Es ist manchmal schon recht merkwürdig – und so auch insbesondere in der laufenden Verbandsligasaison – was am Ende eines Mannschaftskampfes als Gesamtresultat schließlich herauskommt. So hatten wir über weite Strecken der Saison doch ziemliche Probleme, unsere Mannschaftspunkte zusammenzusammeln; selbst gegen personell unterzählig antretende Außenseiter hatten wir mitunter doch einige Schwierigkeiten, die Gesamtbegegnungen für uns zu entscheiden und zweimal kamen wir wohl die Favoritenrolle bekleidend dann auch nicht über ein Gesamtunentschieden hinaus.
Entsprechend war nun gegen die bis dato noch gänzlich verlustpunkfreien Echaztäler aus Pfullingen mit allem zu rechnen; dass dabei gegen den personell vollständig angetretenen Tabellenführer dann ausgerechnet der höchste Saisonsieg überhaupt erzielt werden konnte, war dabei wohl das Resultat, das wir alle am wenigsten erwartet hätten.
Insofern liegt dann wohl auch der Verdacht nahe, dass der Gegner wohl auch nicht umbedingt seinen besten Tag erwischt hat. Nach einer entsprechenden Analyse scheint es dem Berichterstatter dann auch schon ein Stück weit so zu sein, dass so mancher Pfullinger nicht gerade seine beste Tagesform abrufen konnte. Allerdings möchte er auch konstatieren, dass diesmal insbesondere aber auch mehr aus der Eröffnungsphase herausgeholt wurde, als das bisher in der Saison zumeist der Fall gewesen ist, was dann entsprechend weiter ausgebaut werden konnte. So sind wir dann auch in der zweiten Partiehälfte im Gegensatz zu manchem Kontrahenten auf der anderen Brettseite zumeist voll auf der Höhe geblieben und konnten entsprechend gleich in mehreren Partien resultierende Endspiele doch recht sehenswert für uns entscheiden.
Dem einen oder anderen Mannschaftsmitglied kann man dabei wohl sogar eine richtig starke Leistung bescheinigen. Dies gilt insbesondere wohl auch für unseren Spieler an Brett 1 Bernd Grill, dem gegen einen erfahrenen Gegner eine lehrbuchwürdige Musterpartie (man kann wohl gar von „Glanzpartie“ sprechen) zum Thema „bessere Leichtfigur“ bzw. „guter Springer vs schlechter Läufer“ gelang, in der sich letztlich eine wahre Einbahnstraßen-Partie entwickelte, mit deren Vorstellung der Berichterstatter den Reigen der Spieltagsrückschau eröffnet …
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2017.02.12"]
[Round "?"]
[White "Bräuner, Uwe"]
[Black "Grill, Bernd"]
[Result "0-1"]
[ECO "C41"]
[Annotator "Mi. Rupp"]
[SetUp "1"]
[FEN "r2r1nk1/ppq1bppp/2pp1n2/4p3/P2PP1b1/1PN2NPP/1BP2PB1/R2QR1K1 b - - 0 12"]
[PlyCount "93"]
12... Bh5 {Bis dato stand die Partie wohl ausgeglichen, doch mit dem folgenden
Zug begann der Pfullinger wohl, den Pfad der Tugend zu verlassen ...} 13. g4 $6
{[%csl Rf4] die damit einhergehende Schwächung des Feldes f4 ist angesichts
des schon bereitstehenden Sf8 problematisch ...} Bg6 14. Nh4 $6 (14. d5 {[%csl
Ge6,Gf8] war wohl vorzuziehen, um den Sf8 einstweilen kaltzustellen}) 14... Ne6
$1 {[%csl Rd4,Yf4]} ({die taktische Operation} 14... Bxe4 $6 {, um am Ende den
ungedeckt stehenden Sh4 einzusammeln, funktioniert hier nicht richtig wegen}
15. g5 Bxg2 $8 16. gxf6 Bxh3 17. fxe7 Qxe7 18. Qh5 $1 Ne6 19. Ne2 $14) 15. Nxg6
fxg6 $5 16. Ne2 {[%csl Gf4] Weiß muss um das Feld f4 kämpfen} Nd7 ({mit}
16... d5 $1 {[%csl Gd1,Gd8] ließe sich der Zug des Turms in die d-Linie wohl
noch besser rechtfertigen}) 17. c4 (17. d5 Nf4 18. Nxf4 exf4 {würde sich wohl
ähnlich entwickeln wie die Partie ...}) 17... Rf8 $6 {wenn man davor
schließlich mit dem f-Bauern auf g6 zurücknahm ....} 18. Rf1 ({Wenn schon
den d-Bauer ziehen, dann wohl jetzt:} 18. d5 $1 Nf4 19. Nxf4 {Wenn Schwarz
dann wie in der Partie mit} exf4 $6 {[%cal Gd7e5] nimmt, kann Weiß hier nun
günstig} ({das bessere} 19... Rxf4 {dürfte nach} 20. Bc1 {zu einer ungefähr
ausgeglichenen Stellung führen}) 20. c5 $1 $14 {spielen:} dxc5 (20... Nxc5 21.
e5 $1 $36) 21. e5 $1 cxd5 22. Qxd5+ Kh8 23. Rad1 $36 Nb6 24. Qe4 $5 $16 {mit
kräftiger Kompensation und Inititative für Weiß}) 18... Rad8 $5 (18... Bg5
$5 {[%csl Gf4] war die spontane Eingebung des Berichterstatters, als der
zufällig gerade einen Blick in die Stellung warf}) 19. d5 $6 {Nun ist dieser
Zug weit weniger gut als zugs zuvor. Weiß wäre hier stattdessen wohl besser
beraten gewesen, die Spannung im Zentrum einfach so mal aufrechtzuerhalten ...}
Nf4 20. Nxf4 {den Springer konnte man hier wohl kaum auf Dauer stehen lassen.
