Am Freitagabend etwas nach 19 Uhr startete im „Hotel & Restaurant Zum Koch“ unweit von Passau das „11. Internationale Ortenburger Open“, das im Rahmen eines A- und eines B-Open bis Sonntagabend über die „Kurzdistanz“ von insgesamt fünf Runden ausgetragen wird. Hartmut Hehn hat sich dorthin aufgemacht und ist nun einer von 54 Spielern, die mit einer Teilnehmerwertungszahl von über 1750 (mit ein paar noch darunter liegenden Ausnahmen) natürlich im erstgenannten stärker besetzten Turnier mit von der Partie sind.
Als Nummer 28 der Setzliste wartete entsprechend dem üblichen Prozedere für die Startrunde dabei sogleich ein echter Prüfstein, denn Hartmut hatte gegen die Nummer zwei der Setzliste und somit einen der Turnierfavoriten, IM Christof Sielicki (SV Dinslaken, Jg.´74, TWZ 2437), anzutreten. Unser Schachathlet war für diesen ein unbeschriebenes Blatt, was aber nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, denn Sielecki war genau DER Titelträger, den Hartmut vor ein paar Monaten zusammen mit seinem früheren Vereinskameraden und Spitzenspieler von Turm Esslingen Heinz Englmeier in Sielecki´s Schach-Show auf „chess 24“ im Rahmen eines von Sielecki kommentierten „Geschwätz-Blitz“ gewissermaßen incognito bezwungen hatte (siehe: https://schach-ebersbach.de/erfolg-im-beratungsblitz-gegen-im-christoph-sielecki/ Hartmut hat das dem Gegner aber erst nach der Partie verraten – wohl, weil ansonsten der Gegner vielleicht ja gewissermaßen gewarnt entsprechend noch konzentrierter in die Partie gestartet wäre).
Hartmut entschloss sich spontan, einen vom Berichterstatter intern auf unserer Vereinshomepage geposteten speziellen Eröffnungsvorschlag zu erproben und versuchte sich entsprechend am „Jobava-Angriff“ (1.d4 d5 2.Sc3 Sf6 3.Lf4) in der Hoffnung, dass dies auch für den renomierteren Gegner noch wenig bekanntes Terrain darstellt. Entsprechend noch mit sehr wenig Variantenerfahrung versehen produzierte Hartmut offenbar bereits im fünften Zug eine Neuerung, auf die offenbar noch kein Spieler der knapp über hundert Vorgänger verfallen war. Dennoch war der Zug nicht so übel, aber letztlich dann wohl doch nicht gut genug, damit einen kleinen Eröffnungsvorteil mit ins Mittelspiel nehmen zu können. Der klare Favorit kam bald etwas in Vorteil, doch konnte Hartmut die Partie noch eine ganze Zeit lang offen halten. Erst im Zuge einer zu optimistischen Tauschoperation gelang es dann dem Gegner, entscheidendes Übergewicht zu erlangen und sich so letztlich gewissermaßen unbewusst für die zuvor erwähnte Niederlage zu revanchieren.
Bild: Nach der Partie war IM Chr. Sielecki gerne auch bereit die Partie zu analysieren.
In Runde zwei wartete auf unseren Starter nun natürlich ein Gegner deutlich minderer Kragenweite (DWZ 1802), was ihn aber nicht hinderte, nun sogar noch früher neue Eröffnungstheorie zu schreiben. Auf den gegnerischen Englischen Aufschlag 1.c4 reagierte er mit …f5, was mit dem kaum gespielten 2.f4!? beantwortet wurde. Nach …Sf6 3.Sf3 und nun …g6 befand sich die Partie dann also offenbar bereits auf eröffnungstheoretischer „terra incognita“, wobei sich nach weiterem 4.g3 b6 die Stellung dabei recht symetrisch weiter entwickelte. Hartmut fand in der Folge dann aber nicht das rechte Konzept; der Gegner kam schließlich doch spürbar besser zu stehen. Just in dem Moment, als er ein viel versprechendes Bauernopfer spielen konnte, griff er jedoch gründlich daneben…
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2017.09.09"]
[Round "?"]
