Verpasste Chancen (17)

Selten genug kommt es vor, dass man mit Schwarz gegen einen stärker eingestuften Gegner besser zu stehen kommt. Wenn dies dann doch einmal der Fall ist, dann gilt es natürlich, diese Gelegenheiten auch zu nutzen.

 

Bartel – Nikolaidis, Eretria 2011
Schwarz am Zug

In diesem Fragment von der griechischen Mannschaftsmeisterschaft 2011 hätte Großmeister Ioannis Nikolaidis die unverhoffte Gelegenheit gehabt, seinen über 100 ELO-Punkte stärker eingeschätzten Gegner, den polnischen Großmeister Mateusz Bartel, zu besiegen.

Das Schlagen des hängenden Springers würde die Deckung des schwarzen Turms auf e3 aufgeben, weshalb Nikolaidis 1… Te3-e4? spielte und nach 2. Sa5-c6! Te5-e6 3. Ka1-b1 allmählich den Überblick ganz verlor – zwanzig Züge später unterlag er sogar noch.

Stattdessen hätte Nikolaidis in der Diagrammstellung alle Zweifel ausräumen und sich den vollen Punkt rasch sichern können. Was hatte der griechische Großmeister versäumt?

============================ LÖSUNG ============================

Der Nachziehende hätte sich einfach mit 1… Te5xa5! den hängenden Springer einverleiben sollen, da er nach dem erzwungenen 2. Dd2xe3 mit 2… Dd7-a4! eine unparierbare und sofort gewinnbringende Doppeldrohung gegen a2 und d1 hätte aufstellen können.

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