Doch Schwarz hat ja noch einen weiteren Rappen in der Hinterhand ...} exf4 $1 {
[%csl Yd7,Ye5] schaufelt das Feld e5 als Figurenstützpunkt frei, was die
Partie strategisch letztlich entscheiden wird ...} 21. f3 $6 {[%csl Rg2]
lässt den weißen Läufer noch schlechter aussehen, als der eh schon aussah}
Bf6 $1 {tauscht die letzte weiße Figur, die Einfluss auf e5 auszuüben vermag
...} 22. Bxf6 Rxf6 {[%csl Yd7,Ye5] nun hat Schwarz die unanfechtbare Kontrolle
über das Zentralfeld e5, was sich als partieentscheidend erweisen wird ...}
23. Qd4 c5 {den möchte auch mein Schachprogramm spielen} 24. Qc3 a5 $6 {mit
diesem Zug war Bernd nach der Partie nicht mehr zufrieden. In der Tat räumt
er damit dem Gegner nochmals eine gewisse Chance ein ...} (24... g5 $1 $17 {
hätte besagter Chance einen Riegel vorgeschoben}) 25. h4 $6 {[%cal Gg4g5] ...
die dieser hiermit verpasst} ({Weiß versäumte hier die letzte strategische
Chance, mit} 25. g5 $1 {[%csl Gh3][%cal Gh3h4,Yg2h3] nebst h4 und Lh3 gewisses
Gegenspiel in die Wege zu leiten}) 25... g5 $1 $15 {unterbindet g5 nebst
Aktivierung des weißen Läufers über h3. Spätestens von hier an entwickelt
sich nun ein Spiel auf ein Tor, in dem Bernd im besten Carlsen-Style den
Pfullinger Gegner langsam, aber unabwendbar die Luft abschnürt ...} 26. hxg5
Rg6 27. Kf2 Ne5 {[%csl Ye5] der Springer steht hier einfach großartig, da
unangreifbar, und ist dem weißen Läufer turmhoch überlegen ...} 28. Rh1 Rxg5
29. Rh4 b6 30. Rah1 h6 31. Rh5 Qe7 32. Rxg5 Qxg5 33. Rh5 Qf6 {[%csl Rc3][%cal
Re5g4]} 34. Qd2 g5 $5 {[%csl Yf4,Rh6] war wahrscheinlich gar nicht nötig} 35.
Rh1 Kg7 36. Bf1 Rh8 {das schwarze Initiativspiel entwickelt sich langsam, aber
unaufhaltsam ...} 37. Be2 Kg6 38. Kg2 Nd7 $5 {[%csl Yf6]} 39. Qd1 Qe5 40. Qa1 {
der Damentausch verbessert die weißen Rettungschancen keineswegs ...} Qxa1 41.
Rxa1 Kf6 ({bei} 41... h5 {störte sich Bernd an der Fesselung} 42. Rh1) 42. Rh1
Ke5 43. Kf2 Rh7 (43... Kd4 $5) 44. Ke1 Nf6 45. Kd2 h5 {[%cal Gh5g4] jetzt, da
der Th7 gedeckt steht, ist die Zeit auf jeden Fall reif für diesen Zug ...}
46. gxh5 Rxh5 47. Rg1 ({der Computer bevorzugt} 47. Rxh5 {, wobei sich nach}
Nxh5 {nichts am einseitigen Charakter der Stellung ändern dürfte und die
weißen Chancen auf Rettung mehr als vage bleiben sollten}) 47... Nd7 $5 {
Bernd lässt sich Zeit und behandelt die Stellung streng positionell, was die
Stellung aber eben auch zulässt ...} (47... g4 $1) 48. Rg2 Kf6 49. Bd1 Ne5 50.
Be2 Rh3 51. Rf2 Kg6 52. Rf1 Kh5 53. Rf2 Rh1 54. Bd1 Kh4 $1 {der Anziehende ist
gegen die langsame Infiltrierung seiner Stellung hilf- und chancenlos ...} 55.
Rg2 Rh3 56. Rf2 Kg3 $1 ({oder auch} 56... g4 $1 57. fxg4 f3) 57. Ke2 $6 (57.
Rf1 {und nun etwa} g4 58. fxg4 f3 59. g5 Kg2 {hätte die Partie auch nicht
mehr retten können}) 57... Rh1 58. Bc2 {Weiß ist quasi vollständig
paralysiert} (58. Rf1 Rh2+ (58... Rxf1 59. Kxf1 Nxf3 60. Bxf3 Kxf3 61. e5))
58... Rc1 {Was für eine Dominanz!} 0-1
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2017.02.12"]
[Round "?"]
[White "Nägele, Thomas"]
[Black "Kessler, Dietmar"]
[Result "0-1"]
[ECO "B06"]
[Annotator "Mi. Rupp"]
[PlyCount "106"]
{Dass in einem Endspiel mit verschiedenfarbigen Läufern ein einziger
Mehrbauer zum Gewinn reicht, ist wohl eher die Ausnahme als die Regel.
Hier sehen wir eine der Ausnahmen, wobei es hierzu aber vielleicht doch auch
eines gewissen Zutuns des Gegners bedurfte ...} 1. e4 g6 2. d4 Bg7 {...typisch
Dietmar...} 3. Nc3 d6 4. Nf3 a6 $5 5. h3 {da der Nachziehende mit seinem
vorigen Zug wohl andeutet, seinen Weißfeldrigen eher fianchettieren zu wollen,
hätte man wohl auch erst mal gut ohne diesen Zug auskommen können} Nd7 $5 6.
Be2 e6 $5 {... wie auch das. Dietmar befindet sich hier in vertrautem
heimischem Terrain ...} 7. Bg5 $6 $146 {... der Anziehende hingegen?! ...} Ne7
8. Qd2 h6 {da dieser Zug eh zum (Hippopotamus- bzw. Nilpferd-)System gehört
und so nun einen Tempogewinn ermöglicht, hätte Weiß seinen Läufer besser
nicht bis nach g5 gezogen} 9. Be3 b5 {[%csl Ge4][%cal Gc8b7]} 10. a3 Bb7 11.
