]} ({Objektiv noch stärker war der (vom Berichterstatter natürlich gar nicht gesehene) Donnerschlag} 40... Bxh3 $1 {:} 41. Bxh3 $8 ({die Pointe besteht insbesondere in} 41. Kxh3 $4 Qh5#) 41... Qe2+ $8 {[%csl Re3,Rh2][%cal Gh2g1,Ge2e3]} 42. Kh1 $8 Qxe3 43. Qxc6 g6 $1 {[%csl Yd3,Rg3] und es ist sehr fraglich, ob sich Weiß noch länger halten könnte; bekanntlich geben Dame und Springer meist ein starkes Duo ab} (43... Qxg3 $2 {führt zu Dauerschach nach} 44. Qe8+ Kh7 45. Bf5+ g6 46. Qxf7+)) {Hier erst wurde der Berichterstatter der totbringenden Drohung Se1 gewahr, was Dg2# droht. Der letztlich gespielte Partiezug schien die einzige Möglichkeit, diese Drohung zu parieren und gleichzeitig einen Materialverlust zu vermeiden. Das stimmt zwar soweit, aber eine andere tödliche Drohung blieb dabei vom Berichterstatter völlig unbemerkt ...} 41. Bd2 $4 {[%csl Ye1]} ({Umbedingt notwendig war also, sich mit dem Bauernverlust nach} 41. Qd2 $8 Qxd2 42. Bxd2 Nxb2 $15 {abzufinden, wonach jedoch Weiß mit seinem Läuferpaar dennoch über gute Chancen verfügen sollte, die Partie remis halten zu können}) {...Se1 und Bauernverlust hat der Berichterstatter also in der Tat vermieden, aber eben etwas anderes Entscheidendes völlig übersehen ...} 41... c5 $2 { glücklicherweise der Hohentübinger Kontrahent aber ebenfalls!} ({Nach dem Knaller} 41... Bxh3 $1 {[%csl Rg2][%cal Re2g2,Ge2h5,Gh2h3] hätte der Berichterstatter aber sofort das Handtuch werfen müssen; schließlich wäre es einfach zu albern, mit den beiden Racheschachs Dxg7+ und dann Lc3+ das Matt noch um zwei Züge aufzuschieben}) 42. g4 $6 {[%csl Rf4][%cal Gh2g3] Hat der Berichterstatter nicht gespielt, weil er etwa mittlerweile die tödliche Drohung schon entdeckt hätte, sondern um dem eigenen König das zusätzliche Feld auf g3 zu verschaffen. Da dieser Zug aber das Feld f4 schwächt, hätte Weiß besser seinen König auf die Grundreihe gezogen. Es muss wohl ungefähr hier gewesen sein, als die letzte andere noch gelaufene Partie zuende gegangen war und der Berichterstatter über den aktuellen Stand von 3,5: 3,5 unterrichtet wurde - und nun sollte der arme Tropf diese grausige Stellung remis halten müssen?! Hey - wie konnten mich die Kameraden nur so hängen lassen und mich in diese undankbare Lage versetzen, anstatt wie am Spieltag zuvor den Sack bereits zugemacht zu haben!?! Hier bot der Berichterstatter nun auch umgehend remis - weniger, weil er etwa glaubte, nicht deutlich schlechter zu stehen, sondern eher, um den Druck den Schultern des Kontrahenten aufbürden zu wollen oder vielleicht auch von einem etwaig indisponierten Mannschaftskapitän die Anweisung zum Annehmen des Remisangebot zu erhalten ("besser den Spatz in der Hand als womöglich am Ende doch noch die Taube auf dem Dach"). Angesichts dessen, dass der Rückstand der Hohentübinger auf die davor liegenden Mannschaften schon ziemlich groß war, musste Schmidt aber natürlich nach dem vollen Punkt und den Mannschaftssieg trachten - was dem Berichterstatter entsprechend wieder die A...