Rausgeholt, was drin war

Bezirksklasse B Neckar/Fils  2019/2020 Runde 4:

SV Ebersbach 2 – SC Kirchheim/Teck 1    3 : 5

Das Mannschaftsergebnis ist dieses mal schön symmetrisch – Siege an den Enden und Remis in der Mitte. Dass das Ergebnis deutlich knapper war als bei den Niederlagen in Runde 1 und 2, zeigt, dass selbst gegen den diese Saison bislang ungeschlagenen Tabellenführer Chancen drin sind.

Rüstiger Ersatzmann Karl Wollner (8) verblieb nach dem Mittelspiel mit einem freien Mehrbauern, den er auch ohne Probleme bis zur Grundreihe eskortierte, um den Sieg zu sichern.

Franz Schulz (7) daneben hatte es bedeutend schwerer – das DWZ-Gefälle der Kirchheimer zwischen achten und siebtem Brett fiel mit über 300 Punkten ziemlich gewaltig aus. Die Sprengung des Königsflügels und anschließender Angriff vom Zentrum aus konnten nicht abgewendet werden.

Uwe Bucher (2) sah sich mit dem Gegenteil der Situation am achten Brett konfrontiert – im Endspiel verblieb gegnerischer Freibauer, ohne Hoffnung ihn aufzuhalten. Die Aufgabe war an diesem Punkt auf jeden Fall gerechtfertigt.

Manuel Zöller (3) hatte die Aufgabe, sich gegen einen Koloss mit über 2000 DWZ zur Wehr zu setzen. Es ging nicht ganz so schnell bergabwärts wie erwartet, aber die Caro-Kann Abhandlung, zu der es kam, ließ für Schwarz letztendlich auch keine Möglichkeit zu, einem aufmerksamen Gegner Paroli zu bieten.

Für Nikola Karacic (5) sah es, wie so oft, zuletzt auf den ersten Blick eigentlich eher schlecht aus, bei zwar gleichem Material, aber mit unvorteilhaft aussehender Bauernstruktur. Und, wie so oft, bewies er auch wieder, dass er trotzdem Remis halten kann.

Ebenso zur Punkteteilung kam Theodor Häberle (4), in einer optisch ausgeglichener aussehenden Stellung. Doch gab sein Gegner hinterher zu, dass doch scharfes Spiel noch drin gewesen wäre – vermutlich gefährlich für beide Seiten. 

Nils Wurmbauer (1) fuhr in Bestform auf. Zwar hätte in der von ihm gewählten Variante der Gegner durch einen gewissen ausgelassenen Zug besseres Spiel bekommen, aber sowohl kurz vor als auch nach diesem Versäumnis wurde vom Ebersbacher Spitzenbrettler hervorragend gespielt. Die Zeit wurde für den Gegner zum Schluss hin selbst mit den dreißig Sekunden Inkrement noch knapp, aber auf Flüchtigkeitsfehler war man zu diesem Zeitpunkt nicht mehr angewiesen.

Damit stand es 3 zu 4, mit einer noch laufenden Partie. Technisch gesehen war also ein Unentschieden drin.

Praktisch gesehen war ein Gewinn für Hans Leutz (6) aber nicht drin. Trotzdem war es keine verschwendete Mühe, noch zu versuchen, die gegnerischen Bauern mit allen Mitteln aufzuhalten, bis ganz zum Schluss. Auch ein etwaiger halber Punkt könnte den Unterschied zwischen Klassenerhalt und Abstieg – oder Abstieg und Relegationsspiel – ausmachen.

Das letzte Spiel des Jahres wird dann am 15.12. auswärts ausgefochten, gegen Göppingen 1. 

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