Rd1 {angesichts der leichten Schwächung durch den Aufzug seines a-Bauern
traute sich der Pfullinger wohl nicht so recht, hier stattdessen lang zu
rochieren} Nf6 {[%csl Re4]} 12. Bd3 {vermutlich hätte der Anziehende daher
seinen Läufer besser gleich hier platziert} (12. e5 dxe5 {[%cal Gf3e5,Gb7g2]
entwickelte sich auch zugunsten des Nachziehenden; man sehe z.B.} 13. dxe5
Qxd2+ 14. Nxd2 Nfd5 15. Nxd5 Nxd5 16. Bd4 Nf4) (12. Qd3 $5 {war dagegen eher
noch zu erwägen, auch wenn das wohl nicht umbedingt natürlich aussieht})
12... d5 $1 {eine Stärke des schwarzen "Hippo-Aufbaus" ist seine strategische
Flexibilität. Mir scheint, dass Dietmar als alter Nilpferd-Experte in dieser
konkreten Stellung hiermit genau den richtigen Plan initiierte ...} 13. e5 Ne4
$1 {zwingt den Anziehenden zu einer Entscheidung, die wohl so oder so nicht
wirklich attraktiv erscheint ...} 14. Bxe4 ({vielleicht war} 14. Qc1 Nxc3 15.
bxc3 {hier doch vorzuziehen, wenngleich Schwarz nach z.B.} c5 16. dxc5 Rc8 $5
$11 {mit seiner Stellung sicherlich ziemlich zufrieden sein darf}) 14... dxe4
15. Nh2 (15. Ng1 {[%cal Gg1e2] war die Alternative, doch findet Schwarz hier
mit} c5 $1 $15 {ebenfalls gutes Gegenspiel}) 15... c5 {[%csl Ge5]} 16. O-O (16.
Ng4 $5) 16... cxd4 {wie immer Weiß nun spielt, ist es bereits er, der
aufpassen muss, nicht merklich ins Hintertreffen zu geraten} 17. Qxd4 ({kaum
besser erscheint} 17. Bxd4 Nf5 18. Ng4 Qxd4 19. Qxd4 Nxd4 20. Rxd4 Rd8 21. Rfd1
Ke7 $15 22. a4 Bc6 23. axb5 axb5 {[%csl Re5][%cal Rh6h5]}) 17... Qxd4 18. Bxd4
O-O-O $15 ({gut war auch} 18... Nc6 19. Nxe4 Nxd4 20. Nd6+ Ke7 21. Nxb7 Bxe5
$15) 19. Bc5 Nf5 {[%csl Re5]} 20. Ng4 {so lässt sich der weiße Zentrumbauer
zwar einstweilen decken, doch dieser ist und bleibt chronisch schwach ...} Rxd1
21. Rxd1 Rd8 22. Rxd8+ Kxd8 {der Abtausch aller Türme ermöglicht nachfolgend
dem schwarzen Monarchen, wirkungsvoll ins Spiel einzugreifen ...} 23. g3 $6 (
23. a4 {hätte vielleicht noch für einen knappen Ausgleich gereicht}) 23...
Kd7 24. Kf1 $6 (24. a4) 24... h5 $1 25. Nf6+ {notwendig, da ja sonst der Bauer
e5 flöten ginge} Bxf6 $1 26. exf6 e5 $1 {[%csl Rf6][%cal Rd7e6] ...doch auch
nun ist gegen drohenden Bauernverlust kein wirkliches Kraut gewachsen ...} 27.
Nd1 (27. g4 {war wohl doch zumindest ein bisschen besser}) 27... Ke6 28. Ne3 {
der Pfullinger spielte damit sicherlich darauf, ungleichfarbige Läufer
herbeizuführen, die bekanntlich ja oft die Remischancen selbst beim einen
oder gar anderen Minusbauer zu erhöhen vermögen ...} Kxf6 $5 {wogegen
Dietmar offenbar nichts einzuwenden hatte, was der Berichterstatter zumindest
letztlich dann aber doch für ein bischen zu optimistisch hält} ({der
Computer möchte dagegen die alleinige Existenz von ungleichfarbigen Läufern
vermeiden und entsprechend} 28... Nd4 {ziehen, was auch dessen Besitzer
umsichtiger erscheint}) 29. Nxf5 gxf5 $15 {eine eigenartige Bauernstruktur des
Nachziehenden! Natürlich sind seine Chancen angesichts seines Mehrbauern
besser, aber hätte das bei allerbester Gegenwehr tatsächlich auch zum Gewinn
gereicht?} 30. Be3 Ke6 31. Ke2 Kd5 32. Kd2 h4 $5 33. Bg5 $6 {das war
wahrscheinlich nicht die richtige Reaktion ...} (33. gxh4 $5 {hätte
jedenfalls verhindert, dass Schwarz ohne Weiteres einen Freibauern erhält})
33... hxg3 34. fxg3 {[%csl Ye4] nun besitzt der vordere schwarze e-Bauer
jedenfalls den Status eines (gedeckten) Freibauern} Ke6 {[%cal Gf7f6]} 35. Be3
Kf6 36. c4 $6 {ob Schwarz das auch hätte gewinnen können, wenn Weiß diesen
Zug - der nicht so gut funktioniert wie beabsichtigt - nicht gespielt hätte?}
bxc4 37. Kc3 Bd5 38. Kb4 Be6 39. Ka5 $6 {der Anziehende setzt fort, wie er das
beim Spielen seines 36.Zugs wohl schon geplant hatte, doch nun gerät der
weiße König zu weit ab vom Schuss, während das schwarze Angriffsspiel sich
schneller entwickelt als das Voranschreiten des potenziellen weißen
Freibauern auf der a-Linie} (39. Kc5) 39... f4 $1 {das hatte der Pfullinger
wohl nicht so ganz auf der Rechnung} 40. gxf4 exf4 ({noch energischer war}
40... Kf5 $1 41. fxe5 Kxe5 {[%cal Gf7f4] ohne sich um die Existenz des weißen
h-Bauern zu kümmern}) 41. Bxf4 Bxh3 {den wollte Dietmar halt vorsichtshalber
vom Brett haben} 42. Kxa6 {nun kann auch der Anziehende endgültig einen
Freibauern sein Eigen nennen, doch der ist hallt nur ein einziger und auch
kein verbundener ...} Kf5 43. Bd2 Ke5 $19 {[%csl Ra6,Ye4,Ge5,Yf7][%cal Yf7f5]
Es scheint, dass die schwarze Stellung mit den beiden verbundenen Freibauern
bereits gewonnen ist, da der weiße König zu fernab steht, um deren
Vorrücken zu behindern, während sein schwarzer Kollege dieses zu
unterstützen vermag ...} 44. a4 $6 ({ob} 44. Kb6 {[%cal Gb6c5] entscheidend
besser gewesen wäre, bliebe nach} Kd4 {[%cal Ge4e3,Yf7f5] wohl mehr als
fraglich}) 44... Kd4 {[%cal Ge4e3]} ({oder auch} 44... f5) 45. a5 e3 46. Be1 $6
(46. Bc3+ Kc5 $1) 46... f5 $19 {die verbundenen schwarzen Bauern sind einfach
zu stark angesichts dessen, dass der weiße Monarch nicht einzugreifen vermag .