-Karte zurückschob ...} (42. Kg1 $142 $8 {war also vorzuziehen}) (42. Kh1 $4 {wäre dagegen völlig falsch:} Bxh3 $3 $19 {[%csl Rg2][%cal Re2g2]} 43. Bxh3 Nf2+ { [%csl Yc3,Ye2,Yg2,Rh1][%cal Gh1g1,Gf2h3,Yh1g2,Yf2d1]}) 42... c4 {[%csl Gb2,Yd3] [%cal Gb2b4,Gc4b3]} ({Noch kräftiger war die Umgruppierung} 42... Bd7 $1 { [%csl Ge4][%cal Gd7c6] nebst ...Lc6, wonach die weiße Stellung kaum mehr zu halten gewesen wäre}) 43. Kg1 {Weiß ist fast in Zugzwang und kann kaum was Anderes machen, als mit dem König zu ziehen und hilflos zuschauen, wie Schwarz nun wohl Zug für Zug seine Stellung verstärkt - wirklich alles andere als ein Vergnügen soetwas ^^ ...} Kh7 44. Kh2 $6 (44. Kh1) 44... g6 $2 {[%csl Rf6] ein Fehler, der einen guten Teil des gewinnverheißenden schwarzen Stellungsvorteil verliert und Weiß am Ende die Rettung ermöglichen wird ...} ({Nach stattdessen} 44... f6 {zeigt Houdini annähernd drei Bauerneinheiten Vorteil für Schwarz an}) 45. Kg1 Qf2+ (45... g5 {[%cal Gh7g6]}) 46. Kh1 Qb6 $2 {[%csl Rb2] greift zwar den Bauern b2 an, ermöglicht aber Weiß die Rettung!} ({Nach etwa} 46... Qe2 {wäre die weiße Stellung weiter hart an der Kippe gestanden und es für den Berichterstatter weiterhin eine Tortur geworden, die weiße Stellung verteidigen zu müssen}) {Weiß war schon nicht mehr weit davon entfernt, Lc1 zu spielen, um den Bauern b2 zu verteidigen, als er dann glücklicherweise doch noch die Rettung entdeckte...} 47. Qf6 $1 $132 {[%csl Rh7][%cal Rd2c3] Angesichts eines nun drohenden Mattangriffs via Lc3 kommt Weiß nun endlich zu wirksamem Gegenspiel; Schwarz kommt nun kaum darum herum, die Reißleine zu ziehen und dabei all seine Gewinngelüste über Bord zu werfen ...} Qf2 $1 (47... Qxb2 $4 {geht eben nicht wegen} 48. Bc3 $18 Qc1+ ( 48... Nf2+ 49. Kg1) 49. Bf1 {[%csl Yh1,Rh7][%cal Rf6g7,Rg7h8]}) ({Mit} 47... Nf2+ $6 48. Kh2 $8 $14 {[%csl Rh7][%cal Rd2c3] im Gewinnsinne die Damen auf dem Brett belassen, konnte sich Schwarz angesichts der starken weißen D-L-Batterie kaum erlauben, ohne selbst noch in gewisse Verlustgefahr zu geraten. Nach dem Damentausch war der glückliche Berichterstatter nun aber aus allen Problemen heraus ...}) 48. Bc3 {[%csl Rh7][%cal Rf6g7]} (48. Qxf2 Nxf2+ 49. Kg1 Nd3 50. Bc3 {käme ungefähr auf dasselbe heraus}) 48... Qxf6 $8 49. Bxf6 $11 {Schwarz probierte nun noch} g5 50. Kg1 (50. Kh2) 50... h5 (50... Kg6 51. e5 $5 {[%cal Rg2e4]} (51. Bc3 $11 {oder Ld4=}) 51... h5 52. Be4+ Kh6 $11 {, aber nun bloß nicht} 53. Bxd3 $2 cxd3 $17 {[%csl Rg4][%cal Rd3d2] und Weiß wäre trotz ungleichfarbiger Läufer vielleicht noch nicht gerettet}) 51. Bf3 (51. gxh5 Kh6 $11) 51... Kg6 52. Bc3 Nf4 {[%csl Rh3]} 53. Kh2 (53. gxh5+) 53... Bd7 {Nun bot der Hohentübinger remis, das der Berichterstatter