Liebe Schachfreunde in Nah und Fern, nun (endlich) die Rückschau auf unsere zweite Runde der neuen Verbandsligasaison mit konkreten Einblicken auf Geschehnisse an einzelnen Brettern!
Wie im Spieltagsbericht unseres Mannschaftsführers bereits anklang, waren wir Ebersbacher doch etwas überrascht, dass die Reutlinger Gäste doch tatsächlich in ihrer vorderen Mannschaftshälfte ihre gemeldete Bestbesetzung aufboten, die an der Spitze mit zwei Titelträgern der Kategorie 2400+ in den von der Papierform her mit Abstand stärksten gemeldeten Spielern unserer Liga bestand. Anbetrachts dessen, dass Reutlingen zum Saisonauftakt gegen Nürtingen bereits eine deutliche Niederlage bezogen hatte, war zumindest der Berichterstatter doch eher davon ausgegangen, dass damit etwaige Reutlinger Hoffnungen auf ein Mitspielen um die Meisterschaft bereits derart einen Dämpfer erhalten haben dürften, dass die Bestbesetzung eher erst gegen die vermeindlich direkten Konkurrenten im Abstiegskampf aufgefahren werden würde, sofern die Echaztäler tatsächlich mal in die hintere Tabellenhälfte geraten sollten. Wahrscheinlich lag die letztlich eingetroffene Aufstellungsüberraschung dann aber doch wohl weniger darin begründet, dass man uns Ebersbacher inzwischen auch bereits als solche direkte Abstiegskonkurrenz sehen würde als vielmehr darin, dass es sich halt einfach im Vorjahr vollauf bewährt hatte, vorne mit einer starken Besetzung bei uns in Ebersbach aufzukreuzen, waren wie seinerzeit dort doch dann auch tatsächlich auf ganzer Breite voll eingebrochen.
Wenigstens konnten wir posthum gesehen als (wenngleich letztlich eher wohl nur ideelen) Erfolg verbuchen, aufgezeigt haben zu können, dass das nicht jedes Jahr mit uns so funktioniert, konnten wir doch in der vorderen Mannschaftshälfte gegen die jeweils von der Papierform her teilweise deutlich überlegene Gegnerschaft dann letztlich doch tatsächlich respektabel vollauf pari bieten. In der anderen Mannschaftshälfte, wo von der Papierform her die größeren Chancen für unsere Seite auf noch mehr zu erwarten waren, hatten wir es dann auch tatsächlich in der Hand, zumindest mit Schachgöttin Caissas Gunst das entscheidene Quentchen mehr zu erreichen, doch es hat wohl aus welchen Gründen auch immer offenbar nicht sollen sein.
Summa summarum möchte der Berichterstatter konstatieren, dass der Reutlinger Sieg unterm Strich vielleicht etwas glücklich, aber letztlich durchaus auch nicht so unverdient war, denn an zumindest zwei unserer Bretter hätten sehr leicht auch noch zwei weitere halbe Punkte verloren gehen können.
In Hinblick auf die Gesamtsituation nach der zweiten Spielrunde lässt sich wohl aus unserer Sicht positiv konstatieren, dass Reutlingen mit diesem Sieg lediglich erst mal nur mit uns gleichgezogen ist und wir es noch selbst in der Hand haben, die bis dato noch einzig verlustpunktfreie Mannschaft aus Pfullingen wieder einzufangen.
Nachfolgend wird der Berichterstatter bis auf eine Ausnahme auf die Schlüsselphasen aller Partien eingehen, an denen wir zumindest teilweise punkten konnten, wobei der Berichterstatter sich weitgehend an die dramaturgische Reihung halten wird …
[Event "SVW Verbandsliga Süd 2017/18"]
[Site "?"]