[White "Hagmüller"]
[Black "Hehn"]
[Result "0-1"]
[ECO "A10"]
[SetUp "1"]
[FEN "5r1k/3b3p/1ppp1r2/p3pPqB/2P1Q1P1/1P6/P4RKP/5R2 w - - 0 31"]
[PlyCount "10"]
{In dieser Stellung verfiel der Gegner nun auf} 31. Kg3 $4 {, was von Hartmut
aufmerksam und optimal ausgeschlachtet wurde ...} ({stattdessen hätte der
Underdog mit} 31. h4 $1 $40 {gute Chancen auf einen ganzen Punkt erlangen
können:} Qxh4 (31... Qh6 $5 $16 {war laut Engine noch in Betracht zu ziehen,
wonach jedenfalls} 32. g5 $6 Qxh5 33. gxf6 $14 {noch nicht in Gänze zu
überzeugen vermag}) 32. Rh1 Qg5 $8 33. Bg6 $1 {die Pointe} Rxg6 $1 (33... h6
34. Rh5 Rxg6 35. Rxg5 Rxg5 36. Kf1 $16 {und Weiß wäre einem Sieg nahe} h5 $6
37. f6 $1 Rxg4 38. Qd3) 34. fxg6 Rxf2+ $8 35. Kxf2 Bxg4 36. Rxh7+ (36. gxh7 Be6
$1 $11) 36... Kg8 $14 {mit ordentlichen Rettungschancen für Schwarz, aber
eben wohl auch nicht mehr}) 31... Rg8 $1 $19 {[%csl Gg3,Gg8][%cal Rg5h5]} 32.
Kh3 ({Auch nicht mehr gut genug war} 32. Kf3 Bxf5 ({oder auch} 32... Rxf5+ 33.
Ke2 $8 Rxf2+ 34. Rxf2 Bxg4+ 35. Bxg4 Qxg4+ $19) 33. gxf5 $8 Rxf5+ 34. Ke2 Qxh5+
$19) 32... Rh6 $1 {[%cal Rd7e8,Gh6h5]} 33. Rf3 (33. Qf3 {könnte Schwarz am
einfachsten ebenfalls mit dem Partiezug beantworten}) 33... Be8 $1 {[%cal
Re8h5] bringt das weiße Gebälk endgültig zum Einsturz} ({oder auch} 33...
Rxh5+ $1 34. gxh5 Qg2+ $1) 34. Rg3 (34. Kg2 Qxh5 35. h3 {mit schwarzer
Mehrfigur war natürlich auch keine Perspektive mehr}) 34... Bxh5 35. gxh5
Qxh5+ {[%csl Rh2,Rh3] und der Anziehende verzichtete darauf, sich das
anstehende forcierte Matt noch zeigen zu lassen} 0-1
Nach diesem vollen Punktgewinn wartete auf Hartmut wenig verwunderlich nun wieder ein von der Papierform stärkerer Gegner. Bei der partievorbereitenden Unterstützung durch den Berichterstatter war diesem aufgefallen, dass der zugeloste Gegner Stephan Brehm (SK München Südost, DWZ 2098/ELO 2114) in seinen jüngsten Partien auf jegliche Spieleröffnungen mit 1…b6 reagiert hatte, worüber der Berichterstatter unseren Protagonisten entsprechend informierte. Etwas später reichte er diesem noch ebenfalls fernmündlich die Information nach, welchen Aufbau GM Boris Avrukh in seinem bekannten und umfassenden Repertoirewerk dagegen empfiehlt.
Und es kam wie insgeheim erwartet: der Gegner griff zu 1…b6 und Hartmut entschloss sich, GM Avrukh´s Konzept aufs Brett zu bringen und doch nicht mit 1.g3 dem Gegner …b6 zu verleiten, was man telefonisch auch noch ernsthaft in Erwägung gezogen hatte. Entsprechend setzte Hartmut also die Variante um, wie sie ihm der Berichterstatter erst kurz vor Rundenbeginn aus Avrukh´s Buchwälzer vorgelesen hatte…
[Event "Ortenburger Open"]
[Site "?"]