nach kurzer Rückfrage an seinen Mannschaftskapitän annahm. Mein Houdini zeigt aber auch quasi in allen Varianten die Bewertung "0.00" an. Damit waren wir also nochmals gerade noch so mit einem blauen Auge davongekommen. Sicherlich können wir mit dem resultierenden Unentschieden besser leben als die Hohentübinger, denen dieses bei nun vier Mannschaftspunkten und 6,5 Brettpunkten Rückstand auf das rettende Ufer nicht wirklich hilft, wenngleich deren Klassenerhalt rein rechnerisch zwar noch möglich wäre, nüchtern betrachtet aber wohl eher nur noch wenig wahrscheinlich erscheint. Wir Ebersbacher sind dagegen nach wie vor in der vergleichsweise komfortablen Position, noch aus eigener Kraft unsere Aufstiegschancen wahrnehmen können. Dass die Sache trotz vier Brettpunkten Vorsprung und eines vermeindlich vielleicht einfacheren Restprogramms im Vergleich zu unseren unmittelbaren Verfolgern noch nicht umbedingt durch ist, haben die Ereignisse des letzten Sonntag wohl gezeigt...} 1/2-1/2 [Event "VL Süd 2015/16"] [Site "?"] [Date "2016.03.06"] [Round "7"] [White "Schwerteck, Michael"] [Black "Grill, Bernd"] [Result "0-1"] [ECO "A41"] [WhiteElo "2013"] [BlackElo "2194"] [Annotator "Mi. Rupp"] [SetUp "1"] [FEN "rn2k2r/pp2bppp/2p1p1b1/3q4/3P1BP1/5N1P/PPP1QP2/2KR1B1R w kq - 0 12"] [PlyCount "32"] {Wie das Gesamtergebnis schon andeutet, gab es der lichten Momente im Vergleich zur vorigen Ligarunde deutlich weniger anzutreffen. In zwei unserer drei Gewinnpartien profitierten wir dabei von groben Fehlzügen. Besonders krass war dies an Brett acht, wo der junge Kontrahent von Hartmut Hehn wohl seiner Unerfahrenheit Tribut zollen musste und so seine im Wolga-Gambit-Style angelegte und bis dato gut gespielte Partie quasi einzügig einstellte (wobei wir uns da an Brett sieben in nicht allzu höherklassigerer Weise umgehend revanchierten). Doch auch an Brett drei war es ganz ähnlich, wenngleich hier im Gegensatz zu den zuvor angesprochenen Fällen dies der Zeitnot des Gegners geschuldet und daher wohl eher entschuldbar war ...} 12. Kb1 {Bernd Grill war als Nachziehender ausgangs der Eröffnungsphase dabei zunächst spürbar in die Defensive geraten, nachdem er an dieser Stelle den besten Zug nicht gefunden hatte ...} Nd7 {Nicht die beste Entwicklungsmöglichkeit für diesen Springer; der Anziehende vermag nun spürbar ans Ruder zu kommen ...} ({ Weitaus stärker war} 12... Na6 $1 {[%csl Ra2,Rc2,Yd5,Yg6][%cal Ra6b4]} 13. a3 {[%csl Rb3,Yb4]} ({Dass der Computer hier eindeutig den Rückzug} 13. Bd2 $11 { bevorzugt, zeigt wohl klar die Stärke des Springerzugs nach a6}) 13... Qb3 $1 $15 {[%csl Gb1,Gb3,Yg6][%cal Re7a3] und nach Meinung von Houdini kommt Weiß um den Verlust des Bauern a3 bereits nicht mehr herum, da} 14. Kc1 $6 {[%csl Rb3]} Qa2 {[%csl Rb2][%cal Ra2a1] die Probleme des Anziehenden nur noch vergrößern würde}) 13. Bg2 $14 {[%csl Gd5][%cal