Ersatzgeschwächt im Echaztal verloren

Verbandsliga Süd 2022/23   Runde 3:
SF Pfullingen   –   SVE   5:3

Der erkältungsbedingte Ausfall von Dietmar Kessler im Vorfeld traf unser Team schwer, zumal die starken Gastgeber in Bestbesetzung antreten konnten. Bereits relativ frühzeitig mussten unsere beiden Ersatzspieler Manuel Roosz (8) und Manuel Zöller (7) die größere Spielstärke der Gegner anerkennen: im ersten Fall war es ein Qualitätsverlust, im zweiten Fall eine strategisch dubiose Entscheidung, die uns schnell mit 2:0 ins Hintertreffen brachte. Am Spitzenbrett verwechselte Bernd Grill (1) ein Detail in seiner Vorbereitung und musste in eine etwas ungelenke Stellung seiner Figuren einwilligen, die trotz allem nicht so schlecht war wie er sie einschätzte – jedenfalls wurde sein Remisangebot angenommen. Zwischenzeitlich glückte uns sogar der vollständige Ausgleich: die Partie des Tages gelang Werner Junger (5), der in einem scharfen Königsinder die überlegene Strategie hatte, kaltblütig verteidigte und noch von einem gegnerischen Fehler profitierte:

Nach der stärksten Option 27… Lh3-d7 würde Schwarz zwar auch auf Verlust stehen, könnte dem Anziehenden das Leben aber erheblich schwerer machen, denn die stärksten weißen Züge in der nachfolgenden Computervariante (insbesondere der Schlusszug) sind zum Teil nicht gerade leicht zu finden: dennoch bleibt er nach 28. Tf1-d1 Dh4-h2+ 29. Kg1-f1 Dh2-h1+ 30. La7-g1 h5-h4 31. Tc1xc7 h4-h3 32. g2xh3 Ld7xh3+ mit 33. Kf1-e1 Dh1xg1+ 34. Ke1-d2 Dg1-d4+ 35. Kd2-c2 g3-g2 36. Sa5-c6! obenauf.
Nach dem tatsächlich gespielten 27… Lh3-c8? war die anstehende Aufgabe für Werner wesentlich einfacher: 28. Tf1-d1 c7-c5?! 29. d5xc6 (ein wichtiges Detail!) Lc8xa6 30. De2xa6 Sf8-e6 31. c6-c7 Se6-g5 brachte Weiß eine zweite Dame ein, die schnell entscheidet: 32. c7-c8=D+ Kg8-h7 33. Da6-e2 Dh4-h2+ 34. Kg1-f1 Dh2-h1+ 35. La7-g1 h5-h4 36. Dc8-f5 h4-h3 37. Td1xd6 sicherte Weiß das entscheidende Tempo. Schwarz gab auf.

Michael Rupp (2) knöpfte seinem Gegner nach einer sehr scharf verlaufenen Eröffnung zwischenzeitlich eine Qualität ab, doch erst nach zwei weiteren schwachen Zügen des Gegners konnte er diesen Vorteil zum Sieg verdichten. Die übrigen Partien standen allerdings nicht gut: Nils Wurmbauer (3) hatte sich letztlich für die falsche Strategie entschieden und unterlag dem gegnerischen Opferwirbel, nachdem sein eigener König in der Mitte gestrandet war – zu seinem Entsetzen musste er später feststellen, dass er einen Figurengewinn ausgelassen hatte. Michael Mehrer (4) ließ einen groben Fehler des Gegners in der Eröffnung leider ungesühnt und musste stattdessen ums Remis kämpfen, das er letztlich dank gegnerischer Mithilfe auch erreichte. Die Niederlage von Uli Junger (6) war letztlich aber nicht mehr abwendbar, da der gegnerische Mehrbauer im Doppelturmendspiel einfach zu schwer wog. So stand nach vielen Jahren und etlichen Siegen mal wieder gegen Pfullingen eine Niederlage unterm Strich – ob der Nimbus des Angstgegners weiterhin künftig besteht, bleibt abzuwarten.

Hier das Endergebnis in der Übersicht:

Br. SF Pfullingen 1 SV Ebersbach 1 5:3
1 Altenhof, Martin Grill, Bernd ½:½
2 Güss, Cornel-Andreas Rupp, Michael 0:1
3 Bräuner, Uwe Wurmbauer, Nils 1:0
4 Nagelsdiek, Michael Mehrer, Michael ½:½
5 Klaric, Zoran Junger, Werner 0:1
6 Einwiller, Bernd Junger, Ulrich 1:0
7 Goldinger, Peter Zöller, Manuel 1:0
8 Einwiller, Dieter Roosz, Manuel 1:0

Der letzte Gegner des Kalenderjahres 2022 ist Tettnang. Die Gäste vom Bodensee erwarten wir dann zuhause am 4. Dezember. Beide Teams haben derzeit 2:4 Mannschaftspunkte und drohen nach einer weiteren Niederlage in den Abstiegsstrudel zu rutschen. Ein spannender Kampf ist daher zu erwarten.
Als einziges Team mit der optimalen Ausbeute von 6:0 Punkten thront derzeit übrigens Tuttlingen an der Spitze. Nominell gehört das Team zu den schwächeren der Liga, aber der kecke Aufsteiger scheint derzeit über sich hinauszuwachsen – vielleicht gut, dass die Donaustädter unser allerletzter Gegner sind …!

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