Überzeugender Sieg nach langer Durststrecke

Bezirksliga B 2023/2024 Runde 2:

SVE II – SC Ostfildern 2        6:2

Für den Großteil der Mannschaft war dieses Spiel der Endpunkt eines schachlich dicht besetzten Wochenendes (siehe in Kürze folgenden Bericht zum Simultan!). Doch etwaige Ermüdung war das einzige schlechte Vorzeichen, alle anderen Faktoren sprachen zu Ebersbacher Gunsten: Die Mannschaft ist vollzählig ohne Ersatz, die Kontrahenten Ostfildern II sind auf der Liste der aussichtsreichen Begegnungen und zu allem Überfluss ist da auch noch der Heimvorteil.

Und mit gutem Spiel an diesem Tag gelang der erste reguläre Sieg seit… vor der Pandemie? Eine lange Durststrecke!

Dmitry Kolmykov (2) bekam die Sizilianische Verteidigung vorgesetzt – in der er sich besser auskannte als sein Gegner. Seine Bauern waren schneller am Königsflügel, um die Mauern aufzubrechen. Weder ein Gegenangriff noch eine Verteidigung kamen bei seinem Gegner ins Rollen und dieser musste die Segel streichen.

Hans Leutz (7) kam früh in den Genuss einer großen gegnerischen Schwäche – ein chronisch schwacher Bauer auf einer zentralen, halboffenen Linie. Fokussiertes Spiel auf diesen bedeutete gleichzeitig schnellen und effektiven Einsatz der Figuren, auf den König gerichtet. Als dort sogar noch ein Bauer abzuholen war, folgte schnell darauf Materialgewinn und Sieg.

Nikola Karacic (6) war nach frühem Damentausch bemüht, einen schwachen Bauern am Damenflügel zu verteidigen, der vielleicht einmal hätte hebeln sollen, jedoch sehr sicher festgelegt wurde. Der Zug, der sein Remis-Angebot darstellte, bereitete zwar einen möglicherweise aussichtsreichen Hebel des a-Bauern vor, allerdings war der gegnerische Springer Nikolas Läufer in dieser Stellung ziemlich klar überlegen. Weswegen die Annahme des Remis einen erfolgreichen Deal darstellte!

Jan Hoyler (3) labte sich an zwei besonders köstlichen Bauern, wonach es an den Figurenabtausch ging. Übrig blieb am Ende sein schwarzfeldriger Läufer, der das Brett ohne Gegenspieler für sich hatte. Nachdem die vereinzelten gegnerischen Bauern praktischerweise alle auf schwarzen Feldern gestrandet waren, kam die Kapitulation.

Uwe Bucher (4) kam entwicklungsmäßig schon früh ins Hintertreffen und musste sich schließlich gegen Angriffe auf seine entstehenden Schwächen verteidigen. Gegen einen übermächtigen Springer musste er seinen Turm in die Waagschale werfen, doch reichte dieses Wagnis nicht, die Niederlage zu verhindern.

Manuel Zöller (8) spielte darauf, mit einem Minoritätsangriff am Damenflügel eine Bauernschwäche zu schaffen. Die gegnerischen Maßnahmen setzten entweder am falschen Ort an oder beschleunigten diesen Plan sogar noch. Der Turm, der es sich schließlich auf dem entstandenen Vorposten gemütlich machte, setzte sogar zwei schwache Bauern unter Druck und war durch keine Figur mehr zu vertreiben – der Versuch resultierte im Materialgewinn, der zum Sieg führte.

Theodor Häberle (5) landete in einer Stellung mit Pro und Kontra gleichermaßen, in der er seinen Gegner zu einem Remis überzeugte. Es war nicht unbedingt abzusehen, wessen Schwächen im weiteren Spielverlauf mehr zum Tragen gekommen wären.

Egor Kolmykov (1) gelang mit seinem Läuferpaar das Eindringen in den Thronsaal. Zum Schutze des Monarchen musste sein Gegner eine Qualität hergeben, verteidigte sich aber noch erstaunlich lange, trotz schlechter Aussichten. Letztendlich gab er sich geschlagen, als Egors überlegene Schwerfigurenstreitmacht es in die zweite Reihe schaffte und das Matt bevorstand.

 

Das war nicht die letzte Begegnung, für die die Ebersbacher Zweite sich Chancen ausrechnet. Mit dem Ergebnis der ersten Runde und diesem hohen Sieg hat auch das Brettpunktekonto eine gute Grundlage. Die Zeichen stehen gut!

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