Magnus Carlsen ist ganz besonders für seine Fähigkeiten im Schnellschach gefürchtet. Man erinnert sich, dass beispielsweise alle zwölf Partien des bisher letzten WM-Kampfes 2018 zwischen dem Norweger und seinem Herausforderer Fabiano Caruana remis endeten. In der letzten Partie erlangte Carlsen mit Schwarz rasch eine gute Stellung und gab die Partie dennoch frühzeitig remis, weil er sich offenbar in dem anstehenden Tiebreak mit Schnellschach-Partien vollkommen siegesgewiß geben konnte – und sich auch durchsetzte.
Gelegenheiten, Magnus Carlsen im Schnellschach zu schlagen, gibt es gefühlt somit alle Jubeljahre einmal. Der indische Großmeister Surya Ganguly dürfte sich tüchtig geärgert haben, eine dieser höchst seltenen Möglichkeiten ausgelassen zu haben.
Carlsen – Ganguly, Schnellpartie, Doha 2016
Schwarz am Zug
Ganguly hat in dieser Stellung eine Figur mehr, muss aber wegen der aktiven weißen Dame scheinbar vorsichtig zu Werke gehen. Ganguly spielte hier im Eifer des Gefechts 1… Tb4xa4? und ließ Carlsen damit ein paar Züge später nach 2. h4-h5 ins Remis entwischen.
Ob er wohl während der Partie geahnt hat, welche Chance er sich durch die Lappen hatte gehen lassen?!
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Ganguly hätte mit dem Lenkungsopfer 1… Tb4-g4+!! ein Matt in drei Zügen erzwingen können. Die Ablehnung des Opfers würde ja zum sofortigen Matt auf g2 führen, aber auch mit 2. Kg3xg4 Dc6-g2+
3. Kg4-h5 Dg2-f3# wird die ganze Angelegenheit nur um einen Zug hinausgezögert.