Unverhofftes Unentschieden

Bezirksklasse B Neckar/Fils  2019/2020 Runde 7:

SC Geislingen 1  – SV Ebersbach 2      4 : 4

 

Die Begegnung mit Geislingen war keine, aus der man sich unbedingt Mannschaftspunkte erhofft hatte – umso erfreulicher, dass dabei etwas rumgekommen ist. Dass auf ein Unentschieden hinzuarbeiten war, war schnell klar, nur die Erreichbarkeit dessen war lange nicht entscheidend gesichert.

Als erstes das Handtuch werfen musste Manuel Zöller (Brett 3), dem die richtige Positionierung der Figuren schon in der Eröffnung nicht gelang, wonach die Stellung schon bei unrochiertem König zu seinen Ungunsten geöffnet wurde.

Theodor Häberle (Brett 4) und Nikola Karacic (Brett 5) hatten beide eine geladene Stellung auf dem Brett, bei der jegliche offensive Aktion Risiko bedeutete. Vielleicht war es sogar besser, dass zum Zeitpunkt ihrer Remis-Angebote Geislingen schon einen Punkt vorne lag, sonst wären diese möglicherweise nicht ganz so schnell angenommen worden.

Franz Schulz (Brett 7) hatte eine wechselhafte Partie: erst eine Figur mehr, dann nur noch einen Bauern; dann aber wieder ein korrekt eingeleiteter, starker Angriff auf den gegnerischen König, der nach einem ungenauen Zug leider wieder absackte. Der bei diesem Angriff investierte Läufer war somit verloren, und auch die Partie.

Bei Uwe Bucher (Brett 2) sah es eigentlich überhaupt nicht nach Remis aus. Scharfschützen sowie Artillerie waren auf seine Königsstellung gerichtet – soll heißen: beide Läufer, die Dame, sowie ein Turm. Nachdem er es aber schaffte, eine der Diagonalen zu schließen, war die Stellung wohl tatsächlich stabil genug, dass der Gegner das Remisangebot annahm. 

Hans Leutz (Brett 6) hatte für seine Punkteteilung ähnlich zu kämpfen, denn sein Angebot wurde zunächst abgelehnt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er in dem Dame + Springer Endspiel einen kleinen Vorteil durch eine bessere Bauernstruktur. Sein Gegner konnte das im Anschluss durch geschickte Manöver ausgleichen, könnte das Gleichgewicht aber nicht entscheidend stören, und bot nun selbst das Remis an.

Überraschend kam der Sieg für Nils Wurmbauer (1) – nicht, dass man ihm nicht zugetraut hätte, die Partie auf reguläre Weise zu gewinnen. Nur hatte er einen enormen Zeitnachteil, was sicher sehr viel Druck bedeutet hätte, wenn die Stellung auf reguläre Weise weitergegangen wäre, denn explosives Potential war für beide Seiten vorhanden. So war es doch eine glückliche Wendung, dass seine Kontrahentin in einem Blackout nur eine von zwei Drohungen bedachte, was zum Verlust der Dame führte.

Zuletzt spielte noch Klaus Höflinger (Brett 8), dessen Sieg aber eigentlich schon eine Weile lang feststand. Eine eroberte Qualität führte zur Eroberung eines Bauern nach dem anderen, um den Platz freizumachen für eine Kolonne verbundener Freibauern, von denen aber auch nur einer ankommen musste, um den Gegner zur Aufgabe zu bewegen. Der hatte sich noch bis ganz zuletzt mit allen Mitteln gewehrt, was auch zeitweise sehr genaues Spiel forderte.

Ein Mannschaftspunkt, der Gold wert ist. Nun kristallisiert sich auch heraus, was noch nötig ist für den Klassenerhalt: Konkurrent Wendlingen muss überholt werden. Am besten wäre also ein Sieg gegen ebenjene am 29.03., und wenn es nur für ein Remis reichen sollte, dann auf jeden Fall noch ein Sieg am letzten Spieltag. Das würde das Gelingen von der Begegnung SV Wendlingen 1 – TSV/RSK Esslingen 1 abhängig machen.

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