[Date "2017.09.09"]
[Round "3"]
[White "Hehn, Hartmut"]
[Black "Brehm, Stephan"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B00"]
[Annotator "Mi. Rupp"]
[PlyCount "89"]
1. d4 b6 2. e4 Bb7 3. Bd3 e6 4. Nd2 {nicht nach c3, um eine etwaige Fesselung
durch ...Lb4 zu unterbinden} c5 5. c3 Nf6 6. Ne2 $5 {der Kernzug von Avrukh´s
Empfehlung; der Autor weist vor allem darauf hin, dass Weiß so die Option
wahrt, später noch seinen f-Bauern vorzuziehen} Nc6 7. a3 {auch auf diesen
Zug hatte der Berichterstatter hingewiesen, der vor allem die schwarze Option
aus der Stellung nehmen soll, nach ...cxd4 und dann cxd4 ...Sb4 spielen zu
können. Allerdings hatte der Berichterstatter diesen Zug erst nach 7.0-0
vorgelesen, was aber an und für sich keine besondere Bedeutung zu gewinnen
vermag} g6 $6 {diesen Zug hat der Berichterstatter nicht erwähnt, denn der
hatte (leider) nur Avrukh´s Hauptvariante vorgelesen ...} ({Der
Berichterstatter hatte stattdessen noch folgende Züge aus Avrukh´s
Hauptvariante vorgelesen:} 7... d6 8. O-O Be7 9. Nf3 {und so also doch nicht 9.
f4, wie Avrukh als Option ebenfalls erwähnt hatte, wie zuvor schon mal
geschrieben und auch Hartmut gegenüber hingewiesen. Weiß kann folgen lassen
Sg3 nebst De2, Lf4 und Tad1 - so noch weiter ausgeführt von Avrukh und vom
Berichterstatter auch Hartmut mitgeteilt}) 8. O-O ({mit dem Unterschied, dass
Avrukh in seiner Hauptvariante also 7.0-0 und nicht wie Hartmut 7.a3 vorsieht,
erwähnt der israelische GM auch den vom Gegner gewählten Zug 7...g6 und
versieht diesen dabei mit "?!", da er laut Avrukh (und auch der Meinung meines
Schachprogramms) stark mit} 8. e5 $1 {beantwortet werden kann. Ob der
Berichterstatter auf die Idee gekommen wäre, auch diese Nebenvariante zu
erwähnen, wenn noch mehr Zeit vor der Partie verblieben wäre? Das Telefonat
fand nämlich erst rund zehn Minuten vor Rundenbeginn statt. Der Anziehende
hat hier jedenfalls wohl gute Chancen, noch signifikant mehr mitzunehmen als
mit dem gewählten Partiezug. Man sehe z.B.} Nd5 9. Ne4 {[%csl Gd6,Gf6] betont
die Schwäche der schwarzen Felder d6 und f6 und verunmöglicht so die
wunschgemäße Entwicklung ...Lg7} Be7 {was nun das lästige} 10. Bh6 {
möglich macht, was die wunschgemäße Rochade unterbindet. Auf} cxd4 {
reagiert Weiß dann am stärksten mit} 11. c4 $1 $16 {[%csl Rd5]}) 8... d6 $1 {
es scheint, dass der Gegner der zuvor erwähnten weißen Möglichkeit
zwischenzeitlich gewahr geworden war} ({Nach} 8... Bg7 9. e5 Nd5 10. Ne4 O-O {
käme Schwarz nun zwar wenigstens zur Rochade, doch das Loch auf d6 sollte
Weiß auch hier spürbares Stellungsübergewicht sichern}) 9. Nf3 Bg7 10. Re1
$5 {angesichts dessen, dass der Berichterstatter diesen Zug im Gegensatz zu
Sg3 nicht erwähnt hatte, kam der für diesen ein bisschen überraschend, doch
nach der ungenauen schwarzen Antwort hätte der sich als der genau richtige
entpuppen können ...} Qc7 $6 ({richtig war sofort} 10... O-O {mit
ordentlicher schwarzer Stellung}) 11. b4 {(leider) hatte der Berichterstatter
telefonisch auch darauf hingewiesen, dass GM Arukh auch explizit darauf
hingewiesen hat, dass das zuvor gespielte a3 auch die Option eröffnet, mal
diesen Zug zu spielen. Just an dieser Stelle gab es aber einen noch deutlich