..} 47. Bg3 e2 (47... Ke4 {[%cal Gf5f4]}) 48. Kb6 f4 49. Be1 (49. Bf2+ Kd3 50.
a6 Kd2 {[%csl Ya8][%cal Ge2e1,Yh3g2] änderte nichts mehr}) 49... Bg2 50. a6
Be4 $5 (50... Ke3 {[%cal Gf4f2]}) 51. Bf2+ Kd3 $1 52. Kc5 f3 53. a7 Ba8 $5 {
[%csl Ge2][%cal Gd3d2] und da bei einer anschließenden Opferung des weißen
Läufers gegen den schwarzen e-Freibauer auf der f-Linie noch ein weiterer
übrig bleibt, gab Weiß auf} 0-1
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2017.02.12"]
[Round "?"]
[White "Warthmann, Ralf"]
[Black "Nagelsdiek, Michael"]
[Result "1-0"]
[ECO "B12"]
[Annotator "Mi. Rupp"]
[PlyCount "119"]
{Ralf an Brett 4 spielte alles in allem eine ansprechende Partie, auch wenn
der Pfullinger Kontrahent nach Ralfs nicht ganz so guter Phase im Anschluss an
das Herausfahren eines gesunden Mehrbauern relativ spät wohl noch selbst
durch den falschen von zwei Königszügen ein wohl doch noch mögliches Remis
aus der Hand gegeben hat ...} 1. e4 c6 2. d4 d5 3. e5 Bf5 4. h4 $5 h5 {die
Standartantwort hier} ({das natürliche} 4... e6 $4 {ist hier ein bekannter
Fehler, da nach} 5. g4 Be4 6. f3 Bg6 7. h5 {der schwarze Läufer abhanden kommt
}) 5. Bd3 (5. c4 {wird hier noch häufiger gespielt. Der Partiezug ist aber
modischer}) 5... Bxd3 6. Qxd3 e6 7. Bg5 Be7 {[%cal Ge7g5]} (7... Qb6 {[%csl
Rb2] ist hier der Hauptzug}) 8. Nf3 Nh6 {[%cal Yh6f5]} 9. Bxh6 $5 {das ist
eher nicht so üblich, auch wenn es recht naheliegend aussieht, den Springer
zu tauschen, der ansonsten auf f5 ein schönes Plätzchen finden dürfte} (9.
Nc3 Nf5 10. Ne2 {ist hier Standart}) 9... Rxh6 10. Nc3 {und das wurde erst
einmal gesehen} (10. Nbd2 {wurde dagegen schon viermal gezogen}) 10... Nd7 $146
(10... Qa5 11. Ng5 $14) 11. Ne2 Qa5+ 12. c3 c5 13. O-O {lang rochieren ging ja
schon allein wegen des dann hängenden a-Bauern nicht} Rc8 14. Nf4 c4 $6 {
diese verpflichtende Festlegung erscheint dem Berichterstatter strategisch
fragwürdig, zumal Weiß am Königsflügel etwas besser aufgestellt sein
dürfte} 15. Qe2 $14 Qd8 16. g3 g5 $5 {natürlich ist das etwas zweischneidig,
aber da Weiß wohl mehr Ressourcen hat, seine Stellung zu verstärken, muss
sich Schwarz wohl um Aktivität mühen ...} 17. hxg5 Bxg5 $14 18. Nh3 {[%csl
Rg5]} Be7 $8 19. Kg2 $1 Nf8 (19... h4 $5 20. Rh1 hxg3 21. fxg3 Nf8 22. Nf4 Rxh1
23. Rxh1 Kd7 $14 {[%cal Gd7c7,Gc7b8]}) 20. Rh1 Ng6 21. Qe3 Rh8 22. Nf4 {[%csl
Rh5]} h4 23. Rh3 $5 (23. Nxg6 {erscheint mir noch naheliegender}) 23... Kd7 24.
Rah1 Qg8 $6 {kostet einen Bauern, für den Schwarz keine Kompensation erhält .