[Date "2017.10.15"]
[Round "2"]
[White "Warthmann, Ralf"]
[Black "Pezelj, Sinisa"]
[Result "1-0"]
[ECO "B01"]
[SetUp "1"]
[FEN "1k3R2/8/2nqr3/p7/5Q1P/1PN5/P7/1K6 b - - 0 56"]
[PlyCount "36"]
[SourceDate "2017.09.25"]
{Auch wenn sich in zwei weiteren Partien (auf die der Berichterstatter
entsprechend der chronologischen Reihung ganz am Ende eingehen wird) zumindest
zu einem bestimmten Zeitpunkt noch jeweils eine Gewinnmöglichkeit aufgetan
hatte, war es letztlich leider nur unser Mann an Brett vier Ralf Warthmann,
der gegen seinen (von der Papierform her noch stärkeren) Gegner am Ende auch
wirlich einen ganzen Punkt verbuchen konnte. Unterm Strich war dieser Erfolg
wohl verdient, doch wie unser Mannschaftskapitän im Rahmen seines
Rundenberichts bereits zutreffend beschrieb, hatten sich Ralf´s
Eröffnungsvorteile zwischenzeitlich zunächst wieder nivelliert. Ralf
vermochte dann aber ein weiteres Mal, sich Vorteil zu erspielen, der sich dann
auch materiell in Form zweier Mehrbauern konkretisierte, doch erst nach einem
wackeligen Moment konnte dann letztlich auch eine volle Ernte eingefahren
werden ...} 56... Kb7 $8 {Weiß steht mit seinen zwei Mehrbauern auf Gewinn,
doch anstatt nun einfach und profan die Damen zu tauschen, wie dies der
Computer möchte, wollte Ralf wohl nicht mehr so viel Geduld aufbringen, den
Gewinn auf rein technische Weise zu erzielen ...} 57. Qf3 $2 {Es sah wohl
allzu verlockend aus, angesichts des exponierend stehenden Königs so den
gegnerischen Springer zu fessel und sogleich das Feld d3 gegen ein schwarzes
Damenschach zu sichern, doch damit gibt die weiße Dame aber die Kontrolle
über ein anderes Feld auf ...} Re1+ $1 $11 {danach hätte sich zeigen können,
dass auch der weiße König nicht viel besser steht ...} 58. Kc2 Qg6+ $2 {das
falsche Schach} ({richtig war stattdessen} 58... Qh2+ $8 59. Kd3 Qd6+ 60. Kc2
$8 Qh2+ {Weiß täte nun besser daran, sich mit Zugwiederholung abzufinden,
denn} 61. Qf2 $6 Nb4+ $1 62. Kd2 Qd6+ $1 63. Kxe1 $8 Nd3+ 64. Kf1 $8 Nxf2 $15 {
brächte Weiß womöglich noch in Verlustgefahr}) 59. Kb2 $18 {hier hat es
sich nun ausgeschacht, während neben den beiden weißen Mehrbauern auch die
Exponiertheit des schwarzen Monarchen nun den Unterschied machen ...} Re7 60.
Rf6 $1 Qe8 $8 61. h5 $5 Re3 62. Qd5 $1 {den wollte die Engine bereits zugs
zuvor ziehen} Re5 63. Qf7+ {einfach und sicher} (63. Rf7+ Ka8 64. Qf3 {[%cal
Rf7f8] hätte die Engine gezogen}) 63... Qxf7 64. Rxf7+ Kb6 65. h6 Rh5 66. Na4+
$1 Ka6 (66... Kb5 $2 67. Rb7+ Ka6 68. Rb6+) 67. Rf6 (67. h7 $1 Rh2+ 68. Kc3)
67... Kb5 (67... Kb7 $142) 68. Nc3+ $6 (68. Kc3) 68... Kc5 69. Ne4+ Kd5 70. Ng3
Rh2+ 71. Ka3 (71. Kc3 $2 Rh3 $16 {hätte dagegen noch den Sieg gefährdet})
71... Nd4 ({das vielleicht noch ein bisschen bessere} 71... Ne5 72. Nf1 Rh3 73.
Ka4 Ng4 74. Rf5+ Ke4 75. Rxa5 Rxh6 {hätte auf Dauer wohl auch nicht mehr
gerettet}) 72. Rg6 Ke5 73. Rg5+ Kf4 $2 (73... Kf6 $8 {hätte letztlich wohl
auch nur noch eine schwarze Niederlage verzögert}) 74. Rh5 $1 1-0
[Event "SVW Verbandsliga Süd 2017/18"]
[Site "?"]
