Böser Stotterstart nach der langen Zwangspause

  • Verbandsliga Süd 2021/22   Runde 6:
    SF Neckartenzlingen   –   SVE   5:3

Es gibt Gegner, die uns in den letzten Jahren gehörig geärgert haben – ein solcher ist auch Neckartenzlingen, die oft trotz nomineller Unterlegenheit zum echten Stolperstein wurden. Da der SVE zwei Stammkräfte ersetzen musste, waren die Vorzeichen diesmal vielleicht gar nicht so klar, doch mussten die Gastgeber wegen eines kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfalls auf ihr 7. Brett verzichten, so dass Manuel Zöller (7) kampflos gewann.

Der Rest dieses trist verlaufenen Mannschaftskampfes ist schnell erzählt: Bernd Grill (1) kam nach einem Fingerfehler seines Gegners mit deutlichem Vorteil aus der Eröffnung, vermochte aber nicht, daraus etwas Zählbares zu machen und ließ sich stattdessen auf eine gekünstelte Abwicklung ein, die lediglich das Abflachen der Partie und völligen Ausgleich zur Folge hatte. Auch die Partie von Michael Mehrer (4) verlief ohne nennenswerte Höhepunkte und mündete rasch in eine Serie remisträchtiger Abtausche – diese Punkteteilung hatte sich frühzeitig abgezeichnet. Manuel Roosz (8) kämpfte in seiner Premierenpartie in der Verbandsliga wirklich gut im Bereich seiner Möglichkeiten, musste aber letztlich der gegnerischen Spielstärke Tribut zollen und verlor. Wenn dieser Kampf überhaupt noch eine Wendung hätte bekommen sollen, dann wäre dies an Brett 2 möglich gewesen. Michael Rupp (2) musste nach einem nachlässigen Zug in der Eröffnung lange um den Ausgleich kämpfen, erlangte aber in gegnerischer Zeitnot immer mehr die Oberhand. Er erreichte schließlich die folgende Stellung:

Schwarz hat scheinbar alle Gefahren um seinen König abgewendet, doch zu seinem Entsetzen musste Michael leider feststellen, dass nach seinem Zug 47… e4-e3?? ein Dauerschach auf den Feldern f8 und h6 möglich war. Stattdessen hätte das vom Mannschaftsführer danach vorgeschlagene 47… Kg7-h7! (noch genauer ist sogar das Zwischenschach auf d4) Schwarz einen leichten Sieg beschert, da nun immer der schwarzfeldrige Läufer nach g7 ziehen kann, wenn Not am Manne sein sollte. (Viel lieber hätte ich an dieser Stelle natürlich eine Gewinnpartie gezeigt, doch gab es einfach keine Auswahl diesmal!)

Leider Gottes endete somit auch diese Partie remis, wonach sämtliche Hoffnungen auf einen Sieg zerstoben waren. Uli Junger (6) durfte sich glücklich schätzen, dass er sein Endspiel trotz eines miserablen Läufers remis halten konnte, doch sollte es leider keine große Rolle mehr spielen. Nils Wurmbauer (3) wählte einen strategisch fragwürdigen Plan und stellte danach noch zu allem Überfluss einen Bauer ein. Dann tauschte er noch die Damen und fand sich in einem vollkommen verlorenen Endspiel wieder, das der Gegner mühelos zum Sieg verdichtete. Werner Junger (5) stand ziemlich lange auf Verlust, nachdem er einen taktischen Schlag des Gegners übersehen hatte und dieses Versehen nicht mehr kompensieren konnte – auch diese Partie ging letztlich verloren, so dass unterm Strich diesmal ein ausgesprochen ernüchterndes Ergebnis stand.

Hier das Endergebnis in der Übersicht:

Br. SF Neckartenzlingen 1 SV Ebersbach 1 5:3
1 Tscharotschkin, Michael Grill, Bernd ½:½
2 Hallmann, Norbert Rupp, Michael ½:½
3 Guski, Dietmar Wurmbauer, Nils 1:0
4 Tscharotschkin, Alexander Mehrer, Michael ½:½
5 Ruprich, Udo Junger, Werner 1:0
6 Kaiser, Andreas Junger, Ulrich ½:½
7 Herrmann, Michael Zöller, Manuel -:+
8 Berkemer, Rainer Roosz, Manuel 1:0

Über die wenig aussagekräftige Tabelle muss man derzeit nicht viele Worte verlieren, da erneut drei der fünf für diesen Termin vorgesehenen Kämpfe verschoben wurden und diese derzeit somit nur ein völlig verzerrtes Bild ergibt. Nach der „Bereinigung“ der Tabelle mit der Erledigung der ausgefallenen Kämpfe sieht man weiter.

Am 20. März erwarten wir den Aufsteiger aus Tettnang in den Räumlichkeiten des SVE. Hoffen wir auf eine bessere Leistung bei dieser Gelegenheit!

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