Gf3h4]} Qe4 {[%csl Re2,Rf4]} (13... Nb6 $5 {[%cal Gd5c4,Gf3h4] war wahrscheinlich einen Tick besser}) 14. Qd2 {[%csl Ge4,Yf4,Gg2]} ({Auch nach dem gleichfalls guten} 14. Be3 {[%csl Re4, Gg2][%cal Rf3e1] bliebe Schwarz nur, den Rückwärtsgang mit} Qd5 $8 $14 { einzuschlagen}) 14... Qd5 $1 {Noch das Beste, da anderenfalls die Dame in wirkliche Nöte geraten könnte} 15. Rhe1 {[%csl Ge8]} O-O-O $5 {wirkt angesichts der aktiven Stellung des Lf4 riskant, aber der Anziehende scheint daraus tatsächlich nicht wirklich Kapital schlagen zu können} 16. Nh4 {[%csl Rd5]} Qb5 $8 {[%csl Rh4]} 17. Nxg6 (17. Bg3 $1 $16 {[%csl Yh4][%cal Ge1e3] findet meine Engine noch einen Tick besser}) 17... hxg6 18. Re3 $14 {[%csl Yf4, Yg2][%cal Ge3b3] Weiß verfügt auf Basis eines wirksamen Läuferpaars nach wie vor über eine spürbare Initiative} Nb6 $1 {[%cal Rb6c4]} 19. Rb3 {[%csl Rb5]} Qa4 {[%csl Gd4,Gd8]} 20. Bf1 $5 {[%csl Gb6,Gc4]} Rd5 {[%csl Gd4][%cal Gh8d8] mit dem Aufbau von Druck gegen den Bauern d4 kann Schwarz mittlerweile recht gut gegenhalten} 21. Bg2 $6 {[%csl Rd5]} (21. Bg3) 21... Ra5 {[%csl Ra2]} ({objektiv am besten war hier} 21... Rxd4 $1 22. Qxd4 Rd8 $11 {[%csl Rd1,Rd4] [%cal Gd4a4,Gd8d1] Weiß müsste nun für den zweiten schwarzen Turm die Dame abgeben, wonach der Computer die Stellung völlig ausgeglichen sieht}) 22. a3 $8 Rd8 $14 {[%csl Gd2] Das Vis-a-Vis von Turm und seiner Dame schien den Hohentübinger Kapitän nun nervös gemacht zu haben ...} 23. Rd3 $2 { verstärkt zwar in der Tat die Sicherheit in der d-Linie, ermöglicht dem Nachziehenden aber nun auf einer anderen Linie, die Initiative an sich zu reißen ...} Rb5 $132 {[%csl Gb1][%cal Re7a3]} ({zunächst} 23... g5 $5 {war auch gut}) 24. Qc3 $1 {[%csl Ya3]} Nc4 $1 {[%csl Ra3,Gb1,Rb2] Der Druck auf die weiße Königsstellung ist nun so groß, dass Weiß nicht drumherumkommt, einen Bauern abzugeben ...} 25. b3 $8 {[%csl Yb2]} Nxa3+ {[%csl Rb1]} 26. Kc1 $1 {[%csl Ra4]} Qa6 $5 {...Da5 oder ...Db4 wären nach Ansichts meines Schachprogramms mindestens genauso gut gewesen. Offenbar war der Hohentübinger hier bereits derart in Zeitnot gekommen, dass er nun kräftig daneben griff ...} 27. Kb2 $4 ({tatsächlich konnte der Anziehende mittels des einzig brauchbaren Zugs} 27. d5 $1 {[%csl Gc3,Gc8] sich noch immer gleiche Chancen sichern:} exd5 ({Gut möglich, dass Schwerteck wegen dem auf dem ersten Blick vielleicht gut aussehenden} 27... Rc5 $2 {Abstand vom Bauernvorstoß d5 nahm, doch das könnte der Anziehende widerlegen:} 28. dxc6 $1 ({oder sogar zunächst} 28. Qxc5 $1 Bxc5 29. dxc6 {[%cal Gd8d3,Gc6b7]}) 28... Rxc3 $2 ({selbst nach dem noch besten} 28... Rdd5 29. Bxd5 exd5 {[%csl Rc2,Rc3]} 30. Qxc5 $1 Bxc5 31. Rxd5 {[%csl Rc5][%cal Gc5e7,Gc6c7,Yc5b6,Yd5e5] und trotz einer momentanen Minusfigur ist der weiße Angriff gewinnbringend}) 29. cxb7+ Qxb7 30. Rxc3+) 28. Bxd5 $8 ({aber nicht} 28. Rxd5 $4 