Erlanger Himmelfahrts-Open Runde 2: optimale Ausbeute!

Die abendliche zweite Runde wurde für unsere beiden Protagonisten zu einem vollen Erfolg! Der Berichterstatter war überrascht, dass sich Hartmut schon zu einem Zeitpunkt bei ihm meldete, als dieser noch keineswegs damit gerechnet hatte; schließlich vermag man bei dem in Erlangen praktizierten Turniersystem mit ratinghomogenen Spielgruppen nicht auf „Fallobst“ zu treffen.

Dies lag letztlich daran, dass genau DER Ulmer Kontrahent, gegen den er kurioserweise auch in der abgelaufenen Mannschaftssaison anzutreten hatte (die Partie endete seinerzeit remis), schon recht zeitig das Handtuch geworfen hatte – und zwar recht ungewöhnlicherweise in einer Stellung, in der noch gar nicht so wirklich etwas Handfestes passiert war, außer dass der Gegner halt einen Bauern verloren hatte. Schön jedenfalls, dass sich Hartmut so letztlich gerechterweise für die doch recht unglückliche Niederlage in der Startrunde revanchieren konnte.

[Nachtrag bzw. Korrektur: Hartmut wies mich zwischenzeitlich nochmals darauf hin, dass der Gegner in der Schlussstellung aus Versehen in Fingerfehlermanier seine Dame in die Hand nahm; da diese aber nur klare Verlustzüge auszuführen vermochte, gab er in Anerkennung der Regel „berührt – geführt“ sogleich auf. Es stimmt aber zumindest nach wie vor, dass das Weiterspielen sicherlich alles andere als Spaß gemacht hätte (wie im Rahmen der Partiekommentierung schon konstatiert) und die schwarzen Rettungschancen zu diesem Zeitpunkt sicherlich nur noch eher vage waren; Mi.Rupp]

Mehr arbeiten musste da Bernd gegen seinen von der Papierform her ebenbürtigen Gegner. Das Hauptthema dieser Partie war sicherlich das gegnerische Bauernopfer, das aber bei weitem nicht so gut funktionierte, wie sich das der Kontrahent wohl ausgemalt hatte. Wie sich der weitere Fortgang beschreiben lässt, entnehme der werte Besucher bitte dem einleitenden Text zur betreffenden Partie im Anschluss an diesen Rundenbericht …

In der morgigen Vormittagsrunde trifft Hartmut auf Markus Böhme (SC Uttenreuth, DWZ 2037). Bernd hat gegen den einheimischen Dustin Bachmann (DWZ 2118, Jahrgang 82) anzutreten. Man darf da entsprechend gespannt sein, ob die Erlanger auch am Schachbrett so gastfreundlich sind …

Nachfolgend nun also noch die Partien unserer beiden Turnierfahrer der zweiten Runde:

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Unser Protagonist wies mich posthum darauf hin, dass Uwe Gebhardt bei unserer Ligabegegnung gegen WD Ulm genau DER Gegner war, gegen den er seinerzeit zu spielen hatte! Die Partie der beiden ging dabei remis aus. Hartmut hatte dem Berichterstatter aus Erlangen aber noch mehr Interessantes zu berichten ... 1.e4 g6 2.d4 Bg7 3.Nc3 d6 4.f4 Hartmut erzählte mir zwischenzeitlich schon am Telefon, dass Bernd ihn über diese Eröffnungsvorliebe des Gegners unterrichtete und ihn vorab etwas instruierte, was er dagegen spielen könnte . .. c6 Nanu?! Da hatte der Ulmer in der Startrunde wohl bei Hartmut gekibitzt!? Man könnte wirklich meinen, dass Gebhardt Hartmut mit seinen eigenen Waffen schlagen wollte - oder zeigen, wie man das noch besser spielen kann^^!? Hartmut schwirrten solche Gedanken vermutlich auch etwas im Kopf herum und wollte seinen Gegner nun vielleicht für diese "kleine Frechheit" zur Verantwortung ziehen ... 5.Nf3 Nf6 gängiger und zumindest nach Einschätzung des Berichterstatters auch seriöser ist der vorige Zug in Verbindung mit 5...Bg4 . Für gewöhnlich folgt dann 6.Be3 Qb6 7.Qd2 Bxf3 8.gxf3 , so gesehen z.B. auch in Bernds Partie gegen den Nürtinger Prof. Bernhard Weigand beim letztjährigen Württembergischen Meisterturnier 6.Bd3 b5 7.a4!?N Genau so attackierte Bernd vor nicht allzu langer Zeit in einer eigenen Partie ebenfalls den Aufbau des Gegners, was er wohl Hartmut entsprechend gezeigt hatte!? Wenn sich der Berichterstatter nicht sehr täuscht, hatte der Gegner da allerdings 4...a6 gespielt (was vielleicht auch unsere beiden Protagonisten erwartet hatten!?). Die daraus resultierende Stellung sah aber jedenfalls ganz ähnlich aus wie in dieser Partie ... b4 8.Ne2 a5 9.c3 bxc3 10.bxc3 0-0 11.0-0 d5 Etwas wie 11...Ba6 wäre vielleicht gesünder gewesen 12.e5! Ne4 sieht etwas riskant aus, aber andere Züge wären wohl zu passiv gewesen ... 13.Bxe4 Materialistisch gespielt. Meine Engine möchte interessanterweise eigentlich ohne diesen Zug auskommen dxe4 14.Ng5 Qd5 15.Ng3 Schwarz dürfte den Bauern nun tatsächlich verlieren und muss sich auf Basis seines Läuferpaars nun wohl nach hinreichend Kompensation bemühen, was aber wohl nicht so einfach sein dürfte ... c5 16.N5xe4 16.Ba3!? 16...cxd4 anderes war keineswegs besser ... 17.Qxd4! Qb7 mit Minusbauer stand Schwarz nicht der Sinn nach Damentausch, aber das kostet halt auch wieder ein Entwicklungstempo 18.Be3 Qa6? vernachlässigt nun doch allzu sträflich die Figurenentwicklung 18...Nc6 und Schwarz hätte vielleicht tatsächlich zumindest ein bisschen etwas gehabt für seinen Minusbauern 19.Rab1 Nd7 offenbar missfiel Schwarz die weiße Option, Tb6 zu spielen 20.Rfd1 20.Rb5!? 20...h6? das ist sicherlich ungesund und macht die eigene Königsstellung anfälliger im Falle von weißen "Anrempelaktionen" 21.c4 Kh7 22.Qd5 Wie inzwischen auch im Rahmen des Spielberichts korrigiert, griff der Ulmer hier nun also offenbar in Fingerfehlermanier zu seiner Dame, um dann eben festzustellen, dass man mit der nur klare Verlustzüge auszuführen vermag, wie sich der Leser sicherlich rasch selbst zu überzeugen vermag. Allerdings wäre es sicherlich so oder so frustrierend gewesen, hier in dieser positionell klar nachteiligen Stellung zumal mit einem Minusbauern noch weiteren Widerstand organisieren zu wollen; Hartmut hätte da sicherlich noch ziemlich danebengreifen müssen, um diese Partie in der Folge nicht zum Gewinn zu führen 1–0
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WhiteEloWBlackEloBResYearECOEventRnd
Hehn,H1977Gebhardt,U20301–02017B09Erlanger Himmelfahrts-Open2
Reis,G2184Grill,B21670–12017D18Erlanger Himmelfahrts-Open2

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