Staufer-Open Runde 4: ein ziemlich schwarzer Abend

War die Ausbeute in der vormittäglichen Runde anbetrachts der zumindest von der Papierform her doch eher begrenzten Qualität der Gegnerschaft schon nicht besonders berauschend, kam es in der nachfolgenden abendlichen Runde noch eine ganze Schippe dicker – um nicht zu sagen annähernd knüppeldick …

Die nun angetroffene von der Papierform her zwar stärkere, aber noch immer eher in der Außenseiterrolle befindliche Gegnerschaft vermochte dabei zumindest in einer der beiden Partien im A-Turnier zu demonstrieren, dass der Anzugsvorteil durchaus spürbar werden kann, wenn man als Nachziehender nicht das richtige Konzept findet. Konfrontiert mit einem Londoner System (also ein Damenbauernspiel mit weißem Lf4), das bis vor ein paar Jahre noch als eher harmloses System galt, zuletzt aber selbst auf höchstem Niveau ziemliche Mode geworden war, fand Bernd jedenfalls nicht das richtige; die ambitionierte Entscheidung, heterogen zum kurz rochierenden Gegner zu rochieren, ging in der Folge jedenfalls voll nach hinten los; dem sich rasch entwickelnden gegnerischen Angriff am Damenflügel hatte er im Endeffekt herzlich wenig entgegenzusetzen, so dass er letztlich doch eine klare und verdiente Niederlage bezog, wie er selbst objektiv und selbstkritisch dem Berichterstatter gegenüber freimütig einräumte.

Nicht besser erging es letztlich auch unserem zweiten Starter im A-Open; von dieser Partie weiß der Berichterstatter bis dato zumindest nicht viel mehr, als dass sie verloren ging, nachdem Hartmut dabei offenbar wohl eine ziemlich wichtige Figur ziemlich kurzzügig eingestellt hatte.

 

Nachdem nun mit der morgigen Vormittagsrunde die Turnierhälfte überschritten wird, muss man nun inzwischen wohl doch bereits konstatieren, dass sich für unsere beiden Hauptprotagonisten das Turnier wirklich nicht in die wünschenswerte Richtung entwickelt. Es gilt jetzt wohl – um mal das Fußballerjargon zu bemühen –  wie für eine Fußballmannschaft im Abstiegskampf nun erst recht nochmals richtige Kämpferqualitäten zu entwickeln und entsprechend nun „zu beißen“ und „Gras zu fressen“, auch wenn´s für den Rest des Turniers wohl nur noch begrenzten Spaß machen dürfte.

 

Einzig unser jüngster Teilnehmer konnte im B-Turnier noch etwas mitnehmen, wobei sich DIESER halbe Punkt doch fast wie ein ganzer anfühlen sollte. Nachdem der Gegner die erste Chance auf Materialgewinn, die ihm Nils in doch recht fahrlässiger Weise bereits nach recht wenigen Zügen einräumte, noch recht sträflich ausgelassen hatte, verstand er es rund zwanzig Züge später dann weitaus aufmerksamer, einen eigentlich eher weniger auffälligen Fehler effektiv zu einem Qualitätsgewinn zu nutzen. Dieses Mal zumindest hatte Nils seine letztliche doch nahezu wundersame Rettung in den Remishafen wohl mehr dem Umstand zu verdanken, dass der Gegner schließlich dann doch gewaltig abbaute und letztlich in erster Linie an seinen eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert ist, als dass Nils dies seiner in der Vergangenheit schon öfters aufgezeigten eigenen Zähig- und Findigkeit zuschreiben sollte.

 

In der morgen Vormittag ausgespielten fünften Runde bekleiden unsere Teilnehmer im A-Turnier – wie wohl kaum viel anders zu erwarten – wieder eine Favoritenrolle. Für alle beide könnte es aber wiederum alles andere als ein Zuckerschlecken werden, bekommen es beide doch mit aufstrebenden Jugendschächern zu tun. Während sich Hartmut mit einem Jungen Jahrgang ´02 und höherer 1700er-DWZ zu tun bekommt, muss sich Bernd gar mit einem Jüngling Jahrgang ´04 und 1800er-DZW auseinandersetzen. Da dürfte dann wohl angesagt sein, effektiv jahrzehntegroßen Erfahrungsvorsprung in die Waagschale zu werfen versuchen (wie auch immer das genau zu bewerkstelligen ist).

Auf Nils im B-Turnier wartet ebenfalls ein Spieler mit 1700er-DWZ. Auch er wird sich noch steigern müssen, denn eine Leistung wie zuletzt dürfte da wohl nicht mehr ausreichen. Los geht es wohl wieder um 9:30 Uhr.

[Anmerkung für Vereinsglieder: die Partien vom Staufer-Open unserer drei Akteure sind nun unter „Partien – Analysen“ nach Login in analysierter Form nachspiel- und downloadbar; Mi.Rupp]

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