..} ({nach} 24... hxg3 25. Nxg6 Rxh3 $8 26. Rxh3 fxg6 27. Rxg3 {wäre Weiß
wohl allenfalls ein klein wenig besser gestanden}) 25. Nxg6 Qxg6 26. Nxh4 Qc2
27. Qc1 $1 Qe4+ 28. Nf3 $1 Rxh3 29. Rxh3 Rg8 30. Rh1 Rg7 31. Qb1 $5 Qxb1 ({
Damentausch zu vermeiden mit z.B.} 31... Qg4 {wäre angesichts von} 32. b3 $1 {
keineswegs besser}) 32. Rxb1 $16 {die Stellung hat sich vereinfacht und Weiß
ist mit einem gesunden Mehrbauer verblieben. Schwarz steht entsprechend eine
freudlose Verteidigungsaufgabe bevor ...} f5 33. exf6 Bxf6 34. Rh1 b5 35. Rh6 {
[%csl Rf6]} Rf7 $6 (35... Ke7 $142) 36. g4 $1 {Weiß wirft seine Majorität am
Königsflügel in die Waagschale ...} Kd6 37. Kg3 {an und für sich konnte man
auch sofort den g-Bauern weiterziehen, aber es eilt ja nicht} a5 38. g5 Bg7 39.
Rh5 $6 (39. Rh7) 39... b4 40. Ne5 $5 Bxe5+ 41. dxe5+ Kc5 (41... Kxe5 $4 {ging
natürlich nicht wegen} 42. g6+ Rf5 43. Rxf5+ {[%cal Gg6g7]}) 42. Rh4 $6 {
[%csl Gd4] das scheint dann doch eine ernstere Ungenauigkeit zu sein ...} (42.
Rh8 {war deutlich besser und klar gewinnträchtig}) 42... a4 $6 {... die sich
so aber nicht bestrafen lässt} ({Schwarz verschläft die gute Gegenspielchance
} 42... Rg7 43. Rg4 $1 {nur so!} (43. Kg4 d4 44. cxd4+ Kd5 $1 $44 {gibt
Schwarz vollen Ausgleich}) 43... b3 $1 44. axb3 $1 (44. a3 d4 $1 {[%cal Gg4d4,
Gg7g5]} 45. cxd4+ Kd5 $44 {[%csl Gb3][%cal Gc4c3]}) 44... cxb3 $14) 43. a3 $1 {
die richtige Reaktion, um das schwarze Gegenspiel in den Griff zu kriegen} bxa3
44. bxa3 Rg7 $1 45. Rg4 $1 d4 $1 {[%cal Gg4d4,Gg7g5] damit erkennt Schwarz nun
(zunächst) seine einzige Chance ...} 46. cxd4+ Kd5 {[%csl Yc4][%cal Yc4c3]
durch das vorige Bauernopfer kann Schwarz nun immerhin einen Freibauern bilden}
47. Kf3 $1 {[%csl Gc4] der einzige Zug, der Weiß in der Vorhand hält} c3 $8 {
[%cal Gd5c4] alles andere wäre entschieden zu langsam} 48. Ke2 $1 {[%cal
Ge2d3]} Kc4 $8 {Der Pfullinger hat in den letzten Zügen das möglichste getan,
was die Stellung noch hergab und so nun auf Kosten von etwas Material doch
einiges Gegenspiel erlangen können ...} 49. Kd1 $6 ({Besser wäre das von
meinem Schachprogramm favorisierte} 49. d5+ {wenngleich wohl nicht ganz klar
ist, ob das tatsächlich auch zum Gewinn gereicht hätte} Kxd5 $14 ({zu
optimistisch wäre} 49... Kb3 $2 50. d6 Kxa3 51. g6 $18 Kb3 52. d7 $1 Rg8 53.
Rd4 Rd8 54. g7 $1 a3 55. g8=Q Rxg8 56. d8=Q Rxd8 57. Rxd8 {und Schwarz wird
keinen Bauern durch kriegen}) 50. Kd3 (50. g6 Kxe5 51. Kd3 Kf5 $44 {erscheint
nicht besser}) 50... Kxe5 51. Kxc3 Kf5 $8 52. Rxa4 Rxg5 {und Schwarz kann
vielleicht noch hoffen}) ({Auf jeden Fall wohl nicht gereicht zum Gewinn
hätte schließlich} 49. Rg1 Kb3 (49... Kxd4 50. g6 Kc4 51. Kd1 $1 Kb3 52. Kc1
Kxa3 53. Kc2 Kb4 54. Rg4+ Kc5 {gliche wohl auch aus}) 50. Rb1+ Kc2 $1 51. Rb6
Rxg5 $8 52. Rxe6 Rg4 $8 53. d5 Re4+ 54. Kf3 $8 Rd4 $11) 49... Kd3 $2 {das
falsche Feld} ({richtig war dagegen} 49... Kb3 {, wie Ralf schon unmittelbar
nach der Partie äußerte und da ad hoc meinte, dann womöglich gar hätte
verlieren können. Doch mehr als Remis hätte Schwarz hier wohl nicht
erreichen können, wenn Weiß mit} 50. d5 $1 {reagiert und Schwarz weiterhin
richtig agiert. Man sehe:} exd5 $1 51. e6 Rb7 $1 $44 (51... Rh7 $2 {[%cal
Rh7h1]} 52. Rb4+ $1 Kxa3 53. Rb8 {[%cal Gh7h1,Gd1c2]}) 52. Kc1 (52. g6 $2 Kb2
$8 {[%cal Rc3c2]} 53. Rg1 $8 Rg7 $1 $17 (53... d4 $2 54. Ke2 $8 c2 55. Kd3 $1
Rg7 56. Re1 $8 Rxg6 57. e7 Rg8 58. Re2 $1 $16)) 52... Rb6 $8 $44 {[%csl Re6]
nur so!} (52... Re7 $2 53. Rb4+ $1 Kxa3 54. Rb6 {[%cal Gc1c2,Yf2f5]}) 53. e7 (
53. g6 $6 Rxe6 $8 {[%csl Rc1]} 54. Rb4+ $8 Kxa3 {[%csl Rb4,Rg6]} 55. g7 $8 (55.
