Sieg mit Zitterfinale

Bezirksliga B 2023/2024 Runde 4:

SV Ebersbach II – SK Wernau II     4,5:3,5

Gegen Wernau hat man sich Chancen ausgerechnet – diese Chancen boten sich und wurden ergriffen. Fast den ganzen Spielverlauf über lag ein gewisser Optimismus in der Luft, doch auch nachdem das Unentschieden und damit ein wertvoller Mannschaftspunkt sicher war, zog sich das Bangen um den letzten halben Punkt noch lange hin.

Ein sehr schnelles und wichtiges Remis machte Uwe Bucher (4), der in leicht besserer Angriffsstellung vielleicht auch mehr drin gehabt hätte, durch den frühen halben Punkt aber für ein gewisses Gefühl der Stabilität sorgte.

Simon Groke (8) hat sich lange Zeit gut gehalten, sein Gegner mit einem wahrscheinlich zehn- bis zwanzigfachen an Spielerfahrung setzte ihn allerdings fortwährend mehr unter Druck, wodurch schließlich eine Figur verloren ging. Simon sah mit diesem Materialnachteil keine Perspektive mehr und warf das Handtuch – vielleicht wären dennoch gewisse Chancen zu finden gewesen, aber bei Verlust einer ganzen Figur ist diese Entscheidung vollkommen nachvollziehbar.

Bei Dmitry Kolmykov (2) wollte es einfach nicht so recht klappen. Er geriet in Bauernrückstand, den er nicht mehr aufzuholen vermochte und durch den er auch die Partie verlor.

Manuel Zöller (7) geriet im Caro-Kann in eine sehr unangenehme Variante, die er normalerweise mit allen Mitteln zu verhindern sucht. Nachdem es sein Gegner versäumte, die Dame aktiv zu platzieren, konnte er sich aber wieder stabilisieren. Ein gravierender gegnerischer Fehler kostete später den Turm und erlaubte Manuel, den Weg zum Sieg drastisch zu verkürzen, doch auch ohne dieses Geschenk sah er sich, so lange er die Angriffe abwehren und Figuren abtauschen würde können, in Sachen Bauernstruktur im Vorteil.

Nikola Karacic (6) befand sich zuletzt in einer ausgeglichenen, eher geschlossenen Stellung, in der es sich darum drehte, mit dem besseren Positionsspiel den größeren Druck auszuüben. Doch für solche langwierigen Manöver fehlte beiden die Bedenkzeit, weswegen sich auf ein nachvollziehbares Remis geeinigt wurde.

Theodor Häberle (5) stand auch lange ausgeglichen, erhielt aber nach und nach Vorteil durch bessere Figurenaktivität – das aktive Läuferpaar fiel hier sicher ins Gewicht. Diese Aktivität entlud sich in einem erfolgreichen Angriff auf den Königsflügel mit Bauernraub, nachfolgenden Drohungen und schließlich dem Partiesieg.

Egor Kolmykov (1) zeigte in seiner Partie über Eröffnung und Mittelspiel keinerlei sichtbaren Schwächen und konnte letztendlich den leichten Vorteil, der sich ihm bot, verdichten – indem er mit seinen Türmen in die gegnerische Stellung eindrang und abräumte, wofür zunächst ein Bauer geopfert werden musste. Zwei Leichtfiguren mussten vom Brett weichen, um einen dieser Türme zu beseitigen. Mit diesem Materialvorteil navigierte Egor sicher zum Sieg.

Jan Hoyler (3) stand mit drei Bauern Vorsprung eigentlich auch klar auf Gewinn. Als alle anderen Partien vorbei waren, sah es dann schon wieder anders aus. Der Vorteil war zusammengeschrumpft und die große gegnerische Initiative gefährdete selbst die Punkteteilung, die für einen Mannschaftssieg zu diesem Zeitpunkt schon gereicht hätte! Jan verteidigte sich jedoch hartnäckig, suchte alle Möglichkeiten, Dauerschach zu drohen oder dem Angriff mit Abtausch den Biss zu nehmen. Letztendlich wurde seine Hartnäckigkeit belohnt. Durch Fehlgriffe seines Gegners kam er in ein gewonnenes Endspiel. Angesichts der langen, kräftezehrenden Partie und der relativ kleinen Zeitreserve, um diesen Sieg über die Bühne zu bringen, machte er daraus ein Remis, was den Sieg von Ebersbach besiegelte.

 

Damit ist vor dem Jahreswechsel quasi als (fair erkämpftes) Weihnachtsgeschenk ein wichtiges Saisonziel der zweiten Mannschaft erreicht. Zu 100% ist der Klassenerhalt vielleicht noch nicht gesichert, aber ein großes Stück der nötigen Arbeit ist vollbracht. Weiter geht es am 21.01. gegen den TSV/RSK Esslingen 1.

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