Staufer-Open 2018: Fehlstart unserer Teilnehmer

Am heutigen zweiten Tag des neuen Jahres startete in der dieses Jahr mittlerweile 30.Auflage das Staufer-Open in Schwäbisch Gmünd.

Von unserem Verein sind insgesamt drei Teilnehmer am Start; im B-Turnier für Spieler bis TWZ 2000 unser Nachwuchstalent Nils Wurmbauer, im stärkeren A-Turnier Hartmut Hehn und auch Bernd Grill.

Die Auslosung der Startrunde hatte für unsere beiden Teilnehmer im A-Turnier, an dem heuer 220 Spieler teilnehmen, bereits zwei ziemlich „harte Nüsse“ parat. Hartmut hatte gegen FM Hendrik Hoffmann (Schachgemeinschaft Leipzig, DWZ 2207/ELO 2232) anzutreten, Bernd bekam es an Brett zehn entsprechend gar bereits mit der Nummer zehn der Setzliste IM Gudmundur Kjartansson (Island, ELO 2438) zu tun.

Leider gelang es unseren beiden Protagonisten nicht, den Favoriten jeweils zumindest ein Remis abzutrotzen; dabei waren beide da wirklich sehr nahe dran. So konnte Hartmut bis nach der ersten Zeitkontolle im vierzigsten Zug die Partie mit Damen, allen Springern und diversen Bauern ausgeglichen halten, um letztlich aber infolge eines scheinbar aktiven, aber falschen Springerzugs dann doch noch den Kürzeren zu ziehen.

Noch deutlich schärfer entwickelte sich das Geschehen in Bernd´s Partie gegen den runden zehn Jahre jüngeren isländischen IM, mit dem er sich eine taktisch wie auch strategisch hochkomplexe Schlacht lieferte, nachdem Bernd sich in einer Slawischen Partie mit den weißen Steinen auf die scharfe Anti-Moskauer-Variante eingelassen hatte, die mit einem Bauernopfer einhergeht. Bernd wählte hier ein eher selteneres Abspiel, auf das der Nordländer vielleicht nicht umbedingt optimal reagierte. Nachdem unser Protagonist dann aber ebenfalls einen Weg einschlug, den zumindest die Engine des Berichterstatters nicht als den allerbesten Weg einschätzte, vermochte Schwarz wohl zunächst sich ungefähr gleichwertige Chancen zu verschaffen, um dann nach einem scheinbar naheliegenden, aber wohl doch nicht so guten Tauschangebot wieder unter einigen Druck zu geraten. Nachdem Bernd aber seinerseits wohl wieder nicht die allerbesten Züge fand, scheint es dem Berichterstatter fast so, dass er dann im 31.Zug zu viel wollte, indem er auf den Abtausch seines Springers gegen den gegnerischen Läufer und damit der letzten verbliebenen Leichtfiguren verzichtete, wonach sich nach Computermeinung ein ausgeglichenes Doppelturmendspiel ergeben hätte, welches vielleicht sogar einen Tick besser für Bernd geblieben wäre, wenngleich ein Remis wohl das wahrscheinlichste Ergebnis geworden wäre. Stattdessen verfiel Bernd auf eine Umgruppierung seines Springers, wobei er aber wohl den übernächsten Zug des Gegners übersehen hatte, mit dem der davor schlecht aussehende gegnerische Läufer auf einmal mit großer Wirkung ins Spiel zu kommen vermochte und sich der Isländer so nicht nur einen Bauern, sondern sogleich einen starken Königsangriff verschaffen konnte, dem Bernd bald darauf dann auch letztlich zum Opfer fiel.

Wirklich schade; ein Remis wäre hier sicherlich der verdientere und gerechte Partieausgang gewesen. Bernd kann aber sicherlich ideell für sich verbuchen, dem gegnerischen Wikinger eine offene Schlacht auf Augenhöhe geboten zu haben.

 

Als bei Bernd das Brett noch voller Figuren stand, hatte unser jüngster Teilnehmer im B-Turnier seine Partie letztlich bereits verloren gehabt, nachdem er sich in einem Turmendspiel mit Minusbauern noch lange, aber vergeblich gegen die Niederlage gewehrt hatte. Vielleicht gereicht es ihm etwas zum Trost, dass er sich bereits in einer recht verlustträchtigen Lage befunden hatte, bis der Gegner sich einen Fehlzug leistete, den Nils aber zugs darauf nicht auszuschlachten wusste (nachdem er wohl nicht lange genug nachgedacht hatte), wenngleich auch in diesem Fall der Gegner wohl zumindest noch passable Remischancen behalten hätte.

 

In der um 17 Uhr gestarteten zweiten Runde kann es nun also die Partieergebnisse betreffend eigentlich nur noch besser werden; während sich Nils wieder mit einem von der Papierform her ungefähr ebenbürtigen Gegner auseinanderzusetzen hat, bekleiden unsere Teinehmer im A-Turnier nun dagegen jeweils eine Favoritenrolle. Die Voraussetzungen für eine deutlich bessere Punktausbeute wie zum Start sollten damit eigentlich gegeben sein.

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