Rg4 $4 Kb3 {[%csl Rc1][%cal Re6e1]}) 55... Rg6 {[%csl Rg7]} 56. Rb7 $8 d4 {
[%cal Rd4d3]} 57. Kc2 $8 Rg2 58. Kd3 Ka2 $15) 53... Re6 $8 {[%csl Rc1,Re7]
[%cal Re6e1]} 54. Rb4+ $8 Kxa3 55. Rb7 {[%csl Ye7]} d4 {[%cal Rd4d3]} 56. Kc2
Re2+ $1 57. Kd3 Rd2+ 58. Ke4 $11 {und Schwarz scheint nach Computermeinung
gleich auf dreierlei Weise klar remis halten zu können (...Te2+/...c2/...Txf2)
}) 50. g6 $1 $18 {wohl nicht der einzige, aber jedenfalls klarste Zug zum
Gewinn ...} Rb7 {[%csl Rd1][%cal Rb7b1]} (50... c2+ {verliert ebenfalls nach}
51. Kc1 $8 Kc3 52. d5 {nicht das einzige, aber klarste} exd5 53. Rg3+ $8 {
[%csl Rc2,Rc3][%cal Ge5e7]}) 51. Rg3+ (51. Kc1 {reichte auch}) 51... Kxd4 52.
g7 $1 {Ralf hatte sich nochmals die eine oder andere Minute genommen, um sich
zu vergewissern, dass die schwarzen Ressourcen nun nicht reichen ...} Rb1+ (
52... Rxg7 53. Rxg7 Kxe5 54. Kc2 $18 {reicht natürlich hinten und vorne nicht}
) 53. Kc2 Rb2+ 54. Kc1 $1 Rxf2 55. g8=Q Rf1+ 56. Kc2 Rf2+ 57. Kd1 $1 Rf1+ (
57... c2+ 58. Kc1 {[%cal Gf2f1,Gc1c2]}) 58. Ke2 c2 59. Qd8+ Kxe5 60. Qc7+ 1-0
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2017.02.12"]
[Round "?"]
[White "Mehrer, Michael"]
[Black "Einwiller, Dieter"]
[Result "1-0"]
[ECO "B01"]
[Annotator "Mi. Rupp"]
[PlyCount "69"]
{Am besten machte sich die Ebersbacher Vorbereitung an Brett acht bezahlt (die
griff, da der Tabellenführer in der erwarteten Bestbesetzung antrat),
steuerte der Pfullinger Kontrahent die Partie hier doch in das zuvor
präparierte Terrain ...} 1. e4 d5 2. exd5 Nf6 {so hatte Dieter schon vor ein
paar Jahren gegen Werner Junger gespielt. Insofern hatte sich Michael mit
Bernd´s Hilfe hierauf etwas ausbaldowert ...} 3. d4 ({den Mehrbauer mit} 3. c4
c6 4. dxc6 $6 {mit Zähnen und Klauen zu verteidigen gilt bekanntlich als
nicht empfehlenswert} (4. d4 cxd5 {mit Übergang zur Panow-Variante der
Caro-Kann-Verteidigung ist gesund und gängig}) 4... Nxc6 {[%csl Yc6,Rd4,Yf6]})
3... Nxd5 4. Nf3 g6 5. c4 Nb6 6. Nc3 Bg7 7. h3 {[%csl Gc8,Gg4]} O-O 8. Be3 Nc6
9. Qd2 e5 10. d5 Na5 {[%csl Rc4]} (10... Ne7 {ist hier eine ebenfalls oft
gespielte Alternative, womit sich die beiden entsprechend auch beschäftigt
hatten}) 11. b3 ({das Spiel auf Springerfang mit} 11. Bxb6 $6 axb6 12. b4 $2 {
scheitert an} Nb3 $19) 11... e4 {[%csl Rf3] u.a. auch mit dieser Position
hatten sich die beiden in ihrer Vorbereitung auf der Grundlage eines noch
frischen Buches des schottischen GM John Shaw beschäftigt! Der mit Abstand
häufigste Zug ist hier 12.Sd4, was aber laut Shaw nicht viel verspricht, wird
dann doch ein Hebeln mit dem schwarzen c-Bauern erleichtert. Am stärksten sei
laut Shaw 12.Sg5, wobei sich darauf aber recht komplizierte Varianten ergeben
können, in denen auch von Weiß einige Kenntnisse gefordert sind. Daher
erwähnt Shaw auch explizit noch als einfacher handhabere Möglichkeit den Zug,
den Michael spielte, wobei dieser um diese alternative Empfehlung wusste ...}
12. Nh2 $5 {laut Chessbase-Livebook wurde dieser Zug zuvor erst ein einziges
Mal gespielt, während es der schon erwähnte Hauptzug auf immerhin 45
Einträge bringt} Qe7 $146 ({in der besagten Partie folgte stattdessen
vielleicht doch noch etwas besser, da energischer} 12... c6 {[%csl Gd5]}) 13.
Rc1 ({nicht ganz klar erscheinen die Konsequenzen des zielstrebigen} 13. c5
Bxc3 14. Qxc3 Nxd5 15. Qxa5 Nxe3 16. fxe3 {anbetrachts von} Qh4+ $1 {[%csl Re1]
