Schachfestival Bad Wörishofen, Tag 7: wie Tag 3

Der heutige siebte Turniertag sah genau dieselbe Ergebnisbilanz wie der dritte Turniertag: alle drei Partien unserer Turnierfahrer endeten entsprechend remis.

Der in Bad Wörishofen geborene und Namengeber seiner Gesundheitsphilosophien bekannte Pfarrer Sebastian Kneipp ist allgegenwärtig.

Ob sich die Duplizität lediglich auf die Ergebnisse oder aber auch auf die Ereignisse auf den drei Brettern erstreckt, vermag der Berichterstatter nicht vollständig zu beantworten, da ihm an beiden Tagen bislang erst zwei der drei Notationen zugekommen sind. Allerdings trifft dies zumindest auf die Partie von Hartmut Hehn zu, der wie seinerzeit auch heute mit den schwarzen Steinen gegen seinen leicht besser gerateten Gegner keinerlei Probleme hatte, das Remis zu erreichen. Die Englische Eröffnung des Gegners begegnete Hartmut mit 1…f5, wonach der Anziehende einen Botwinnik-Aufbau ansteuerte, mit dem er aber keinerlei Vorteil zu generieren vermochte. Wie er Hartmut nach der Partie gegenüber sinngemäß äußerte, hatte ihn bereits ein leicht mulmiges Gefühl beschlichen, als er schon im 14.Zug die Punkteteilung offerierte, die Hartmut in der objektiv gesehen gänzlich ausgeglichenen und wenig aufregenden Stellung akzeptierte.

Sehr viel turbulenter verlief da die Partie von Hans Leutz im Seniorenturnier, die insgesamt doch ziemlich von beiderseitigen Versäumnissen geprägt war. Zunächst kam Hans sehr gut in die Partie. Der Gegner stand da bereits recht früh wohl bereits zumindest auf der Kippe, wobei Hans dann aber just zu dem Zeitpunkt, als er den Sack wohl hätte zumachen können, im 25.Zug ein ziemlicher Lapsus unterlief, der den gesamten erspielten Vorteil einbüßte. Zwei Züge später folgte ein zweiter, als Hans den einzig spielbaren Zug, der lediglich zu leichtem Nachteil geführte hätte, nicht fand und dem Gegner die Chance zu einem seinerseitigen umgehenden Knockout eröffnete, den dieser dann wiederum glücklicherweise in einem leichten Anfall von Schachblindheit nicht zu finden vermochte. Das nächste ungefähr halbe Dutzend Züge verlief die Partie dann ungefähr ausgeglichen, bis dem Gegner schließlich ein Fehler unterlief, den Hans wiederum dann zu ahnden versäumte. Statt einem Vorteil von ungefähr einer Bauerneinheit zeigte die Engine in dieser Stellung zugs darauf, als der Gegner sogleich ein Remisangebot unterbreitete, den Gegner ungefähr in selbem Ausmaß im Vorteil; insofern tat Hans sicherlich gut daran, das Angebot zu akzeptieren, denn da hätte in der Folge durchaus noch mehr anbrennen können.

Auch die Partie unseres zweiten Seniors Franz Schulz gegen seinen nach DWZ leicht stärker gerateten Kontrahenten endete remis; insofern können unsere drei Mannen mit der 50%igen Ausbeute unterm Strich wahrscheinlich durchaus zufrieden sein.

 

In der morgigen Vorschlussrunde spielen Hartmut Hehn im A-Turnier und Franz Schulz im Seniorenturnier gegen Gegner mit ungefähr gleichwertiger Rating, während Hans Leutz in seiner Ansetzung mit über hundert DWZ-Punkten mehr wohl durchaus als Favorit angesehen werden darf. Spielbeginn wird wieder um 14 Uhr sein.

 

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