Rbxd5 29. Bxd5 Nb5 $1 {[%csl Rc3] mit entscheidendem Materialgewinn, wie z.B. auch nach} 30. Qc4 Qa1+ 31. Kd2 Rxd5+ {[%csl Rd1,Rd2][%cal Gc4d5,Ga1c3]}) 28... Rdxd5 (28... Rc5 $4 29. Be6+ fxe6 30. Rxd8+ {[%cal Ge7d8,Gc3c5]}) 29. Rxd5 Rxd5 30. Rxd5 Nb5 {[%csl Rc3,Gd5][%cal Gc6d5]} ({oder auch} 30... Nc4 $11 {[%csl Rd5]}) 31. Rxb5 $1 Qxb5 32. Qxg7 $11) 27... Bb4 $1 {[%csl Rc3] Da die Dame nun verlustig geht, ohne dafür auch nur annähernd einen adäquaten Gegenwert zu erhalten, gab der Hohentübinger zurecht sogleich auf} 0-1 [Event "VL Süd 2015/16"] [Site "?"] [Date "2016.03.06"] [Round "?"] [White "Müller, Nils Samuel"] [Black "Junger, Werner"] [Result "0-1"] [ECO "C01"] [WhiteElo "1901"] [BlackElo "2058"] [Annotator "Mi. Rupp"] [SetUp "1"] [FEN "8/8/ppp1nk2/3p1pp1/PBPP4/3P1KPP/8/8 w - - 0 38"] [PlyCount "26"] {Wie zuvor gezeigt war die Gewinnpartie von Bernd Grill wie auch die von Hartmut Hehn weniger herausgespielt, als eher vom Gegner zu einem Zeitpunkt abgeschenkt worden, als das Stellungsgleichgewicht durch die richtigen Alternativzüge durchaus noch gehalten werden konnte. Anders bei Werner Jungers Partie an Brett 5; hier hat sich der Gegner keinen wirklichen Bock geleistet, wobei es freilich auch hier einen Knackpunkt gab, wo er wohl das immer noch mögliche Remis dann doch aus der Hand gegeben hat ...} 38. Bc3 { Bis dato hat sich Werner als Nachziehender wohl einen kleinen Vorteil herausgespielt; in der Folge vermochte er nachzuweisen, dass der Springer hier wohl die bessere Leichtfigur ist und auch die Bauernstellung mit dem Doppelbauern auf der d-Linie erwies sich am Ende doch als eine Krux ...} f4 $5 $15 {mein Houdini hat den nicht unter den erstgelisteten Zügen, aber vielleicht ist das tatsächlich der einzige, der wirklich gefährlich für Weiß ist und früher oder später kommen muss, wenn Schwarz auf den ganzen Punkt aus ist} 39. g4 $6 {diese Entscheidung, Schwarz so einen gedeckten Freibauern zu überlassen, war wohl nicht die richtige} (39. h4 $6 {scheint mir an dieser Stelle aber nicht besser zu sein:} gxh4 40. gxh4 Kf5 {[%cal Gh4h5,Ge6g5]} 41. Bb2 {[%csl Yd4]} b5 {[%csl Ra4]} 42. axb5 axb5 43. cxd5 cxd5 44. Bc3 {und nun scheint Schwarz mit} b4 $1 {[%cal Gc3b2,Gb4b3]} (44... Nd8 { [%cal Gd8c6,Gb5b4]} 45. h5 Ne6 $1 46. h6 $1 Ng5+ 47. Kg2 Kg6 48. Bd2 $8 Ne6 49. Kf3 $15 {und Weiß dürfte über ordentliche Rettungschancen verfügen}) 45. Bxb4 $8 {andere Züge verlieren klar} Nxd4+ {[%csl Rf3,Rh4][%cal Gf5g4] nebst . ..Kg4 entscheidenden Vorteil erlangen können}) ({Wahrscheinlich wäre aber} 39. gxf4 {der richtige Zug gewesen:} Nxf4 (39... gxf4 40. Kg4 $11 {[%cal Gh3h4] }) 40. h4 $1 {und es bleibt fraglich, ob Schwarz die Partie noch zu gewinnen vermag; man sehe z.B.