}) 13... Nd7 $2 {ein ernster Fehler, der einen Bauern und annähernd schon die
Partie kostet ...} ({das bessere} 13... Rd8 {hätte nach} 14. Ng4 {und nun etwa
} Nc6 15. Nh6+ {wohl zu leichtem weißen Vorteil geführt}) 14. Nb5 $1 $16 {
[%csl Ra5,Rc7] Michael erspähte aufmerksam die gebotene Chance und bot von
nun an dem Gegner auch keine wirkliche Chance mehr, noch in die Remisbreite zu
gelangen ...} b6 15. Nxc7 Rb8 16. Nb5 {[%csl Ra7]} ({es sprach auch nichts
gegen das direkte} 16. d6) 16... a6 17. Nd4 {[%csl Rc6][%cal Rb3b4]} Ne5 {
[%csl Yc6]} 18. Be2 $1 {[%cal Ge1g1] Michael tut vor weiteren konkreten
Aktionen gegen die schwarzen Springer gesunderweise erst etwas für die
Vervollständigung der eigenen Entwicklung ...} Nb7 19. O-O Nc5 (19... Bd7 {
[%csl Yc6] war wohl allenfalls geringfügig besser}) 20. b4 $5 Ncd3 21. Bxd3 ({
vielleicht noch ein bisschen stärker war hier} 21. f4 $1 {und nun etwa} Nxc1
22. Rxc1 Nd3 23. Nc6) 21... Nxd3 22. Nc6 $1 Qc7 23. Nxb8 Qxb8 (23... Nxc1 24.
Rxc1 Qxb8 25. Ng4 {war wohl letztlich auch nicht besser}) 24. Rc2 {der
schwarze Springer steht zwar gut, kann alleine aber in der Folge nicht viel
reißen ...} f5 25. f4 ({noch stärker war stattdessen} 25. f3 $1 {, um erst
bei etwaigem} Be5 (25... f4 $2 26. fxe4 $18 {[%cal Gf4e3,Gd2d3]}) 26. f4 {zu
ziehen}) 25... Rd8 $6 ({das bessere} 25... Bd7 {könnte Weiß energisch mit}
26. c5 $1 bxc5 27. bxc5 Ba4 28. Rcc1 Nxc1 29. Rxc1 $16 {[%csl Yc5,Yd5]
beantworten, wonach die weißen Freibauern mehr wiegen als das schwarze
Läuferpaar}) 26. Nf3 $1 {nutzt die irgendwo auch labile Stellung des
schwarzen Springers, die einzig schlecht stehende Figur besser zu stellen} b5
$1 {[%csl Gd5] anderes ist keineswegs besser} 27. Nd4 $1 {[%cal Rd4c6,Gd4e6]
nun ist guter Rat für Schwarz bereits einigermaßen teuer} Bxd4 $6 {schwächt
die schwarze Königssicherheit letztlich allzu sehr ...} (27... Bd7 $2 28. c5 {
war noch weniger angängig}) (27... Qd6 28. Nc6 Re8 29. cxb5 axb5 {hält mein
Schachprogramm noch für das geringste Übel, wenngleich das nach} 30. Bc5 {
[%cal Gd6d5,Gc6e7] ebenfalls bereits ziemlich gewinnträchtig für Weiß
aussieht} ({oder gar} 30. Rc5 $5)) 28. Bxd4 bxc4 29. Rxc4 Rxd5 30. Be5 {[%csl
Rb8]} ({sogleich} 30. Ba1 $1 $18 {[%cal Rd2c3] war noch eine ganze Ecke
stärker}) 30... Qb6+ 31. Kh2 $1 {[%csl Rc8] wichtig, dass der König genau
hierhin zieht} (31. Kh1 $6 {würde nach} Be6 $14 {den Sieg dagegen noch in
Frage stellen;} 32. Ba1 $2 {wäre dann ein Fehler wegen} Nf2+ 33. Qxf2 Qxf2 34.
Rxf2 Rd1+ $17 {[%csl Rc4]}) 31... Be6 32. Ba1 $1 {nach anderen Zügen könnte
Schwarz noch hoffen} Rd8 $6 ({unbedingt versuchen musste Schwarz hier} 32...
Rd7 {[%csl Rc4,Gg7]} 33. Rc8+ $1 Kf7 {, wenngleich Weiß nach} 34. Rh8 {[%csl
Rh7] auch hier gewinnen sollte}) 33. Qc3 $1 $18 {[%csl Ya1,Yc3,Rg8] die weiße
Vorherrschaft über die lange Diagonale ist entscheidend ...} Kf8 34. Rc6 $5
Qxb4 35. Qg7+ {[%cal Gf8e8,Gc6e6] Alles in allem wohl eine richtig gute
Leistung!} 1-0
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2017.02.12"]
[Round "?"]
[White "Junger, Ulrich"]
[Black "Banaszek, Marcin"]
[Result "1-0"]
[ECO "D02"]
[Annotator "Mi. Rupp"]
[PlyCount "43"]
{Diese Ebersbacher Gewinnpartie fällt vielleicht vom Gesamtniveau ein
bisschen gegenüber unseren anderen Gewinnpartien ab, denn auch unser Mann
ließ sich wohl wiederholt gewisse Ungenauigkeiten zuschulden kommen; wäre
der Gegner aufmerksamer gewesen, hätte diese Partie wohl auch eine andere
Richtung nehmen können. Das macht freilich unterm Strich dann nichts aus,
wenn der Kontrahent sich letztlich halt doch noch mehr zuschulden kommen
lässt ...} 1. Nf3 d5 2. d4 Nf6 3. Bf4 {Dieses neuerdings selbst in höchsten
Spielerkreisen wieder recht in Mode gekommene "Londoner System" hat Uli in
dieser Saison schon einmal angewandt und dabei einen ganzen Punkt einsacken
können} e6 4. e3 c5 5. c3 Nc6 6. Nbd2 cxd4 {dieser Tausch ist eher weniger
üblich, aber natürlich gut spielbar} (6... Bd6 {ist hier stattdessen der
Standartzug}) 7. cxd4 $5 ({und hier ist eigentlich} 7. exd4 {die
Standartantwort der London-System-Spieler}) 7... Bd6 8. Ne5 $1 {die wohl
ambitionierteste Fortsetzung} Qc7 $6 (8... O-O {sieht mir weniger verfänglich
aus}) 9. Ndf3 $6 {meines Erachtens doch eine ernstere Ungenauigkeit} (9. Rc1
$14 {[%cal Gf1b5] würde zeigen, dass die Stellung der schwarzen Dame nicht
unproblematisch ist}) 9... O-O $6 {durchaus recht störend wäre stattdessen
ein Damen- oder Läuferschach gewesen} ({auch} 9... Nh5 $5 {sieht gut und
jedenfalls besser aus als der Partiezug}) 10. Bd3 $1 Ne4 {[%cal Gf7f6]} 11. Bg3
$6 {hierfür wäre dasselbe anzumerken wie zum 9.Zug} (11. O-O {und} f6 {wäre
nicht zu fürchten:} 12. Nxc6 Bxf4 13. exf4 $14) 11... f5 {[%csl Gd3,Gh7][%cal
Ge4g3] es ging wohl noch einen Tick besser} (11... Nxe5 12. Bxe5 Bxe5 13. Nxe5
Qa5+ $15 {[%cal Gf7f6]}) (11... Qa5+ $15) 12. Nxc6 {Weiß musste wohl in der
Tat mit ...Sxg3 nebst Bauernverlust auf e5 rechnen} bxc6 $6 {damit gerät
Schwarz in die grundsätzliche Gefahr, in ein Endspiel "guter weißer Springer
vs schlechter schwarzer (weißfeldriger) Läufer" zu geraten ...} ({mit} 12...