stärkeren Zug} ({Stattdessen} 11. d5 $1 {wäre hier überraschend stark
gewesen} Ne5 $5 {wäre vielleicht noch das geringste Übel, wenngleich der
Anziehende nach} (11... exd5 12. exd5 Nxd5 13. Nf4+ $1 Nce7 $8 (13... Nde7 $2
14. Nd5 Qd8 15. Bg5 f6 $8 {und nun ein Nehmen auf f6 mit Springer oder Läufer
sieht bereits gewinnträchtig für Weiß aus}) 14. Nxd5 Bxd5 $8 15. Bg5 $16 {
mit starkem weißen Druck; man sehe z.B.} ({oder zuvor vielleicht noch
eingeschoben} 15. Bb5+ Bc6) 15... Be6 16. Bc4 $1 {und Weiß wird zumindest den
zuvor geoperten Bauern vorteilhaft zurückgewinnen}) 12. Bb5+ Ke7 13. Nf4 $14 {
spürbaren Druck entwickeln und so die besseren Chancen erhalten dürfte})
11... O-O {nun dagegen ist die schwarze Stellung gut spielbar ...} 12. Bb2 a6
13. Ng3 Rfe8 14. Qe2 e5 15. d5 {zieht auch meine Engine gegenüber anderen
Möglichkeiten leicht vor; wohl, weil der Lb7 nun nicht mehr gut auszusehen
vermag ...} Ne7 {[%csl Rb7] nach der zuvorigen Zentrumsverriegelung ergibt
sich so nun eine eher schwerblütige Stellung mit vielleicht kleinem weißen
Vorteil, der aber nicht einfach nachzuweisen ist ...} 16. b5 $5 {es ist wohl
eher schwer zu sagen, was Weiß genau tun sollte; dieser Zug ist jedenfalls
wohl nicht so übel ...} axb5 ({oder wäre doch} 16... a5 {die bessere Wahl
gewesen?}) 17. Bxb5 Bh6 $6 {Nanu?! Hatte sich der Berichterstatter zuvor
"verguckt" oder Hartmut einen falschen Turmzug aufgeschrieben?^^ Es scheint
aber tatsächlich so zu sein, dass das soweit alles stimmt mit der bisherigen
Notation und dieser Zug auch kein Einsteller darstellt, sondern wohl ein
bewusstes (und mutiges bzw. optimistisches) Opfer darstellte ...} 18. Bc1 ({
Offenbar versprach sich der Gegner etwas davon, den Anziehenden zur Hergabe
seines Läufers durch} 18. Bxe8 {zu "verführen", der zuvor federführend zur
weißfeldrigen Dominanz des Anziehenden beitrugs. Das Schachprogramm der
Berichterstatters räumt dieser Sichtweise vielleicht auch eine gewisse
Existenzberechtigung ein, weist hier aber und egal wie Schwarz zurücknimmt
rund eineinviertel Bauerneinheiten weißen Vorteil aus}) 18... Bxc1 19. Rexc1
$6 ({Die Engine des Berichterstatters akzeptierte den vorigen Partiezug nur im
Zuge einer nun noch erfolgenden Mitnahme der angebotenen Qualität durch} 19.
Bxe8 $16) 19... Rf8 {nun dagegen bleibt eher fraglich, ob Weiß wirklich etwas
Zählbares vorzuweisen vermag ...} 20. Nd2 Bc8 (20... Ne8 $5 {[%cal Ge8g7,
Gf7f5] nebst ggf. Sg7 und ...f5 scheint dem Berichterstatter dem
Königsindischen Stellungscharakter besser gerecht zu werden}) 21. Rcb1 Bd7 {
da sich mit diesem Manöver die weißfeldrige Dominanz des Anziehenden nicht
brechen lässt, erscheint dieses zumindest dem Berichterstatter auch eher von
fraglicher Güte ...} 22. Nc4 $14 Rfb8 23. f3 Nc8 24. Qd2 (24. a4 $1 {hätte
das folgende Aufkeimen schwarzen Gegenspiels wohl noch besser eingeschränkt})
24... Bxb5 25. Rxb5 Na7 (25... Ra4 $5 26. Nb2 Ra5) 26. Rb2 b5 $1 27. Ne3 Rb7 $6
(27... Nc8 {[%csl Gf5][%cal Gc8e7]}) 28. c4 (28. Nef5 $5 {[%csl Gg7][%cal
Gd2h6]} Qd8 $1 29. Qg5 Ne8 $14 {erscheint noch etwas druckvoller, wenngleich
Schwarz passable Chancen haben dürfte, sich halten zu können}) 28... Rab8 29.
