Staufer-Open 2020 Tag 2: 75% der SVE´ler mit mindestens 75% Tagesausbeute!

Nachdem unsere vier Mannen gestern am ersten Turniertag schon recht ordentlich in die Turnierpuschen gekommen waren und entsprechend allen schon zumindest ein volles Erfolgserlebnis vergönnt war, ging es heute entsprechend dem jüngsten Trend recht ansprechend weiter (Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel – und etwas Glück gehört mitunter auch dazu) …

Im B-Turnier tat sich unser jüngster Starter Nils Wurmbauer in der Vormittagsrunde zunächst nochmals ähnlich schwer wie zum gleichen Zeitpunkt tags zuvor; überhaupt ähnelten sich beide Partien von den Rahmenbedingungen und Spielverlauf sehr, denn wieder kam Nils, eine gewisse Favoritenrolle bekleidend, wieder alles in allem nicht gut ins Spiel und musste am Ende wieder mit der Punkteteilung zufrieden sein. Just zu dem Zeitpunkt, als sich eine gute Chance auf einigen Vorteil bot, griff er daneben und musste letztlich froh sein, dass der Gegner bei Mehrbauer und besserer Bauernstruktur letztlich offenbar „kalte Füße“ ob seines leichten Entwicklungsrückstands oder eines Zeitdefizits bekam – oder eben Angst vor der eigenen Courage. Das resultierende Remisangebot wurde da sicherlich gerne angenommen.

Ein ganzes Stück besser zu gefallen wusste da Nils mit seiner Partieleistung in der Abendpartie gegen ein gar noch zwei Jahre jüngeres weibliches Talent mit immerhin schon 1500er-DWZ. Zwar stand er auch da in der Eröffnung zwischenzeitlich eher schlechter, wobei er dann aber – wieder ganz ähnlich wie in der zweiten Partie des Vortags – die Partie mehr und mehr in den Griff bekam, je mehr die Jungamazone gegenüber den Faden verlor. Den finalen Königsangriff wusste Nils dann richtig überzeugend vorzutragen …

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Letztlich denselben Tagesverlauf erlebte auch unserer bisheriger „Goalgetter“ Bernd Grill im A-Turnier. Nach dem gestrigen abendlichen Achtungserfolg gegen einen der engsten Turniermitfavoriten wartete heute Vormittag mit einem FM anscheinend aus dem fernen Singapur nun eine eher moderate Gegnerschaft auf ihn. Nach wechselhaftem Verlauf neigte sich die Waagschale zuletzt schließlich an sich zu Gunsten unseres Akteurs …

https://view.chessbase.com/cbreader/2020/1/4/Game2807875.html

Abgesehen von den vielleicht spezielleren Rahmenumständen gegen Partieende sollte Bernd trösten, dass der „Partiehase“ davor auch durchaus mal in eine andere ungünstigere Richtung hätte laufen können.

Am Nachmittag zur Spätrunde wartete auf Bernd mit dem niederländischen IM Gerard Welling (DWZ 2269/Elo 2289) wieder ein hierzulande bekannterer Spieler, der meines Wissens schachlich ganzjährig ziemlich aktiv ist. In einer von Bernd sauber bekämpften klassischen Holländischen Partie konnte der nachziehende Gegner letztlich den Verlust seines zentralen e-Bauern nicht mehr vermeiden, wobei da mit noch allen Schwerfiguren auf dem Brett aber noch viel Arbeit zu erwarten war bei an sich vielleicht doch eher fragwürdigen Gewinnaussichten. Der Gegner tauschte aber alsbald bereits alle Schwerfiguren bis auf ein verbleibendes Turmpaar ab; schon weit nach der Zeitkontrolle konnte Bernd nach einem ungeschickten gegnerischen Zug dann schließlich tatsächlich noch einen zweiten Bauer und damit die Partie gewinnen – eine wirklich überzeugend vorgetragene technische Vorteilsverwertung! Die so erzielten 1,5/2 Tagesausbeute sollte dabei aber nicht einmal die beste eines SVE-Akteur an diesem zweiten Turniertage bleiben…

Als einziger SVE´ler  sah sich am Vormittag Hartmut Hehn anbetrachts der Auslosung noch in einer gewissen Favoritenrolle wieder; in einer umkämpften Partie gelang es im letztlich, dem Gegner eine Qualität abzuknöpfen, wonach dieser aber nicht zuletzt wegen Hartmut´s recht exponiert stehendem König noch länger erheblichen Widerstand zu bieten vermochte. Nachdem ihm dann aber im Zuge einer gegnerischen Ungenauigkeit der Damentausch geglückt ist, bekam Hartmut die Sache endgültig in den Griff und den ganzen Punkt unter Dach und Fach.

Ziemlich das Glück bemühen musste er dagegen in seiner Abendpartie, in der er kurioserweise gegen einen Spieler anzutreten hatte, auf den wir höchstwahrscheinlich in zwei Wochen bei unserer nächsten Begegnung in der Verbandsliga wieder treffen werden. Zunächst verlief die Partie so, wie es nach den nominellen Verhältnissen an sich ungefähr zu erwarten war; Hartmut entschloss sich schließich aus einiger Not heraus, eine Qualität abzugeben, nachdem er zuvor mehr und mehr unter Druck geraten war, um dann gewissermaßen aufs Beste zu hoffen, was aufgrund der Komplexität der Stellung auch recht gut gelang. Letztlich kippte die Partie dann tatsächlich noch in dramatischer Weise, als dem in unseren württembergischen Schachgefilden renommierten Gegner just im 40.Zug tatsächlich noch ein höchst unglücklicher Lapsus unterlief…

http://view.chessbase.com/cbreader/2020/1/4/Game3611281.html

Weit weniger Fortune hatte allein Uli Junger, der heute leider eine Doppelnull einfuhr, allerdings auch gegen jeweils recht starke Gegnerschaft von zumindest guter Verbandsligaqualität im 2100er-DWZ-Bereich.

 

Auf drei unserer vier Teilnehmer warten morgen Vormittag in Runde fünf nominell stärkere Gegner. So hat Hartmut Hehn gegen den Oberligaakteur des ausrichtenden Vereins Andreas Weiss anzutreten; im B-Turnier trifft Nils Wurmbauer gar auf die Nr.4 der Setzliste. Das ist aber sicherlich noch eher harmlose Kundschaft im Vergleich zu dem Gegner, den unser nominell Stärkster Bernd Grill nun zugelost bekommen hat: auf ihn als Nachziehenden wartet da mit bislang gar einem halben Punkt weniger auf dem Turnierpunktekonto doch glatt kein geringerer als die Nr.1 der Setzliste, der serbische GM Nikola Sedlak (Elo 2563) !

Man darf also wirklich gespannt sein, inwieweit unsere Teilnehmer auch weiterhin starker und stärkster Konkurrenz Paroli zu bieten vermögen! Rundenbeginn ist wieder um 09:30; eine Liveübertragung findet offenbar leider keine statt.

 

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