Leider muss der Berichterstatter unseren Protagonisten nach Übermittlung der Partienotation und Analyse seiner Partie der heute Vormittag ausgespielten dritten Runde in seiner Einschätzung bestätigen, dass er da wohl mehr als lediglich einen halben Punkt liegenlassen hat.
Es war nämlich der gegnerische junge FM, der im fünfzehnten Zug als erster daneben gegriffen hatte – und das durchaus derart ernster Natur, dass Bernd bei der optimalen Reaktionsweise sich zumindest eine schon annähernde Gewinnstellung hätte verschaffen können!
Die ersten drei Züge der Strafaktion für den Gegner fand Bernd dabei noch, doch danach verlor er leider ziemlich den korrekten Kurs, was letztlich in einer leicht schlechteren Stellung resultierte. Da aber auch der Gegner dann zunächst nicht immer den genau richtigen Zug fand, hätte Bernd zumindest so weit in die Partie zurückkommen können, dass letztlich nur der Verlust eines halben Punktes zu beklagen gewesen wäre, doch nach einem fehlerhaften Bauernzug erlag er in dem Schwerfigurenendspiel mit vollständigem „schweren“ Material aufgrund seiner nun allzu exponierten Königsstellung dann schlussendlich einem gegnerischen Mattangriff. Unterm Strich darf man wohl zumindest mit aufgesetzter Vereinsbrille so weit gehen, konstatieren zu wollen, dass diese Partie an und für sich nicht ihren verdienten Sieger gefunden hat.
Nach dieser daher zweifellos ziemlich schmerzhaften Niederlage und den resultierenden 50% Gesamtausbeute wird es für den Leidtragenden sicherlich nicht so leicht sein, die entsprechende Motivation für eine weitere freudvolle Teilnahme am noch ausstehenden restlichen Turniergeschehen aufrecht halten zu können. Vermutlich wird Bernd für die am Nachmittag um 16 Uhr startende vierte Runde nun einen von der Papierform her deutlich schwächeren Gegner wie zuletzt zugelost bekommen, was zwar einerseits die Chancen auf ein Erfolgserlebnis deutlich erhöhen sollte, andererseits aber mit dem dann erwarteten „Pflichtsieg“ auch entsprechenden psychologischen Druck mit sich bringt.
An und für sich müsste aber auch Schachgöttin Caissa bei objektiver Betrachtung der Tatsachenlage zu der Einschätzung gelangen, dass Bernd für dieses Turnier über die Kurzdistanz von sieben Runden nun doch eigentlich den Kelch mit dem Pechkontingent bereits vollständig geleert haben sollte.