Bezirksliga B 2023/2024 Runde 6:
SV Wendlingen 1 – SVE II 5:3
Es fing eigentlich gut an – für das Mannschaftsergebnis, zumindest. Egor Kolmykov (1) hatte einen langen Weg zu früher Stunde auf sich genommen, um am Spitzenbrett zu spielen, fand dieses aber leer vor, was sich auch bis zum Ablauf der Karenzzeit nicht änderte. Etwas frustrierend, aber ein kostenloser Punkt für die Mannschaft.
Die übrigen Wendlinger waren allerdings an allen Brettern entweder ebenbürtig oder überlegen.
Martin Koser (8) kam gut durch die Eröffnung und holte sich sogar einen Mehrbauern. Zwischenzeitlich standen aber die gegnerischen Leichtfiguren derart aktiver, dass es vielleicht sogar Kompensation für zwei Bauern gewesen wäre. Die gefährlichste von ihnen wusste Martin abzutauschen, aber auch danach war es ein guter Ausgang für ihn, das Remisangebot anzunehmen.
Bei Nikola Karacic (5) knisterte es vor Spannungen nach der Eröffnung, was natürlich Potential wie Gefahren gleichermaßen birgt und dafür sorgen kann, dass schon leichte Nachlässigkeiten schnell zu Material- und Partieverlust führen, wie es ihm widerfahren ist.
Manuel Zöller (7) ging in der Eröffnung eher inkonsequent und unkoordiniert vor, trotzdem eröffnete sich eine Struktur, die eigentlich vorteilhaft sein sollte – allerdings fand er keinen Weg, diesen Vorteil zu beweisen. Stattdessen verschlechterte sich die Stellung mit jedem Zug, bis nach Verlust der Manövrierfähigkeit der Figuren der Verlust nicht mehr abzuwenden war.
Bei Hans Leutz (6) verlief die Partie zunächst in geordneten Bahnen. Ein merkwürdig anmutender Damenabtausch ließ schließlich einen gegnerischen Bauern direkt vor seiner Grundreihe ’stranden‘. Diesen konnte er ohne große Schwierigkeiten abholen, in der Zwischenzeit hatte aber sein Gegner eine Möglichkeit gefunden, das sinnvolle Vorrücken der eigentlich gut stehenden Streitkräfte zu verhindern und sich, wie es hinterher hieß, ins Remis ‚gerettet‘.
Uwe Bucher (3) kam aus dem Damengambit mit Raumvorteil, Mehrbauern und vorgerücktem c-Bauern, doch Schwarz kam über das Zentrum noch ins Spiel und lenkte die Partie in Richtung eines Springerendspiels, in dem Uwe für sich keinen Sieg sah. Man einigte sich auf ein Remis.
Theodor Häberle (4) hatte eine gute Stellung, in der er das interessante und eigentlich verheißungsvolle Ungleichgewicht schaffte, mit seinen zwei Türmen gegen eine Dame zu spielen. Diese war allerdings aktiv genug und hatte genügend Möglichkeiten, ihm den Sieg zu verwehren und die Partie zur Punkteteilung zu führen.
Bei Jan Hoyler (2) ging es, seinem Spielstil entsprechend, reichlich actionreich zu. Nach schwierigem Spiel in stets komplizierter Stellung konnte er eine Qualität erringen, doch leider strandete sein einer seiner Türme auf unglückliche Weise hinter seinem König und war damit im Grunde aus dem Spiel. Effektiv hatte er im aktiven Bereich des Bretts also eine Leichtfigur weniger, was seinem Gegner erlaubte, die Zügel der Partie wieder in die Hand zu nehmen und den Sieg einzufahren.
Schade Marmelade. Aber das spricht eben für die Beständigkeit der Wendlinger. Bis auf die Lücke am ersten Brett sind sie in Bestbesetzung ohne Ersatz angetreten, was bei einer starken Mannschaft eben auch zu siebt reichen kann.
Am 10.03. gibt es mal wieder ein Heimspiel, gegen SV Faurndau 1. Hier will die Ebersbacher Zweite sich die Punkte holen, um den Platz im Mittelfeld der Tabelle endgültig zu sichern.