[Date "2017.10.15"]
[Round "2"]
[White "Rupp, Michael"]
[Black "Ninov, Nikolai"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "A20"]
[SetUp "1"]
[FEN "rnbqkbnr/pp3ppp/2p5/3p4/2PQ4/6P1/PP2PP1P/RNB1KBNR w KQkq - 0 5"]
[PlyCount "67"]
[SourceDate "2017.09.25"]
{Wie im Fazit des Berichterstatters eingangs ewähnt, hatten wir an zwei
Brettern zumindest aber auch einiges Glück, dass überhaupt noch ein halber
Punkt heraussprang ...} 5. Nf3 {der Berichterstatter wunderte sich doch
ziemlich, dass sein großmeisterlicher Gegner bereits zu diesem frühen
Zeitpunkt wohl bald eine halbe Stunde (!) überlegte, um dann} Na6 $1 $146 {
aufs Brett zu bringen, was offenbar eine (gute) Neuerung darstellt. Der
Berichterstatter wollte dem Kontrahenten offenbar nicht nachstehen und
investierte nun seinerzeit mehr als zwanzig Minuten, um sich letztlich für
einen Zug weitaus mindererer Güte zu entscheiden ...} (5... dxc4 6. Qxd8+ $1
Kxd8 7. e4 $5 b5 8. a4 Nf6 9. axb5 cxb5 10. Bg2) 6. Nc3 $2 {mit diesem
scheinbar aktiven Entwicklungszug bringt sich Weiß bereits in ziemliche
Schwierigkeiten} (6. a3 $6 {, um den schwarzen Springer nicht nach b4 zu
lassen, sah für den Berichterstatter nicht attraktiv aus, sah er doch immer
wieder diesen Springer dann auf c5 mit einer Gabeldrohung auf b3 auftauchen.
Nach} Nf6 {möchte auch die Engine bereits lieber mit Schwarz spielen, doch
wäre dies gegenüber der Partiefortsetzung ein weitaus geringeres Übel
geblieben}) ({Im Nachhinein würde der Berichterstatter vielleicht} 6. Bg2 Nb4
7. Na3 {spielen, was diesem auch nicht attraktiv schien, lässt sich nun doch
der gut stehende shwarze Springer nicht mehr so ohne Weiteres vertreiben}) 6...
Nb4 $1 7. Qd1 d4 $1 {diesen Zug hatte der Berichterstatter bei seinem vorigen
Überlegen zwar ganz kurz gesehen, aber dann sofort wieder vergessen} ({Der
Berichterstatter konzentrierte sich stattdessen auf das Nachdenken über} 7...
dxc4 8. Qxd8+ Kxd8 9. Bg5+ f6 10. O-O-O+ Ke8 11. Bf4 $44 {was ihm ausreichende
Kompensation zu bieten schien}) 8. Ne4 (8. Nxd4 $4 Qxd4 {ist natürlich die
eigentliche Pointe des vorigen schwarzen Zuges}) ({allein} 8. a3 {schien noch
eines weiteren Nachdenkens wert, was aber nach} dxc3 9. Qxd8+ Kxd8 10. axb4
Bxb4 {nach kompensationslosem Bauernverlust aussah, wobei die Stellung nach}
11. Bg5+ f6 12. O-O-O+ {wohl eher besser gewesen wäre als in der Partie}) 8...
Qe7 {nach wenigen Minuten kam damit der inzwischen befürchtete Zug aufs Brett}
({Der Berichterstatter konnte sich erst zu seinem vorigen Partiezug
durchringen, nachdem er den Eindruck gewonnen hatte, dass nach} 8... Bf5 9.
Nfd2 {noch möglich ist, was ihm nach} ({wobei} 9. a3 Bxe4 10. axb4 Bxb4+ 11.
Bd2 $17 {aber vielleicht sogar das geringere Übel darstellen würde}) 9... d3
$1 10. exd3 $8 Nxd3+ 11. Bxd3 Qxd3 12. Qe2 Qxe2+ 13. Kxe2 $17 {noch halbwegs
angängig schien, was es aber wohl eher schlecht als recht ist}) 9. a3 $8 {
Weiß bleibt keine andere Wahl, als etwas Material zu geben und auf etwas
Kompensation zu hoffen ...} Bf5 $1 ({Nach} 9... Qxe4 10. axb4 Bxb4+ 11. Bd2 $15
{hielte sich der weiße Nachteil wohl eher in engeren Grenzen}) 10. axb4 (10.