Rab1 $14 {auch hier hat Weiß etwas mehr vom Spiel ...} Ne8 {Schwarz kann nur
irgendwie warten, um zu schauen, ob der Gegner seine Stellung zu verstärken
vermag ...} 30. Ne2 Kg7 31. g4 $5 Nf6 32. Ng3 Ne8 33. h4 {wahrscheinlich waren
die letzten paar weißen Züge doch nicht die allerbesten ...} bxc4 34. Nxc4
Rb5 $6 {wohl durchaus eine ernstere Ungenauigkeit} (34... Nb5 $1 $11 {[%cal
Gb5d4]}) 35. Kg2 $6 (35. h5 $16) (35. a4 $16) 35... Rxb2 36. Rxb2 Nb5 $1 37. a4
(37. Qa5 $1 Nd4 38. Qxc7 Rxb2+ 39. Nxb2 Nxc7 40. Nc4 $14) 37... Nd4 {nun
verflüchtigt sich der zuvor noch vorhandene weiße Stellungsvorteil
weitestgehend - oder vielleicht besser gesagt, hätte sich verflüchtigen
können ...} 38. a5 Rb3 $6 (38... Rb4 $1 $11 {mit der Pointe} 39. Rxb4 cxb4 40.
Qxb4 $4 Nc2 41. Qc3 Qxc4 $1 42. Qxc4 Ne3+) 39. Rxb3 $1 Nxb3 40. Qa2 $1 Nd4 $8
$16 41. Qb2 $6 (41. a6 Qa7 42. Qa4 Kf8 $8 43. Kf2 {[%csl Yc4][%cal Gg3e2]
hätte Hartmut einem Sieg wohl recht nahe bringen können}) 41... Qd8 $6 {
[%csl Gh4] den wollte er wohl ins Visier nehmen, wobei aber fraglich ist, ob
er sich ein Nehmen des angegriffenen weißen h-Bauern überhaupt hätte
leisten können anbetrachts des recht weit vorgerückten weißen Randbauern
auf der anderen Seite} (41... Qd7 {[%csl Gb5][%cal Ge8c7] erscheint
umsichtiger, wenngleich Weiß nach} 42. Nf1 $1 $14 {etwas bessere Chancen
behalten dürfte}) 42. h5 $6 (42. g5 $1 {[%csl Gf6] hätte den aktiven
schwarzen Damenzug der Partiefortsetzung unterbinden können. Nach} Qd7 $1 {
bei anderen Zügen wird es nach Ansicht meiner Engine noch brenzliger} 43. Qa2
$1 (43. Qb6 {hält die Engine nach} h5 $1 {für schwächer}) 43... Nc7 44. a6
Ncb5 45. Qa5 Qc7 46. Qb6 $5 Qxb6 47. Nxb6 {[%cal Gb6c8]} Na7 48. Nc4 Ndb5 (
48... Nc8 $2 49. Nxd6 $1 $18) 49. Ne2 {[%cal Gf3f4] und Schwarz wäre wohl
noch keineswegs über dem Berg}) 42... Qf6 $1 {[%csl Rf3] mit dem Druck auf
den weißen f-Bauern scheint Schwarz sich nun halten zu können ...} 43. Qa3
Nc7 44. hxg6 $6 (44. Qe3 $14 {[%csl Yc4,Yd6][%cal Gh5h6,Gg3e2]}) 44... hxg6 45.
Qe3 {hier bot Hartmut offenbar remis, was der Gegner annahm und letztlich wohl
berechtigt erscheint. Zumindest nach 45...Sc2! nebst ggf. Sb4 sieht die Engine
des Berichterstatters nur noch marginalen weißen Stellungsvorteil} (45. a6 $6
Nxa6 46. g5 $8 Qxg5 47. Qxa6 Ne2 48. Kf2 $8 $11) 1/2-1/2
Da wäre trotz des von der Papierform her recht starken Gegners durchaus wohl auch noch ein halber Punkt mehr im Bereich im Bereich des Möglichen gelegen. Dennoch kann Hartmut mit der bisherigen 50%-Ausbeute anbetrachts dessen, dass er bereit zwei von der Papierform her stärkere Gegner hatte und auch die Begegnung in der zweiten Runde durchaus auch einen anderen Ausgang hätte nehmen können, während sich in der Startrunde gegen den Turniermitfavoriten keinerlei Chancen aufgetan hatten, vollauf zufrieden sein.
In der morgen Vormittag ausgespielten vorletzten Runde bekommt es Hartmut nun mit Schwarz spielend mit einem Setzlistennachbar und damit einem von der Papierform her gleich starken Gegner zu tun. Allerdings dürfte wohl einige Vorsicht angebracht sein, da sein Gegner als „Milenniumskind“ Jahrgang `00 sich karrieretechnisch noch auf dem aufsteigenden Ast befinden dürfte, weswegen unser Protagonist versuchen sollte, seinen Erfahrungsvorsprung erfolgreich in die Waagschale zu werfen (wie auch immer das genau zu bewerkstelligen ist).