4er-Pokal Neckar-Fils 2017/18:
SF Neckartenzlingen – SVE 2,5:1,5
Das Lospech bleibt uns treu: nicht nur, dass wir einmal mehr als eines von vier Teams in die Vorrunde gelost wurden – nein, es ging zudem wieder nach Neckartenzlingen, dem in den vergangenen Jahren heißesten Pflaster für den SVE im Viererpokal. Auch diesmal ereilte uns hier wieder das vorzeitige Ausscheiden, obwohl die Gastgeber auch noch auf ihren besten Mann verzichten mussten und somit als leichter bzw. laut eigener Aussage sogar als klarer Außenseiter ins Rennen gingen.
Hartmut Hehn (2) spielte mit den schwarzen Steinen eine grundsolide Partie gegen seinen von der Papierform her leicht überlegenen Gegner und ließ nie etwas anbrennen – ein Remis der sicheren und unaufgeregtesten Sorte, das gerade im Viererpokal Gold wert sein kann. Dass es dann nicht so kam, war in erster Linie dem Verlauf der Partien an den hinteren Brettern gesschuldet. Werner Junger (3) brauchte etliche Züge und vor allem zuviel Bedenkzeit, um seine Stellung vollständig auszugleichen. Trotzdem verschmähte er in Zeitnot das erzwungene Remis durch Dauerschach, nur um sich stattdessen dann mattsetzen zu lassen – dieser verschenkte halbe Punkt sollte letztlich den Kampf entscheiden. Eine wahre Achterbahnfahrt war die Partie von Bernd Grill (1): frühzeitig konnte er einen Freibauer bilden, der die Koordination der gegnerischen Kräfte nachhaltig behinderte. Leider fand er in der komplizierten Stellung, die sich danach entwickelte den Totschläger nicht und opferte stattdessen eher aus Verzweiflung eine Figur für zwei Bauern, was sich bestenfalls als gerade ausreichend hätte erweisen sollen. In den von beiderseitiger Zeitnot geprägten Zügen danach stand Schwarz fast auf Gewinn, erlag stattdessen aber selbst einer Halluzination und büßte eine Qualität ein, wonach eine komplexe Konstellation mit Turm und zwei Bauern für zwei Springer entstand. In dem entstehenden Endspiel war Schwarz nach einem weiteren Fehler des Anziehenden durchaus noch nicht verloren, erlaubte sich dann aber einen strategischen Fehlzug allererster Güte und verlor rasch. Leider ging auch die entscheidende Partie von Uli Junger (4) verloren: in der Eröffnung büßte er einen Bauer ein (ob es ein bewusstes Opfer war, blieb dem Berichterstatter schleierhaft) und rang die ganze Partie über vergeblich um echte Kompensation. Da dies nicht gelang, sammelte der Gegner weiter fleißig Bauern ein und führte die entscheidende Partie zum Sieg für die Gastgeber.
Diesen ernüchternden Auftritt gilt es schnell zu vergessen, denn gegen Pfullingen muss am 3. Dezember in der Liga eine deutliche Leistungssteigerung her.
[Aktualisierung 20.11.: alle vier Partien sind nun für Vereinsmitglieder unter `Partien-Analysen` intern in von mir analysierter Form gepostet; Mi.Rupp]