Ned2 $4 Nd3# {hätte das Leiden des Berichterstatters frühzeitig beendet})
10... Bxe4 {[%cal Re4f3]} 11. Bg2 Qxb4+ 12. Bd2 {möchte lieber noch einen
zweiten Bauern feil bieten als dem Gegner beim Zwischenziehen der eigenen Dame
die Option zu bieten, auf Kosten von Damentausch mit einem Mehrbauer Vorlieb
zu nehmen} (12. Qd2 $5 {war dennoch sehr ernsthaft zu erwägen} Qxd2+ $6 ({
besser} 12... Qxc4) 13. Bxd2 $15 {wäre trotz Damentausches besser auszuhalten
gewesen als die Partiefortsetzung}) 12... Qxc4 (12... Qxb2 {ist wahrscheinlich
nicht besser nach} 13. O-O Nf6 14. Ne5 $1 {; man sehe z.B.} Bc2 (14... Bd6 15.
Nd3 Bxd3 16. exd3 O-O 17. Rb1 Qa3 18. Bc1 Qa6 19. Bg5 $1 $15) 15. Qe1 Bd6 16.
Nxc6 $1 Be4 $1 17. Nxa7 $15 Bb8 $6 18. Nc8 $1 Rxa1 19. Qxa1 Qxd2 $2 (19... Qxa1
20. Rxa1 Bxg2 $11) 20. Qa3 $1 $18) 13. O-O ({Von} 13. Ra4 {nahm der
Berichterstatter Abstand wegen} Qc2 {, doch nach} 14. Qxc2 (14. Qa1 $2 Bc5)
14... Bxc2 15. Rxd4 $15 {wäre der Nachteil wohl eher kleiner als in der Partie
} (15. Ra5 $5)) 13... Qd5 (13... Bc5 $17 {liefe wohl auf dasselbe hinaus}) 14.
Ra5 $1 {Weiß muss natürlich mit zwei Minusbauern sich um Aktivität bemühen
...} b5 (14... Bc5 {dito}) 15. Qa1 $1 Bc5 16. Rd1 {[%cal Gd2c3]} ({Noch etwas
kleverer war wohl} 16. Ra6 $1 {[%csl Ga1,Ga8][%cal Gc5b6,Ga6b6,Rb2b4] ; man
sehe z.B:} d3 $6 17. Re1 dxe2 18. Rxe2 Ne7 19. Rxe4 $1 Qxe4 20. b4 $8 Bd6 21.
Qxg7 Rg8 $15) 16... Bb6 17. Ra6 Rd8 $6 {darf man wohl als ernstere
Ungenauigkeit bezeichnen, wonach Weiß nun wahrscheinlich tatsächlich
ausreichende Kompensation erhält ...} (17... c5 $1 18. b4 Nf6 19. bxc5 Bxc5
$17) 18. Ba5 $1 {droht vor allem, den gegnerischen d-Bauern zu erobern} c5 $1 {
Schwarz muss danach trachten, diesen zu verteidigen} (18... Bxa5 $2 19. Rxd4
$16) 19. b4 $5 ({einfacher zumindest war wohl} 19. Bxb6 axb6 20. Rxb6 Nf6 $1
21. Rxb5 $11 {was wohl zu Ausgleich gelangt hätte}) 19... Qb7 $5 {objektiv
wohl nicht besser als ein Springerzug, doch kann Weiß hier wohl eher etwas
falsch machen ...} 20. bxc5 $5 {relativ schnell entschied ich mich angesichts
dessen, dass beim Gegner schon bald die letzten fünf Minuten anbrachen, für
die kompliziertere der zwei überhaupt nur angängigen Möglichkeiten in der
Hoffnung, dass der Favorit infolge seiner Zeitknappheit hier eher etwas falsch
machen könnte ...} ({objektiv vorzuziehen war aber das profane} 20. Bxb6 $1
axb6 21. Ra7 Qd5 22. Ra6 {, was für Ausgleich reichen sollte}) 20... Qxa6 $8
21. cxb6 axb6 22. Rxd4 $8 Rxd4 ({gut sieht auch} 22... Bd5 $5 {mit der
forcierten Folge} 23. Qd1 bxa5 24. Rxd5 Rxd5 25. Qxd5 Ne7 {aus; man sehe z.B.}
26. Qe5 Qb6 $5 27. Qxg7 Rg8 28. Qxh7 Kf8 $1 {und die hier verbleibenden
schwarzen Freibauern könnten den entscheidenden Unterschied ausmachen}) 23.
