Verbandsliga Runde 3: Eine erstaunlich klare Angelegenheit

Hartmut Hehn und Uli Junger in Konzentration: sie hatten nach ihren Siegen deutlich aufgehellte Gesichter …

Verbandsliga Süd 2017/18   Runde 3:

SsG Fils-Lauter   –   SVE   2:6

Mag schon sein, dass der SVE von der Papierform her leicht überlegen war, aber ein derart klares Ergebnis hatte wohl dann doch niemand erwartet, zumal die Gastgeber in der letzten Runde ebenfalls mit ersatzgeschwächter Aufstellung den klar favorisierten Nürtingern ein Unentschieden abgetrotzt hatten.

Als besonders stark erwies sich diesmal die Hinterachse: Hartmut Hehn (7) gewann in der Eröffnung einen Bauer, wobei die Meinungen auseinander gingen, ob dieser Bauer geopfert wurde oder verloren ging. Wie dem auch sei: die Verwertung des Vorteils bereitete keine nennenswerten Schwierigkeiten und brachte dem SVE bald den ersten Sieg ein. Uli Junger (6) wollte da nicht nachstehen und gewann seine Partie, nachdem es dem Gegner nicht gelungen war, sein Qualitätsopfer zu rechtfertigen, obwohl die Preisgabe eines Turms gegen den Fianchettoläufer in einer Maroczy-Struktur nicht ganz ungefährlich für Schwarz aussah. Ralf Warthmann (4) steuerte ein Remis in einer Stellung bei, die er eher als für sich potentiell gefährlich einschätzte. Dann profitierte auch Michael Mehrer (8) in bereits klar besserer Stellung von einer Halluzination des Gegners, der zweizügig eine Figur verlor und sofort die Waffen strecken konnte. Mehr Glück hatte Werner Junger (5), der aus einer vielversprechenden Stellung nichts herausholen konnte und letztlich über das Remis froh sein musste, da der Gegner die Gefahren, die Werner drohten, völlig unterschätzte und zu schnell in die Punkteteilung einwilligte. Dietmar Kessler (3) sorgte dann für die beruhigende Vorentscheidung, nachdem er wieder einmal eine Partie, die nur er selbst zu verstehen schien, sicher zum Sieg führte und dem Match bereits den Deckel aufsetzte. Dagegen spielte Bernd Grill (1) die Eröffnung ungewohnt oberflächlich und musste sich schon bald mit den weißen Steinen seiner Haut erwehren. Gerade als Schwarz ein aussichtsreiches Endspiel erreicht zu haben schien, setzte sich Weiß jedoch mit aller Kreativität zur Wehr und konnte letztlich die wacklige Stellung auch dank beiderseitiger Zeitnot in die Punkteteilung retten. Michael Rupp (2) konnte sein Endspiel (Turmendspiel mit Mehrbauer) nicht gewinnen und bot Remis an – allerdings schien es dem Berichterstatter, dass Weiß die Eröffnung zu zögerlich gespielt hatte und Michael ein paar Chancen ausgelassen hatte. Ob diese Einschätzung zutrifft, wird erst die Analyse zeigen können.

Was definitiv zutrifft ist die Aussage, dass der SVE nach dem unglücklichen Erlebnis gegen Reutlingen wieder in die Spur gefunden hat und bereit steht, am 3. Dezember den bislang mit weißer Weste agierenden Tabellenführer aus Pfullingen zu empfangen. Ein heißer Tanz ist zu erwarten.

[Nachtrag 06.11.: alle Partien sind nun gepostet und für Vereinsmitglieder nach Login unter`Partien – Analysen` entsprechend nachspiel- und downloadbar (noch unkommentiert). Eine frei zugängliche Rückschau mit ausgesuchten Partiefragmenten soll folgen; Mi.Rupp]

[Nachtrag 07.11.: nun ergänzt um eine analysierte und kommentierte Fassung für Mitglieder (entsprechend Login vonnöten); Mi.Rupp]

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