Nxg3 {hätte Schwarz die Kontrolle über das Feld e5 behalten können, die ihm
in der Partie gänzlich abhanden kommt; mit der Öffnung der h-Linie sollte
Weiß hier nicht viel anfangen können}) 13. Bxd6 $1 Qxd6 {nun kann Weiß
damit liebäugeln, in einem günstigen Moment den schwarzen Springer zu
tauschen, um den seinigen dann unvertreibbar auf das Prachtfeld e5 zu spielen}
(13... Nxd6 $5 {war daher wohl durchaus zu erwägen, auch wenn Weiß nach etwa}
14. O-O c5 15. dxc5 Qxc5 16. Qa4 $14 {[%cal Gf1c1] etwas besser zu stehen
kommen dürfte}) 14. O-O (14. Bxe4 $2 {war hier verfrüht angesichts von} fxe4
15. Ne5 Qb4+ {[%csl Rb2,Re1,Gf2,Gf8][%cal Gd1d2,Gb4d2]}) 14... a5 {[%cal Gc8a6]
} (14... c5 $1 {war wahrscheinlich einen Tick besser}) 15. Qe2 ({
wahrscheinlich noch ein bisschen besser war} 15. Qc2 $5 Ba6 16. Bxa6 Rxa6 17.
Ne5 $14 {[%cal Gf2f3]} c5 18. f3 cxd4 19. exd4) (15. Bxe4 dxe4 16. Ne5 {
müsste rein positionell gesehen nun an und für sich vorteilhaft sein, doch
nach} Ba6 17. Re1 c5 {wäre die Angelegenheit angesichts des Drucks gegen d4
wohl dennoch nicht so klar}) 15... c5 $1 16. Rad1 $6 {ich denke, dass man da
eher den anderen Turm hinspielen sollte, um die Option Lxe4 zu erhalten} (16.
Bxe4 $2 {scheitert momentan an} fxe4 17. Ne5 Ba6 {[%csl Re2,Rf1] stünde der
f-Turm auf d1, würde dieser Läuferzug kein Material gewinnen}) 16... Ba6 (
16... a4 $5 {[%csl Gc3,Ge4][%cal Ga4a3] sähe nach recht gutem Gegenspiel aus})
17. Rfe1 $6 (17. Bxa6 Qxa6 18. Rfe1 $11) 17... Rfb8 $11 ({noch präziser
erscheint} 17... Bxd3 $1 18. Qxd3 (18. Rxd3 c4 $15) 18... Rab8 $132) 18. Ne5 $2
{[%cal Gf2f3] das sieht an und für sich logisch aus, hätte sich aber für
Schwarz ein ganzes Stück weit ausschlachten lassen ...} Rb7 $2 {nicht nur zu
gemächlich, sondern auch taktisch unaufmerksam} ({Schwarz verschläft den
günstigen Abtausch} 18... Bxd3 {mit überraschend starkem Initiativspiel:} 19.
Nxd3 (19. Rxd3 c4 $17 20. Ra3 (20. Rdd1 c3 $1) 20... Qb4 {[%csl Rb2]}) 19... c4
$1 20. Nf4 a4 21. f3 Nf6 $15 {[%cal Ga4a3]}) 19. f3 $6 {beide Spieler zeigen
sich in dieser Phase nicht so wirklich aufmerksam} (19. Bxa6 $1 $16 Qxa6 (19...
Rxa6 20. f3 {[%csl Ga6,Rc5,Ge2]} cxd4 21. fxe4 {[%csl Ga6,Ge2]}) 20. f3 {[%csl
Rc5]}) 19... Nf6 $2 {bietet Ebersbach eine zweite Chance ...} (19... Bxd3 $11)
20. Bxa6 $1 $16 {... die diesmal wahrgenommen wird ...} Rxa6 $2 ({das deutlich
kleinere Übel war} 20... Qxa6 {mit zumindest vorerst mal lediglich
Bauernverlust}) 21. Nd3 $5 ({noch deutlich stärker war} 21. dxc5 $1 Qxe5 $8 {
was sonst?!} 22. Qxa6 Rxb2 23. Qxa5 $18 {mit gesundem vorentscheidenden
Materialübergewicht}) 21... c4 $6 ({etwas besser war} 21... cxd4 22. Nc5 $16 {
mit vielleicht noch gewissen Rettungschancen nach etwa} Rbb6 23. Nxa6 (23. exd4
$5) 23... dxe3 $1 24. Qxe3 Rxa6) 22. Nc5 {Der Pfullinger Routinier und
Problemschach-Experte verspürte hier offenbar keine Lust, sich mit einer
Qualität weniger ohne ersichtliche Kompensation weiter herumzuquälen} 1-0