Württembergische Mannschaftsblitzmeisterschaft 2017 in Erdmannhausen
Unumstrittener Star des Turniers war das 1. Brett der Schachfreunde Deizisau, die doch tatsächlich den bestens bekannten Weltklassegroßmeister Peter Leko aus Ungarn aufgeboten hatten. So wurde Bernd Grill neben 24 anderen Spielern die Ehre zuteil, gegen diesen illustren Gegner spielen zu durfen. Letztlich musste er der gigantischen Erfahrung seines Gegners natürlich Tribut zollen und verlor seine Partie zwar, aber sie gehörte trotzdem zu seinen ansehnlicheren Niederlagen an diesem Tag.
Ansonsten bleibt festzuhalten, dass die Mannschaft trotz einer Punktausbeute von nicht einmal 50% (47,5 Brettpunkte von 100 möglichen) mit dem Score von 28:22 Mannschaftspunkten das Turnier als respektabler Elfter abschloss. Selten war dieses Turnier stärker und gnadenloser besetzt als dieses Mal. Spitzenspieler Bernd Grill erwischte leider einen sehr schwachen Tag und schloss mit nur 9,5 Punkten am Spitzenbrett ab, wobei speziell die Serie von vier Niederlagen am Ende gegen gleichwertige Gegner besonders schmerzte. Besser machten es Michael Mehrer (12,5) und Ralf Warthmann (14,0), die die Mittelachse bildeten. Werner Junger an Brett 4 kam nach sehr verhaltenem Start auch immer besser ins Rollen und beendete das Turnier schließlich mit 11,5 Punkten. Dass das Endergebnis trotzdem sehr ansehnlich geriet, lag vor allem daran, dass die Siege häufig sehr knapp ausfielen und die Niederlagen meistens deutlich. So gewann das Team 5 (!) Mal mit 2,5:1,5 und gewann überhaupt nur zwei Kämpfe mit 4:0. Dem standen fünf glatte Niederlagen mit 0:4 gegenüber, so dass wahrhaftig von einer ökonomischen Verteilung der Brettpunkte die Rede sein konnte.
Es siegten die Schachfreunde Deizisau mit 49:1 Mannschaftspunkten vor den punktgleichen (!) Spielern von Schönaich. Mickrige drei Brettpunkte (Deizisau / 92 und Schönaich / 89) hatten letztlich über den Titel entschieden. Das Endergebnis zeigt, welch exorbitante Qualität diese Teams aufgeboten hatten und dass sie schnell verdeutlichen wollten, dass das Rennen um den Titel zu einem reinen Zweikampf werden würde. Die ärgsten Verfolger Schönaich 2, Biberach 1 und Erdmannhausen 1 erzielten allesamt den starken Score von 41:9 Mannschaftspunkten.
Dank des großzügigen Turniersaals war das Turnier in einem durchaus angenehmen Rahmen ausgetragen worden. Hätte die Turnierleitung noch ein wenig mehr auf die Tube gedrückt, dann wäre dies ein fast perfektes Turnier geworden. Aber auch so hatte sich die Reise für unsere vier Kämpfer ins Unterland gelohnt. Die Qualifikation fürs nächste Jahr ist somit wieder fest angepeilt.
Bernd Grill