Qxd4 bxa5 $1 24. Qxe4+ $8 ({ursprünglich geliebäugelt hatte der
Berichterstatter bei seinem Überlegen über den 20.Zug mit dem Zug} 24. Qxg7
$4 {der hier aber nun angesichts von} Qf6 {keine Option darstellt}) 24... Ne7 {
materiell sieht es nicht gut aus für Weiß, doch der Umstand, dass Schwarz
wegen seines dann hängenden Springers nicht rochieren kann, hält ihn noch
halbwegs im Spiel ...} 25. Nd4 {[%csl Gb5][%cal Gd4f5]} (25. Qe5 $5 {war
vielleicht auch noch möglich}) 25... Kf8 (25... Qd6 $5 26. Nf5 Qc7 27. Nxg7+
Kf8 $17 {zieht die Engine leicht vor}) 26. Qd3 {[%csl Rb5,Gd8] da nun einer
der beiden furchterregenden schwarzen Freibauern nun nicht mehr zu decken ist
und die weiße Dame nebenbei auf das potentielle Mattfeld d8 schielt, sah mir
das so naheliegend aus, dass ich es recht schnell aufs Brett brachte} (26. Qe5
$5 {, was insbesondere auch den folgenden Partiezug unterbindet, war aber
vielleicht wieder einen Tick noch besser:} Qb6 $1 27. Bc6 $1 Qd8 $1 28. Bxb5 h5
$1 $17) 26... g6 27. Nxb5 Kg7 28. Qc3+ $1 Qf6 ({war vielleicht doch} 28... f6
$5 {vorzuziehen?} 29. Qc7 Qe6 (29... Qxb5 30. Qxe7+ Kh6 31. Qxf6 Rc8 32. h4 $15
) 30. Nd4 Qe5 31. Qd7 Rb8 32. Bf1 $1 $15 {/-/+}) 29. Qxa5 $8 {die schwarzen
Freibauern sind nun allesamt beseitigt, doch mit dem seinem Turm vermag der
Nachziehende nun einen anderen Trumpf ins Spiel zu bringen ...} Rc8 30. Qa3 {
[%csl Gc1]} Qe5 $1 {[%csl Rb5,Re2]} 31. Nd6 $6 (31. Qd3 Rc1+ 32. Bf1 {
versprach wohl noch bessere Rettungschancen}) 31... Rd8 $1 32. Nc4 $8 Rd1+ $6 {
dieses scheinbar aktive Schach, über das der Gegner bei nur noch wenigen
Minuten Restzeit nicht lange nachdachte, gefährdet in Wirklichkeit bereits
ernsthaft einen Gewinn ...} ({nach} 32... Qxe2 $1 {wäre der Berichterstatter
wohl weiter mit dem Rücken zur Wand gestanden und hätte die schwere Wahl
treffen müssen, mit Damen oder ohne nach} 33. Qb2+ Qxb2 34. Nxb2 {gänzlich
freudlos weiterzuspielen, wofür er sich vermutlich entschieden hätte. Der
Leser mag selbst beurteilen, wie es um die weißen Chancen bestellt wäre,
dieses Endspiel in der Folge halten zu können}) 33. Bf1 Qxe2 $2 {wieder
binnen Sekunden gespielt, doch damit gerät ein Gewinn endgültig außer
Reichweite ...} 34. Ne3 $1 $44 {[%csl Re7] dass nun nicht nur die Qualität
auf d1 einsteht, sondern auch der Springer, hatte der bulgarische GM wohl
schlichtweg übersehen (aber auch der Berichterstatter ehrlich gesagt erst
ganz kurzfristig entdeckt)} Rb1 {ein solcher Turmzug auf der gegnerischen
Grundreihe ist der letzte zur Verfügung stehende Versuch ...} 35. Kg2 $1 {
[%csl Re2,Re7] umschifft erfolgreich die letzte Klippe. Nach diesem
Entfesselungszug hängt auch die schwarze Dame, was Schwarz zu einem
materiellen Zugeständnis zwingt ...} ({Die letzte Klippe bestand in} 35. Qxe7
$4 Rxf1+ 36. Kg2 Rxf2+ {nebst Mattsetzung}) (35. Qd6 $5 {hätte nach Meinung
der Engine aber auch zum Remis gereicht}) 35... Rxf1 $8 {Schwarz muss die
Qualität zurückgeben, wonach der Remishafen nach zuvor stürmischer See doch
noch erreicht werden konnte ...} 36. Qc3+ $5 (36. Nxf1 $11) 36... f6 37. Nxf1
$11 h5 38. Qe3 {hier bot der Berichterstatter remis, was umgehend akzeptiert
wurde. Nach einer Partieanalyse fragte der Gegner wohl mangels Lust durchaus
wohl nicht ganz unverständlich dann nicht mehr an, was sich dann entsprechend
auch der Berichterstatter verkniff} 1/2-1/2
[Event "SVW Verbandsliga Süd 2017/18"]
[Site "?"]