} Nxd3 41. hxg5+ Kxg5 {[%csl Rc4]} 42. cxd5 cxd5 43. Ke3 $15 {und Weiß dürfte trotz seines Minusbauern realistische Chancen haben, sich halten zu können}) 39... Ke7 $5 {bedingt durch den vorigen Zug hat Schwarz nun die Möglichkeit, sich in aller Ruhe zu überlegen, wie er am genauesten fortsetzt und so die Zeit für diesen scheinbar wenig konstruktiven Zug} 40. c5 ({Auch nach einem Königszug wie} 40. Ke2 {scheint Schwarz entscheidende Fortschritte machen zu können:} b5 41. cxd5 cxd5 42. axb5 axb5 43. Kf3 Kf6 44. Ke2 Nd8 $1 {zeigt eindrucksvoll, dass der Springer hier viel stärker als der Läufer ist ...} 45. Kf3 Nc6 46. Ke2 b4 47. Bb2 b3 48. Bc3 Nb4 {[%cal Gc3b4,Gb3b2,Gb2b1]} 49. Kd2 f3 $5 50. Ke3 f2 51. Kxf2 Nxd3+ 52. Ke3 b2 53. Bxb2 Nxb2 $19) 40... b5 $1 ({bei} 40... bxc5 41. dxc5 {sieht Houdini keinerlei Vorteil} Nxc5 $4 {wäre dann angesichts von} 42. Bb4 {[%csl Gb4,Rc5, Ge7]} Kd6 43. d4 $18 {[%csl Rc5] nicht möglich}) 41. a5 $8 (41. axb5 cxb5 $1 $17 {[%csl Ya6,Yb5][%cal Ye6d8,Yd8c6] wäre keineswegs besser}) 41... Kf6 $6 { das ist aber auf jeden Fall nicht der beste Zug und räumt Weiß wahrscheinlich eine Remismöglichkeit ein} ({Richtig war} 41... b4 $1 42. Bxb4 $8 (42. Bb2 $2 Nd8 $19 {[%csl Ra5][%cal Gd8b7,Gb7a5]}) 42... Nxd4+ $17 {und Weiß scheint sich nicht halten zu können; man sehe z.B.} 43. Kf2 Nb3 44. Kf3 (44. Ke1 d4 $19 45. Kd1 Ke6) 44... Ke6 {[%cal Ge6e5,Ge5d4]}) 42. Bb2 $2 {Der Hohentübinger revanchiert sich umgehend} ({Nach einiger Analyse mit Computerhilfe scheint mir, dass für Schwarz nach} 42. Kf2 {oder Kg2 die Partie bei korrekter Verteidigung nicht mehr zu gewinnen gewesen wäre; für Interessierte nachfolgend ungefähre entsprechende Ergebnisse:} f3 (42... Nf8 43. Kf3 Kg6 44. Kf2 Ne6 45. Kg2 (45. Ke2 $2 b4 46. Bxb4 $8 Nxd4+ $17) (45. Kf3 $6 b4 46. Bxb4 $8 Nxd4+ $17) 45... b4 $6 46. Bxb4 $1 Nxd4 47. Bc3 $11) (42... b4 $2 43. Bxb4 {und nun ist der d-Bauer völlig unbekömmlich:} Nxd4 $4 44. Bc3 $18 Ke5 45. Ba1) (42... Kg6 43. Kg2 b4 $6 {wie will Schwarz sonst weiterkommen?!} 44. Bxb4 Nxd4 45. Bc3 $11) 43. Kxf3 Kg7 (43... Nf4 $6 44. h4 $11) 44. Kf2 Nf4 45. Bd2 Nxh3+ (45... Nxd3+ 46. Kf3 $11) 46. Kg3 Nf4 47. Kf3 ( 47. Bxf4 $2 gxf4+ 48. Kxf4 {ist wegen des schwarzen Freibauern in der b-Linie verloren:} Kf6 49. Kf3 Kg5 50. Kg3 $2 b4) 47... Nxd3 (47... Kf6 48. Ke3) 48. Bxg5) 42... b4 $1 $19 {Der richtige Zug; Weiß ist nun verloren ...} 43. Ba1 Nd8 $1 {[%csl Ra5][%cal Rd8b7] demonstriert die Überlegenheit des agilen Springers in diesem Endspiel ...} 44. h4 {verliert wie andere Züge auch} gxh4 {es reichte auch anders, aber so ist es am einfachsten} 45. Kxf4 Ne6+ ({es gewann auch u.a.} 45... Nb7 {[%csl Ra5]}) 46. Kf3 Kg5 (46... b3) 47. Bb2 b3 48. Bc1+ {[%csl Rg5]} (48. Bc3 Nf4) 48... Kg6 {[%csl Rd4][%cal Gc1e3,Gb3b2]} 49. Bb2 h3 50. Kg3 Nf4 $5 {[%csl Yb3,Rd3][%cal Gg3f4,Gh3h2,Yf4d3] und Weiß bekannte sich geschlagen. Abgesehen vom dem "Wackler" im 41. Zug eine schöne Endspielleistung des Ebersbacher Routiniers} 0-1

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