Was soll man DA als Berichterstatter sagen (bzw. schreiben)?!
Es scheint ihm fast, dass Schachgöttin Caissa über dessen im Rahmen des vorigen Rundenberichts geführte Argumentation (bzw. Klage) eingehend nachgedacht hatte … um dann ihren Entschluss reifen zu lassen, ihrem „Jünger Junger“ ihre Gunst zurückkzuschenken – naja, vielleicht nicht zur Gänze, aber immerhin doch ein ganzes Stück weit …
… so weit, Setzlisteneinstufung Nr.1 auch mit der Endplatzierung in Übereinstimmung zu bringen, wollte Caissa dann aber doch nicht ganz gehen; offenbar hatte da bei ihr auch der bis dato um einen halben Punkt in Front liegende und als Nr.11 der Setzliste stark aufspielende Frank Dangelmayer (SV Friedrichshafen) bei ihr wohl schon einen Stein im Brett gewonnen, der dann entsprechend auch die Gunst der Stunde nutzen konnte und so in der Schlussrundenpartie nochmals einen ganzen Punkt einzufahren vermochte.
Da war dann also für unseren Protagonisten Uli Junger ohnehin letztlich nichts mehr zu machen und entsprechend das noch zu erreichende Optimum, als finaler Zweiter gewissermaßen symbolisch wieder an den Tisch zurückkehren zu dürfen, an dem für gewöhnlich eben nur die zwei Führenden platz nehmen dürfen – und diese Gunst schenkte ihm die Schachgöttin, denn auch Uli konnte seine Schlussrundenpartie gewinnen!
Es sei erlaubt, nochmals darauf hinzuweisen, dass Uli an diesem Tisch Nr.1 bzw. „mein Wohnzimmer“ acht der neun Runden zugebracht hat; da sollten wir Ebersbacher diesen Tisch doch eigentlich fast aufkaufen, um ihn im unserem Spiellokal benachbarten Ebersbacher Heimatmuseum auszustellen, auf dass er von kommenden Generationen ehrfurchtsvoll bestaunt werden kann (Beschreibung vielleicht ungefähr: „An diesem Spitzentisch verbrachte anno domini … acht von neun Turnierrunden und damit vier erfolgreiche Tage seines Lebens und Ebersbacher Sporthistorie“)
Dieser zweite Platz ist dabei auch ein echter und nicht nur geteilter zweiter, denn Uli liegt mit seiner Gesamtausbeute von 7,5/9 einen halben Punkt vor den Folgeplätzen, was auch daran liegt, dass neben Gheng auch der vor der Schlussrunde nach Punkte noch gleichauf liegende Moritz Bigalke seine Schlussrundenpartie gegen die Göppingerin Elisa Zeller verloren hat, die aber einen halben Punkt weniger besaß.
Resümieren darf man daher wohl, dass Uli mit seiner Meldung für das B-Turnier die richtige und nach Erachten des Berichterstatters dabei auch (aus an früherer Stelle schon erläuterten Gesichtspunkten) die mutigere Entscheidung getroffen hatte. Lohn der Mühen der letzten Tage ist dann auch, dass Uli neben einem starken Ergebnis noch etwas Preis- (bzw. Urlaubs-)Geld mitnehmen kann (wenngleich man da bei den vergleichsweise niederen Summen, die es da in unserem Sport zu gewinnen gibt, eigentlich gar nicht weiter drüber reden sollte).
Einen nicht ganz so schönen Abschluss fand das Turnier für unseren zweiten Teilnehmer mit SVE-Spielpass Hartmut Hehn, der in der Schlussrunde gegen seinen von der Papierform her leicht stärkeren Gegner noch seine insgesamt zweite Niederlage einstecken musste. Aufgrund dessen hat es dann nicht mehr ganz gereicht, die 50% Punktausbeute der Runden zuvor noch ganz zu halten. Die daraus resultierende Gesamtbilanz von 4/9 ist aber auf dem Hintergrund, dass Hartmut die meiste Zeit gegen von der Papierform her stärkere Gegnerschaft zu bestreiten hatte, sicherlich besser, als sie vielleicht auf Papier aussieht, zumal allzu mittelmäßige Schachspieler im A-Open gar nicht mitgespielt hatten.
Bevor der Berichterstatter auf die Schlussereignisse ganz vorne an der Tabellenspitze eingeht, noch zum Abschneiden unserer beiden passiven Vereinsmitgliedern mit Spielerpass bei einem Zweitverein (zu sehen auf Hartmut´s Foto am Ende des vorigen Rundenberichts)…
… Rainer Wolf (WD Ulm) hatte bis vor die Schlussrunde noch ganz gut aufgespielt und war so zur guten Ausbeute von 4,5/8 gekommen. Leider verlor er jedoch seine Schlussrundenpartie gegen den recht starken Gegner, was aber unterm Strich mit der resultierenden 50% Punktausbeute trotzdem ein ziemlich ordentliches Gesamtresultat darstellt. Rainer Weber (SF Deizisau) vermochte dagegen seine Schlussrundenpartie gegen seinen etwas schwächeren Gegner zu gewinnen und gelangte damit ebenfalls noch zu 4,5/9 und damit ebenfalls sehr ordentlicher fünfzigprozentiger Punktausbeute.
Ganz vorne im Kampf um den Turniersieg endeten die beiden Spitzenpartien, in dem es also zu einer Art Fernduell gekommen war (der Berichterstatter hatte ja im vorigen Rundenbericht die Konstellation genauer geschildert), beide remis. Dies reichte am Ende dem vor der Schlussrunde nach Buchholz bereits führenden russischen GM Vladimir Burmakin, einen Vorsprung von zwei Buchholzpunkten über die Ziellinie zu retten vor fünf weiteren Spielern, die ebenfalls eine Gesamtbilanz von 7/9 besitzen, darunter als Sechstplatzierter auch Vorjahressieger GM Gavrilov, der mit einem Schlussrundensieg nochmals aufschließen konnte und dem das wohl zu gönnen ist, nachdem er in Runde fünf einen ganzen Punkt in tragischer Weise verschenkt hatte (wie der Berichterstatter in der Rubrik „Partieanalysen“ aufzeigt).
Unterm Strich kann man aus SVE-Sicht mit dem Abschneiden unserer aktiven wie passiven Mitglieder also wohl absolut zufrieden sein. Es bleibt zu hoffen, dass die gezeigte gute Form bei den Beteiligten noch eine Weile anhält und die gewonnene Spielpraxis im Rahmen der bald wieder anstehenden Mannschaftskämpfe in Form entsprechender positiver Ergebnisse Niederschlag finden wird.
Mi. Rupp
[nachfolgend nochmals der direkte Link auf die Turnier-Basisseite zur weiteren Anwahl aller inzwischen geposteten Ergebnisse und Auswertungen sowie Partien und Fotos: www.staufer-open.de ]
Nachtrag:
Eingefügt noch der Link mit Hartmuts Partien des Staufer Opens 2017
http://www.viewchess.com/cbreader/2017/1/6/Game93799984.html