[Date "2017.10.16"]
[Round "2"]
[White "Kolacyak, Daniel"]
[Black "Mehrer, Michael"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "A22"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/4K1k1/2p4p/2P4P/nB6/8/8/8 b - - 0 60"]
[PlyCount "18"]
[SourceDate "2017.09.25"]
{Womöglich gar noch mehr Glück, seine Partie noch ins Remis retten zu
können, hatte der Vornamenskollege am siebten Brett ...} 60... Kh7 {ein
Verlustzug wie jeder andere Zug} (60... Nb2 $2 61. Bc3+) 61. Kf7 $2 {der
falsche Königszug} ({gewonnen hätte unter anderem z.B.} 61. Kd7 Kg7 62. Ke6
$1 $18 (62. Kxc6 $2 {wäre zu voreilig:} Kf6 ({es ginge sogar sofort} 62...
Nxc5) 63. Bd2 {ansonsten zieht Schwarz ...Sxc5 nebst ...Kg5 und beseitigt den
letzten weißen Bauer} Kf5 64. Bxh6 Kg4 65. Kb5 Nxc5 {nebst ...Kxh5}) 62... Kh7
63. Kd6 Kg7 {und nun präzise} 64. Bd2 $1 $18) (61. Kd6) 61... Nc3 $1 {Michael
zeigt sich voll auf der Höhe und nutzt geschickt die Gegebenheiten der
Stellung; so ist der Springer wegen Patt nicht zu nehmen} 62. Ke8 $6 ({noch
gewisse Gewinnchancen hätte} 62. Ke6 {geboten:} Ne4 $8 63. Ba3 $1 {die
letzten beiden Züge hätten sich auch in umgekehrter Reihenfolge spielen
lassen} (63. Kd7 Kg7 64. Kxc6 Kf6 65. Kb7 Nxc5+ $8 $11) 63... Ng3 64. Kd6 Nxh5
65. Kxc6 Nf6 66. Kb5 $14 {und die Partie dürfte remis enden}) 62... Nd5 $1 $11
{nun kann Weiß nicht mehr verhindern, dass sein h-Bauer fällt} (62... Ne4 $1
$11 {war der andere mögliche Remiszug}) 63. Bd2 Nf6+ $8 64. Ke7 Nxh5 65. Kd6
Nf6 {und auch der zweite Bauer wird fallen ...} 66. Bxh6 (66. Kxc6 Ne4) 66...
Kxh6 67. Kxc6 Ne4 68. Kd5 Nxc5 69. Kxc5 {ein Spiel bis zu blanken Königen
trifft man heutzutage nicht mehr allzu oft an. Nach diesem zuletzt etwas
überraschenden Remis witterten wir nicht zu Unrecht wieder Morgenluft ...}
1/2-1/2
[Event "SVW Verbandsliga Süd 2017/18"]
[Site "?"]
[Date "2017.10.16"]
[Round "2"]
[White "Junger, Ulrich"]
[Black "Frey, Thomas"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "A48"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/2k1r3/4p2R/1KPp4/3PpP2/8/8/8 w - - 0 52"]
[PlyCount "14"]
[SourceDate "2017.09.25"]
{In den letzten beiden noch laufenden Partien oblag den Gebrüdern Junger die
undankbare Aufgabe, noch die Kastanien aus dem Feuer zu holen, wofür
zumindest eineinhalb Punkte zu holen waren. An und für sich sollte Caissa
für diese anspruchsvolle Mission die richtigen, da radfahrgestählten
Kandidaten bestimmt zu haben, doch letztlich muss man hier von einem Scheitern
sprechen, obwohl sich zumindest kurzzeitig dann tatsächlich jeweils die
Möglichkeit aufgetan hatte, das zu schaffen ...} 52. c6 {nachdem in der
Partie am sechsten Brett schon recht frühzeitig die Damen vom Brett kamen und
sich nachfolgend nicht mehr allzu viel Spektakuläres getan hatte, mündete
die Partie zunächst in dieses an und für sich ausgeglichene Turmendspiel ...}
e3 $5 {zunächst findet der Konkurrent noch den einen von insgesamt zwei
gangbaren Wegen} ({sofort} 52... Kd6 $11 {war der andere spielbare Zug}) 53.
