Die etwas andere Spieltagsvorbereitung

.. Wie unser Mannschaftsführer ja im Rahmen seines Spielberichts verlautbarte, hätten wir uns angeblich auf den Kampf gegen den Tabellenführer akribisch vorbereitet…

 

… Während die meisten dabei wohl wie üblich vor Brett, Buch oder/und Rechner zuhause im Warmen vor Kaminfeuer oder Kachelofen in der heimischen Analyseküche saßen, zog es der Berichterstatter diesmal zumindest dagegen vor, bei frostigen Temperaturen nur recht spärlich bekleidet in ein viel zu enges, ganzkörperpräservatives Kostüm gezwängt, das er aus den eingemotteten Tiefen eines selten gebrauchten Kleiderschrankes geborgen hatte, in einem kleinen Holzhäuschen irgendwo in der Wallachei des Thüringer Waldes zu stehen, um sich darauf hin quasi in einen weiteren künstlichen Wald zu stürzen ^^ …

 

…. Nein, der Berichterstatter hat am Vorabend des schachlichen Gipfeltreffens tatsächlich nicht zu viel Gebrüder Grimm und Höherprozentigeres konsumiert (von Gretel war jedenfalls weit und breit keine Spur zu finden ^^) – schauen Sie bzw. guckst Du (Samstagabend ca. 18:30 Uhr) …

 

https://www.youtube.com/watch?v=9EmuM1slHyk

(hmm … im Nachhinein betrachtet hat vielleicht doch insbesondere der Schlag „voll auf die Zwölf“ bei 0:23 am folgenden Tag den halben Verlustpunkt gezeitigt!? :P)

Wie man sehen konnte, kann man dabei wohl gewisse Parallelen mit Bullit-Schach entdecken. Und wie man im zweiten Abschnitt zu hören vermag, gestaltete sich die Spieltagsvorbereitung dabei auch zunehmend durchaus etwas anstrengend :P (am Ende gewissermaßen inklusive des Videobeweises, dass der Berichterstatter zuvor nicht etwa ganz im Zeitgeist Fake News oder alternative Fakten verzapft hat) …

 

Sollte die Rupp´sche Partievorbereitung jemals schon mal so ausgesehen haben, so dürfte das mindestens schon 27 Jahre hergewesen sein, als sich die Endphase dieser Sportkarriere mit den Anfängen dessen schachlicher überlappte.

 

Der werte Leser dürfte sich wohl darüber wundern, wie der Berichterstatter wohl zur Idee dieser etwas sonderbaren Vorbereitung gekommen war …

… Da es ja Vereinsschächern zumindest bis dato (es soll tatsächlich entsprechende andersweitige Überlegungen geben) nicht erlaubt ist, gleichzeitig in verschiedenen Landesverbänden zu spielen, ist es dem Berichterstatter als SVE-Mitglied bzw. Mitglied des Württembergischen Schachverbands entsprechend auch verwehrt, nach dem Landesmeistertitel in seinem Berliner Berufsexil zu trachten.

Da sich dies aber ohnehin nicht so ganz einfach gestalten dürfte, wenn man sich nicht einmal zu den dortigen TOP100 zählen kann, prüfte der Berichterstatter vor geraumer Zeit, ob es vielleicht andersweitig bessere Chancen geben könnte, nach entsprechenden Ehren zu streben. Ein entsprechender Blick in die Deutsche Bestenliste deutete dann an, dass in einer anderen Sportart, für die Berlin nicht umbedingt als Hochburg gilt, seine Chancen wohl besser liegen dürften – und da es diesmal auch keine direkte schachliche Terminkollision gab, entschloss er sich dann recht kurzfristig dazu, sein Glück einfach mal zu probieren und damit gleichzeitig in einer Art Zeitreise zurück in die Vergangenheit zu den eigenen sportiven Wurzeln zurückzukehren …

 

Als ob die Strapatzen des ersten Laufs mit seinen fünfundvierzig Toren noch nicht genug gewesen wären, verfügten die offenbar leicht wahnsinnigen Berliner Veranstalter, dass die Teilnehmer noch einen zweiten Durchgang zu absolvieren hätten – und das nicht etwa – wie ansonsten eigentlich üblich – in einem neu gesetzten Kurs, sondern im schon davor von rund fünfzig Teilnehmern durchpflügten Parcour des ersten Durchgangs. … Was am Ende draus geworden ist, zeigt letztlich das zweite Video auf …(ca. 20:15 Uhr) …

https://www.youtube.com/watch?v=IWaLYcKQYjk

 

       :/      ;(

Nach diesem kapitalen klassischen Einfädler gereichte zumindest im Nachhinein etwas zum Trost, dass die nachträgliche zeitliche Videoauswertung nahelegt, dass eine Spitzenplatzierung sowieso nicht mehr möglich geworden wäre, da der Rückstand da wohl schon die eine oder andere Sekunde zu viel betrug; der eh schon recht eckig gesetzte Kurs war für meine Startnummer 40 einfach schon etwas zu verspurt, vor allem aber auch die aktiven Erfahrungen im Slalomfahren halt einfach doch zu weit zurückliegend, als dass da am Ende wirklich etwas drin gewesen wäre.

 

Insofern hatte der Berichterstatter seine Hoffnungen vorab auch eher in den weiter gesetzten Riesenslalom gesetzt, der bereits am Vormittag auf genau derselben Piste stattgefunden hatte. Hier hatte der Berichterstatter aber zu seinem relativen Entsetzen eine wirklich ziemlich dilletantische Kurssetzung vorfinden müssen, die mit ihrem entsetzlichen Hin-und-Her insbesondere im Starthang eher an die Streckenführung eines Skikurs-Abschlussrennens erinnerte, die verhindern möchte, dass minderbemittelte Teilnehmer allzu schnell werden können (Spaß macht sowas jedenfalls auch nicht). Prompt verlor der Berichterstatter ausgerechnet just vor dem Flachstück so sehr an Linie, dass er in den zuvor herausgerutschten mußigen Schnee geriet, wonach der fürs Flache nötige Schwung und damit auch entscheidende Zeit allzu weit flöten gingen, als dass noch eine Spitzenplatzierung drin gewesen wäre. Und da der vorgesehene zweite Durchgang wegen des bereits eingetretenen zeitlichen Verzugs infolge der entgegen der Absprache doch nicht früher als üblich gestarteten Liftanlage gestrichen wurde, ergab sich auch keine Möglichkkeit mehr, da noch etwas aufholen zu können.

 

Das ganze Vorhaben ging folglich insgesamt gesehen doch ziemlich in die Binsen. Und einmal mehr hatte sich für den Berichterstatter bestätigt, dass sich diese Sportart im Misserfolgsfall ähnlich brutal wie dieses bisweilen doch auch recht fiese Brettspiel zeigt ^^

Mit diesem Misserfolgserlebnis im Gepäck bzw. im Hinterkopf machte sich der Berichterstatter dann gegen 21 Uhr auf die Rückreise, um dann irgendwann nach Mitternacht im Filstal anzukommen…

 

… Was sich dann ein paar Stunden später nach dem Wiederaufwachen genauer ereignete, dazu also mehr in relativer Bälde …

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