Rh3 Rf7 $4 {das hingegen kostet die Partie - oder besser gesagt, hätte sie
kosten können ...} ({wieder waren nur zwei Züge überhaupt spielbar:} 53...
Kd6 $11 54. Rxe3 Re8 $8 {[%cal Ge8b8]}) (53... e2 54. Re3 Kd6 $8 55. Rxe2 Re8
$8 $11 {[%cal Ge8b8] liefe auf dasselbe hinaus}) 54. Rxe3 $18 ({oder auch
(wohl weniger verfänglich)} 54. Kc5 $18) 54... Rxf4 55. Rxe6 $2 ({Ulrich
hätte zunächst seinen d-Bauern sichern sollen:} 55. Kc5 $1 $18 {Vermutlich
störte er sich dabei an} Re4 (55... Rf6 {könnte Weiß dann genauso
beantworten wie 5...Te4}) {doch nach einem Turmschwenk wie} 56. Rh3 $5 {nebst
Einstieg auf der siebten Reihe hätte letztlich der weiße Freibauer
triumphiert}) 55... Rxd4 $11 {auch wenn Weiß nun noch den schwarzen Bauer
gewinnen wird, ergibt sich alsbald eine bekannte theoretische
Remiskonstellation ...} 56. Kc5 Rc4+ {nur einer von vielen Wegen zum Remis} 57.
Kxd5 Rc1 58. Re7+ Kc8 {und unser Mann verzichtete zurecht darauf, hier noch
weiter auf einen vollen Punkt zu hoffen} 1/2-1/2
[Event "SVW Verbandsliga Süd 2017/18"]
[Site "?"]
[Date "2017.10.15"]
[Round "2"]
[White "Lozajic, Marko"]
[Black "Junger, Werner"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "D05"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/8/4n3/p7/P7/2K1k3/8/8 w - - 0 69"]
[PlyCount "6"]
[SourceDate "2017.09.25"]
{Nachdem der eine Gebruder Junger also die wohl einzige sich gebotene Chance
auf einen Partiegewinn verpasste, musste der andere ältere nun umbedingt
seine Partie gewinnen, um zumindest noch ein Gesamtunentschieden erreichen zu
können. Vermutlich wäre das Werner auch gelungen, doch die jeweils 30
Sekunden Inkrement, von denen er zu diesem Zeitpunkt der Partie zu zehren
hatte, waren nicht genug ...} 69. Kc4 {Werner hatte die Eröffnung richtig gut
gespielt und bereits vor über dreißig Zügen einen Bauern gewinnen können,
den er durch adäquate Tauschoperationen bis zu dem vorliegenden an und für
sich gewonnenen Endspiel zu destillieren wusste, doch just zu dem Zeitpunkt,
als er sich und die Mannschaft hätte belohnen können, fand er nicht mehr den
rechten Weg ...} Nc7 $4 {wirklich einigermaßen tragisch} ({der richtige
Springerzug wäre} 69... Nd8 $19 {gewesen:} 70. Kb5 Nb7 71. Kb6 Kd4 72. Kxb7
Kc5 {und der schwarze König wird den gegnerischen Bauer gewinnen, ohne dass
der weiße König in eine theoretische Remisposition zu gelangen vermag}) (
69... Nd4 $19 {war der zweite mögliche Springerzug, der über einen kleinen
Umweg zur vorig erwähnten Gewinnführung führen würde:} 70. Kc3 (70. Kc5 Kd3
71. Kb6 Nb3) 70... Nc6 $1 71. Kc4 Nd8 $1) 70. Kc5 {nun dagegen fällt der
letzte schwarze Trumpf ....} Kd3 71. Kb6 Kc4 1/2-1/2